Sonntag, 29. September 2019

Erster Schnee

Er kam, wie in der Wettervorhersage angekündigt - der erste Schneefall für diesen Winter. 
Die Temperaturen sanken auf -3C und binnen weniger Stunden war Calgary weiß!


... und es schneit weiter.

Freitag, 27. September 2019

Kurzer Herbst

Der Sommer und seine doch angenehmen Temperaturen neigen sich langsam dem Ende. Einen wirklich langen Herbst gibt es in dieser Region nicht. Der Winter mit tiefen Temperaturen, kalten schneidenden Winden und Schnee steht vor der Tür.

Allein das Farbenspiel der sich gelb färbenden Blätter
signalisiert das Ende der warmen Jahreszeit.

Unterschiedliche Wolkengebilde
treibt der Wind über die nahen Berge
Darunter fliegen Kanada-Gänse zu den Stätten,
wo sie auch in den kommenden kalten Tagen noch Nahrung zu finden hoffen.
Selbst der Goldspecht (Northern Flicker)
-  früher ein Zugvogel  -
sucht nun vermehrt die Nähe zu urbanen Regionen.

Mittwoch, 25. September 2019

McDougall SMS

Für uns ein etwas kurioses Schild:
Vor zwei Jahren brannte die Kirche ab;
damals schloss man das gesamte Gelände und nicht,
weil die Saison vorbei war.
In den letzten Tagen besuchten wir wieder einmal die ehemalige McDougall Stoney Mission Station nahe Morley.

Die McDougall Church wurde 1875 von dem Methodisten Missionar, Reverend George McDougall, erbaut.
Sie galt lange Jahre als Missionsstation für die Stoney-Nakoda und Blackfoot First Nations im südlichen Alberta.
Heute liegt diese historische McDougall Memorial United Church einige Kilometer östlich von Morley, nahe am Bow River.

Mitte Mai 2017 besuchte ich diese "Historic Site" das erste mal, durfte allerdings wenige Tage später erfahren, dass das alte, unter Denkmalschutz stehende Gebäude abgebrannt war.

Weitere Informationen von mir unter:

2017  -  Morleyville Settlement
2017  -  Einfach "abgefackelt"


Im Mai diesen Jahres (2019) waren wir erneut an dieser Stelle und konnten sehen, dass das gesamte Areal aufgeräumt war. Viele der angebrannten Holzbalken der Seitenwände wurden gesichert, um sie für den im kommenden Jahr geplanten Wiederaufbau zu verwenden.

Wir werden den Wiederaufbau mit Interesse verfolgen!

Weiterführende Informationen zu dieser ehemaligen Missionsstation und der heutigen
 McDougall Stoney Mission Society (MSMS) unter:

McDougall Stony Mission Station & 
The Morleyville Story (pdf) &

Samstag, 14. September 2019

zurück nach Calgary

Nach einem Ruhetag in Maple Creek nahmen wir für unsere letzte Etappe bis Calgary eine etwas längere Fahrstrecke in Kauf, allerdings nur auf der Autobahn, sodass sie, trotz Wohnmobil, relativ leicht zu bewältigen war. Wir befuhren den Trans Canada Highway nordwestlich Richtung Calgary.




Zunächst unternahmen wir einen kleinen Spaziergang in Maple Creek (maple bedeutet Ahorn, creek Bach). Maple Creek hat das Stadtmotto: „Where Past is Present“.
Dementsprechend gibt es ein „Oldtimer Museum“ und das „Jasper Cultural and Historical Centre“, in dem sich zwölf Räume mit historischen Ausstellungen befinden.



















Maple Creek lädt zum Besuch zweier Straßen ein, Jasper Street und Maple Street, in denen sich zahlreiche Geschäfte im historischen Stil befinden. Man nennt dieses Areal den „Old Cowtown Heritage District“.















An einer Häuserwand sahen wir diese Zeichnung, die an den "60 Jahrestag" des 2. Weltkrieges erinnert.








Dieser "Kutscher" winkte uns zum
"good bye", als wir dieses Städtchen
verließen.





Nach knapp fünfzig Kilometern begrüßte uns der Staat Alberta mit einem Schild: „Welcome to Alberta – Wild Rose Country“. Kurz danach folgte das Schild: „Welcome to Cypress County- Canadian Badlands“.












Die etwas größeren Orte an der nun folgenden Strecke waren Medicine Hat und Brooks, ansonsten führte uns der Highway mehr oder weniger immer geradeaus durch flaches landwirtschaftlich genutztes Gebiet.

Medicine Hat liegt etwa 300 Kilometer südöstlich von Calgary und hat etwas mehr als 60.000 Einwohner. Die Stadt hat ihren Namen nach einem Blackfoot-Wort für die Adlerfeder am Hut eines indianischen Medizinmannes erhalten. Bereits 1880 entdeckte man im Bereich des heutigen Stadtgebietes ein riesiges Erdgasvorkommen, das auch heute einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für den Ort darstellt.


Vor der Stadt befindet sich eine 75 Meter hohe Metall-Konstruktion  mit einem Durchmesser von fast 50 Metern, die ein Tipi der Blackfoot-Indianer darstellt. Sie wurde ursprünglich für die olympischen Winterspiele 1988 in Calgary entworfen und 1991 nach Medicine Hat umgesiedelt.




In Medicine Hat kamen wir außerdem am Monument der Canadian Mounted Rifles vorbei.
3 CMR 175“ bedeutet, dass hier die dritte Einheit der Canadian Mounted Rifles geehrt wird, die im Besonderen im ersten Weltkrieg als 175. Infantrie-Batallion teilnahm.





alte Scheune in Brooks






Nach weiteren 110 Kilometern folgte die Kleinstadt Brooks. Brooks liegt somit 190 Kilometer südöstlich von Calgary und hat knapp 15.000 Einwohner. Die Stadt wurde nach einem Eisenbahningenieur der Canadian Pacific Railway benannt.In Brooks befindet sich ein interessantes historisches Baudenkmal:
das „Brooks Aqueduct“ &. Das Aquädukt wurde ab 1910 von der Canadian Pacific Railway Company erbaut und wurde für etwa dreißig Jahre zur Bewässerung der Felder im Südosten von Alberta genutzt.

Es folgten weitere 135 Kilometer durch das flache Land bis zur Kleinstadt Strathmore (13.000 Einwohner), die noch knapp 40 Kilometer von Calgary entfernt liegt.
Hier erreichten wir das von Calgary beeinflusste Besiedlungsgebiet, den „outermost ring“ of Calgary. Es folgte jetzt ein kleiner „suburb“, ein Vorort, nach dem anderen, von dem die „commuters“, die Pendler, tagtäglich zum Arbeiten in die City fahren.

In der Ferne konnten wir bereits die Rocky Mountains erkennen; damit näherten wir uns nach gut 13.000 Kilometern, mit „schnellen Reifen“, dem Ende unserer diesjährigen Fahrt, der Stadt Calgary.






Wir haben teilweise „Unbeschreibliches“ erlebt und sind dankbar für alle gemachten Erfahrungen, die uns in unserem weiteren Leben bereichern werden.


















Donnerstag, 12. September 2019

nach Maple Creek

Von Swift Current nach Maple Creek fuhren wir knapp 140 Kilometer Richtung Westen auf dem Highway 1, dem Trans Canada Highway.


Der Ort Swift Current hat ein interessantes Stadt-Motto:
Where life makes sense!“

Wenn man an die vielen verlassenen Häuser denkt, die wir auf der Fahrt nach Swift Current registrieren mussten, scheint zumindest die Stadt ein attraktiver Wohnort zu sein.



Die Stadt wurde 1881 (man bedenke, dass der Staat Sasketchewan erst 1905 entstand) im Rahmen des Baus der Canadian Pacific Railway gegründet. Die Eisenbahn ist auch heute noch von großer Bedeutung für den Ort, der gleichzeitig auch am Trans Canada Highway liegt. Die Infrastruktur ist also hervorragend. Die Stadt hat etwas über 15.000 Einwohner und liegt neben einem kleinen Fluss mit dem Namen Swift Current Creek, nach dem sie auch benannt ist.

Wir hätten uns in Swift Current gerne das sehenswerte „Mennonite Heritage Village“ &   angeschaut, aber es öffnet erst wieder im Juni nächsten Jahres und auch immer nur von freitags bis sonntags.
Allerdings konnten wir das „Swift Current Museum“ besuchen, das eine umfangreiche Ausstellung über die Region, beginnend in der prähistorischen Zeit bis heute, zeigt. Neben Funden prähistorischer Tiere wird im Besonderen auf die Geschichte der „Railway“ und auf die Situation der Landwirtschaft in den letzten hundert Jahren eingegangen.













In Swift Current wird mit einem Schild an den Overland Trail Richtung des nördlich gelegenen Battleford erinnert, den „Battleford Trail“, der in den späten Jahren des 19. Jahrhunderts die wichtigste Verbindung zwischen Battleford und „the outside world“ war. Auf diesem Trail transportierten die Cree-, Blackfeet- und Assiniboine-Indianer und die Métis ihre Waren bis Swift Current, wo sie dann ab den 80er Jahren mit der Eisenbahn weiter befördert werden konnten. Die Métis sind Nachfahren von europäischen, meist französischen Pelzhändlern und Frauen verschiedener „First Nations“-Stämme. Sie sind auch heute noch mit 13 Prozent eine größere Bevölkerungsgruppe in Saskatchewan.

Der Battleford Trail hatte historisch eine wichtige Bedeutung während der so genannten Nordwest-Rebellion (1883-1885). Die Métis protestierten damals gegen die kanadische Regierung, die ihnen ihr Land wegnahm und ihre katholische Religion nicht ausreichend akzeptierte. Mit der Railway konnten relativ schnell Männer der Canadian Mounted Police nach Swiff Current und dann weiter über den Battleford Trail nach Battleford gebracht werden, so dass die Métis einen entscheidenden Kampf verloren.
Die Proteste fanden unter Führung von Louis Riel &  (1844-1885) statt, einem Métis, der bei der so genannten Red-River-Rebellion 1866/1870 in Manitoba die Rechte der dortigen Métis erfolgreich verteidigt hatte und heute oft als Gründer von Manitoba angesehen wird. Er wurde nach dem Misserfolg der Nordwest-Rebellion in Regina hingerichtet.
















Die anschließende Fahrt auf dem Trans Canada Highway nach Swift Current war eintönig und wenig abwechslungsreich.


















Die wenigen und nahezu ausgetrockneten
Seen / Tümpel boten dank der Halophyten
(Salzpflanzen) einen interessanten Anblick.




Nach etwa 130 Kilometern mussten wir südlich vom Highway 1 abbiegen, um nach Maple Creek zu kommen. Dort übernachteten wir auf dem „Willowbend Campground“.











Maple Creek kann man als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Cypress Hills und zum Fort Walsh wählen.












Obwohl die Eisenbahnstrecke in unmittelbarer Nähe zum Campingplatz verlief, verbrachten wir hier nach einem besonderen Sonnenuntergang eine ruhige Nacht.