Heute werden wir ein wenig mehr als 100 Kilometer auf dem Highway 75 nordwärts - entlang des Westufers des Missouri-Rivers - von Omaha City nach Onawa unterwegs sein.
Bereits nach 25 Kilometern erreichen wir unser erstes heutiges Ziel - das historische „Fort Atkinson“ im Ort Fort Calhoun. Zu diesem Besuch wird es von uns einen gesonderten Bericht geben.
Nach der Besichtigung von "Fort Atkinson" fahren wir auf den Highway zurück und sind nach bereits sieben Kilometern im kleinen Ort De Soto. Dieser Ort ist vor allem durch das benachbarte Kernkraftwerk „Fort Calhoun“ bekannt, das von 1973 bis 2016 betrieben wurde. Auch heute ist der Rückbau-Prozess der Anlage noch nicht beendet. Ein Historical Marker informiert über die „Townsite“ De Soto - 1854 gegründet und nach dem spanischen Entdecker Hernando de Soto (1500-1542) benannt. Einige Jahre blühte der Ort durch die Dampfschifffahrt auf dem Missouri auf. Jedoch bereits 1859 erfolgte eine Abwanderung von vielen Bürgern in die Goldfelder von Colorado und der Ort verschwand in der Geschichte.
Nach weiteren neun Kilometern folgt das Städtchen Blair mit immerhin 7.800 Einwohnern. Die Gründung erfolgte 1869. Der Namensgeber war der Eisenbahnmagnat John Insley Blair (1802-1899). In der Ortsmitte befindet sich ein Lewis & Clark betreffender „historical marker“, der wieder einmal über das Treffen des Expeditionscorps mit dem Otoe- und Missouria-Indianern in Council Bluffs berichtet (3. / 4. Aug. 1804). Allerdings wird hier auch erwähnt, dass Private Moses Reed desertiert war. Er wurde zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen und unehrenhaft aus der Armee entlassen.
Nun brauchen wir fast 30 Kilometer, um den Ort Tekamah zu erreichen. Der Ort hat zurzeit knapp 1.700 Bewohner. Er wurde ebenfalls 1854 gegründet und nach einem Wort aus der Omaha-Sprache benannt: „teh-kay-muh“ bedeutet „große Pappel“. Eine Informationstafel in der Ortsmitte informiert über die Geschichte von Tekamah. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein Haus mit einer Wandmalerei zu „Lewis & Clark in Nebraska“. Leider ist es nicht mehr gut erhalten, man kann noch den Missouri River gut erkennen und Präsident Jefferson im linken oberen Fenster.
Wir fügen ein Bild bei, wie das Gemälde ursprünglich aussah.
Hauswand an dem "Veterans Building" - 2023 |
Foto: Ammodramus - Oktober 2010 |
Nach weiteren 25 Kilometern erreichen wir den Ort Decatur, wo wir nach rechts auf den Highway 175 abbiegen und über einer Brücke, die nur mit Eisengitterplatten belegt ist, erneut den Missouri-River von Nebraska kommend nach Iowa überqueren.
Direkt nach der Brücke machen wir einen kleinen Stopp im Lewis & Clark State Park / Iowa.
Lewis & Clark nächtigten mit dem "Corps of Discovery" am 09.08.1804 in diesem Gebiet.
Das im Jahr 2013 errichtete Besucherzentrum ist wegen Umbau leider geschlossen, aber durch die Fenster können wir einige Beispiele ihrer bekannten Bootsausstellung fotografieren (Kielboot, Pirogen, Eisenboot, Einbaum und Bullenboot).
In der Außenanlage befindet sich ein weiteres, nachgebautes Kielboot, auf dem man in den Sommermonaten auf Anfrage eine Runde auf dem zum Park gehörenden, halbkreisförmigen Blue Lake, einem Altwassersee des Missouri, fahren kann. Da momentan aufgrund der Trockenheit wenig Wasser im See ist, wäre eine Bootsfahrt jedoch nicht möglich.
Am Seeufer befinden sich mehrere Informationstafeln. Sie beschreiben einige historische Fakten zum "Corps of Discovery", beschäftigen sich mit der Geologie der "Loess Hills" sowie der Flora und Fauna in der Prärie und am Missouri-River.
Der Park selbst bietet viele Freizeitmöglichkeiten (Wandern, Angeln, Bootfahren, …) und ist in Details liebevoll gestaltet.
Onawa ist ein weiblicher Name in der Sprache der "Native Americans" und bedeutet die „Hellwache“. Angeblich soll ein Mädchen mit diesem Namen in einem Gedicht des amerikanischen Dichters Henry Longfellow (1807-1882) mit dem Titel „The song of Hiawatha“ vorkommen. Onawa zählt als "Eingangstor zu den Loess-Hills“ und soll die breiteste "Mainstreet" aller amerikanischen Orte aufweisen.
Onawa war zwischen 1944 und 1946 Standort eines Kriegsgefangenenlagers (Prisoners Of War - POW) für deutsche und italienische Soldaten. Im Monona County Veterans Memorial Museum im Norden von Onawa gibt es auch zu "Branch Camp 25" eine Ausstellung. Spuren vom POW-Camp vor Ort selbst sind keine mehr erhalten.
Quellen und weiterführende Informationen:
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