Dienstag, 25. Juli 2023

Lewis und Clark Interpretive Center in Sioux City

Schon der Außenbereich des Besucherzentrums ist ansprechend und liebevoll gestaltet.

Center

Ein großer bunter Kompass ist in den Boden eingelassen und ein lustig anzuschauender Holz-Pelikan steht am Wegrand. Aus einem abgesägten Baum schauen ein eingeschnitzter Waschbär und zwei kleine Eulen auf einen herab und vor dem Center läuft ein Büffel.

Pelikan
eulen
Büffel

Ebenso vor dem Eingang des Centers befindet sich ein „übergroßes“ Monument, das nur die Kapitäne Lewis & Clark sowie den Neufundländer-Hund Seaman zeigt. Es wurde von dem Bildhauer Pat Kennedy aus Loveland, Colorado entworfen. Es handelt sich um die gleiche Skulptur, wie sie im „River Frontier Park“ in St. Charles steht.

Skulptur

Das Lewis & Clark Interpretive Center ist mit einer weiteren Einrichtung kombiniert.
Dabei handelt es sich um das „Betty Strong“ Encounter Center (Begegnungsstätte), das Foto- und Kunstausstellungen beherbergt, die sich mit Themen der Region befassen. Betty Strong (1925-2004) war eine engagierte demokratische Politikerin, die sich für soziale und kulturelle Projekte in Sioux City und dem County Woodbury, dem hiesigen Landkreis, einsetzte.
Beide Center sind über einen Gang verbunden, in dem Informationen zum Missouri, aber auch zu der Lewis & Clark Expedition ausgestellt sind. Der Gang trägt den Namen „River Connection“.

encounter
Wandgemälde im Eingangsbereich
Wigwam

In zahlreichen Bildern wird der Missouri-River und seine z.T. gefährliche Nutzung mit den Dampfschiffen beschrieben. Das Ende der Dampfschifffahrt mit dem Ankommen der verlegten Eisenbahnschienen und dem damit verbundenen weiteren Fortschritt für die Bevölkerung und die Region wird anschaulich aufgezeigt. In Ergänzung wird detailliert auf die immer wiederkehrenden Hochwassersituationen eingegangen und die daraus resultierende Notwendigkeit der Flussregulierung bzw. des Dammbaus.

Lampen
Eisenbahn
Damm
Missouri Damm
dämme

Der Theaterraum des Interpretive Centers ist etwas ganz Besonderes – er ist einem Kielboot nachempfunden. Man sitzt gewissermaßen im Boot, um einen Film anzuschauen. Auch der gezeigte Film ist etwas Besonderes. Man wird persönlich von William Clark eingeladen, der gerade während seiner Zeit als „Beauftragter für Indian Affairs“ in seinem Arbeitszimmer in Saint Louis sitzt. Er erzählt von dem größten Abenteuer seines Lebens – der Expedition.

Auch ansonsten ist das Center mit viel Technologie ausgestattet. An fünf Stationen begegnen uns „animatronische“ Figuren, die elektronisch gesteuert werden und uns so fast lebensecht ihre Geschichten erzählen. Thomas Jefferson, der Sklave York, Sergeant Floyd sowie die Kapitäne Lewis & Clark gemeinsam berichten von Erlebnissen aus ihrem Leben und lassen uns an ihren Gedankengängen teilhaben.
Jefferson spricht über seinen Traum, einen Weg zum Pazifik finden zu lassen. York erzählt über seine Gefühle als „nicht vollwertiger“ Expeditionsteilnehmer, weil er weiterhin ein Sklave ist.

Jefferson
Präsident Thomas Jefferson
York
York, der Sklave

Ein Schwerpunkt im Museum liegt auf dem Schicksal von Sergeant Charles Floyd (1782-1804), dem einzigen während der Expedition verstorbenen Teilnehmer, der auf einem Hügel nahe des heutigen Sioux City bestattet wurde.
Sergeant Floyd betont seine Bereitschaft, dem Corps of Discovery als „guter“ Sergeant zu dienen und den Pazifik erreichen zu wollen. Nachdem er gesprochen hat, teilt uns eine Stimme aus dem Hintergrund mit, dass er leider am 20. August 1804 verstorben ist.

Floyd
Sergeant Charles Floyd

Lewis & Clark stehen am Grab von Sergeant Floyd, sprechen über seinen Verlust und dass sie Patrick Gass als seinen Nachfolger einsetzen wollen. Des Weiteren erwähnen sie Moses Reed, der desertiert ist.

Lewis & Clark
Lewis & Clark

In weiteren großen Wandgemälden wird auf einzelne Episoden der Lewis & Clark Expedition eingegangen. Hier das Zurückbringen des desertierten "Private Reed".

Reed
im Lager
an Land

Selbst der Neufundländer Seaman hat eine „animatronische“ Station und bellt einen „Präriehund“ an.

seaman

Viele weitere Ausstellungsstücke, die das Expeditionscorps auf seiner Reise gen Westen dabei hatte, werden ebenfalls gezeigt und erklärt.
Wieder einmal kann man das Modell eines Kielbootes anschauen – in einer sehr exakten und gepflegten Ausgabe, verbunden mit großen Gemälden zur weiteren Veranschaulichung der damaligen Geschehnisse.

Keelboat
staken

Auch auf die Native Amerikans wird eingegangen und ihre damalige Lebenssituation erklärt.

sonnentanz
Sonnentanz der Native Americans

Noch viele weitere Ausstellungsgegenstände und interaktive Stationen - auch für jüngere Besucher - informieren über die damalige Expedition in sehr anschaulicher Weise. Kurzum: ein sehr lohnender Besuch!

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