... in Omaha City, Nebraska.
Omaha City (heute fast 500.000 Einwohner) wurde 1854 gegründet und nach dem damals hier lebenden Omaha-Stamm der "Native Americans" benannt.
In der Stadtmitte, an der Capitol Street gelegen, befindet sich ein Park mit Bronzeskulpturen, der als eine der größten Darstellungen aus Bronze und Edelstahl in der Welt und in den USA gilt.
Der Weg führte durch das heutige Nebraska |
Der sogenannte "Pioneer Courage Park" (courage = Mut) liegt am Eingang des Geschäftsviertels von Omaha City. Dies soll symbolisch so verstanden werden, dass dieser Ort auch als das „Tor zum Westen“ gesehen werden möchte. Die Stadt Omaha versteht sich historisch in dieser Position. Der Ort Independence in Missouri wird eigentlich als der Startpunkt der Pioneer Trails in den Westen gesehen, aber ab Omaha wurde es für die Pioniere ernst - ab hier gab es damals keine weitere Zivilisation mehr. Mehr als 600.000 Menschen durchquerten den Staat Nebraska innerhalb von zwei Jahrzehnten in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Oregon- und dem Mormonen-Trail Richtung Westen.
Der "Pioneer Courage Park" wurde 2003 eröffnet und von der First National Bank of Omaha finanziert. Die Bank wurde 1867 von den Brüdern Herman (1833-1906) und Augustus (1826-1892) Kountze gegründet, wird heute noch als Familienunternehmen geführt und unterstützt viele öffentliche Projekte.
Auf einem 150 Meter langen Weg entlang einer Kalkstein-Landschaft sind einige Pionier-Familien mit ihren Tieren, ihren Wagen, ihren wenigen Besitztümern, ihren Lebensmitteln und ihrer Ausrüstung unterwegs.
Am Beginn des Wagenzuges fragen Scouts einige "Native Americans" nach einem möglichen Weg.
Zum Aufbau dieser Landschaft wurden 2.500 Tonnen Kalkstein, der in einem Steinbruch in Wisconsin abgebaut wurde, verwendet. Es gibt Steinterrassen und einen kleinen Wasserfall. Die Szenerie wurde von dem Landschaftsarchitekten James „Jim“ Reeve (1942-2002) geplant, der gemäß seinem Motto „connecting people to places“ / “Menschen mit Orten verbinden“ jeden Besucher des Pioneer Parks dazu einlädt, mit den Bronzefiguren ein kleines Stück ihres Weges zu gehen.
Wenn man sich darauf einlässt und den Weg mit den Pionierfiguren geht, ist man beeindruckt von der Vielfalt der detailgetreuen Darstellungen.
Diese wurden verwirklicht von zwei berühmten und talentierten Bildhauern. Der eine ist Blair Buswell (*1956) aus Utah, der neben dem Pioneer Courage Projekt, an dem er Jahre arbeitete, überwiegend Skulpturen für die Sportwelt, Schwerpunkt „football“ entwirft und von sich behauptet: "This i a big project, it´s my Mt. Rushmore".
Der andere ist Edward Fraughton (*1939) ebenfalls aus Utah, der sich bei seinen, meist monumentalen Werken vor allem mit Themen aus der Historie des Westens der USA auseinandersetzt.
Jede einzelne Figurengruppe erzählt eine Geschichte von Mut, Entschlossenheit und trotz allem Lebensfreude. Dies wird in vielen Details gezeigt. Wenn man den Figuren in die Gesichter blickt, hat man das Gefühlt, dass sie mit einem reden würden.
Wie bereits erwähnt, befindet sich am Beginn des Bronze-Statuen-Trecks eine Gruppe "Native Americans" im Gespräch mit einem Scout. Die Details der Kleidung, der Waffen und des Schmucks der Native Americans sind eindrucksvoll. Einer der "Native Americans" hält eine Axt mit einem Herzen im Keil – ein optimistisch stimmendes Zeichen.
Insgesamt sind vier Gespanne und eine Familie mit einem Handkarren unterwegs.
Die Fuhrwerke werden mit großer Kraftanstrengung von Ochsen, Maultieren oder Pferden gezogen. Dem Mann, der verzweifelt versucht, einen im Schlamm steckengebliebenen Wagen, zu befreien, möchte man am liebsten helfen.
In dem Treck gibt es auch zahlreiche Einzelpersonen, die zu Fuß oder auf Reittieren unterwegs sind.
Geht man nun entlang der Pioniergruppe, entdeckt man viele Geschichten. Da ist das kleine Mädchen, das noch Zeit und Kraft hat, einen Blumenstrauß zu pflücken. Vielleicht will sie jemandem damit eine Freude machen.
Da ist der Junge, der mit Hund und Gewehr den Zug bewachend mitläuft. Ein typisches Beispiel für die damalige Zeit, dass man früh erwachsen werden musste.
Wie glücklich dazu im Vergleich ein kleiner Junge, der sein geschnitztes Holzpferd, sein wohl einziges Spielzeug, in der Hand hält.
Am Schluss des Zuges führt eine Frau ein Pferd, auf dem zwei Kinder sitzen. Sie haben nur einen Gegenstand dabei, eine Wasserflasche, ein sehr wertvolles Gut während der langen und beschwerlichen Reise.
Eine andere zu Fuß gehende Frau trägt ein Buch. Dies ist bestimmt ihr wichtigster Besitz.
Ein Reiter, der wohl für die Versorgung der Gruppe zuständig ist, befördert auf seinem zweiten Pferd, zwei geschossene Hirsche.
Mehr am Ende des Zuges ist auf einem Hügel ein Reiter mit Pferd positioniert. Er muss der Führer der Gruppe sein. Er schwenkt seinen Hut, um zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist.
Besonders beeindruckend ist die Figur einer Mutter, die mit ihrem Baby im Arm den langen Weg zu Fuß geht. Das Baby zeigt liebevoll mit der Hand nach oben – vielleicht ein Symbol für die Aussage: „Wir schaffen das!“
Weitere Darstellungen vom Treck:
Mit dem "Pioneer Courage Park" ist der "Nebraska Wilderness Park" kombiniert. Hier hat der auf Tierskulpturen spezialisierte Bildhauer Kent Ullberg (*1945 in Schweden) eine Bisonherde und einen Teich mit einer losfliegenden Gänseherde gestaltet.
Quellen und weiterführende Informationen:
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