Quelle: Interpretive Center Medora |
Ein Satz von ihm ist überliefert, der seine übertriebene Geltungssucht beschreibt: „Ich werde der größte Finanzier der USA werden.“ Ein weiterer Satz regt zum Nachdenken an: „Ich liebe dieses Land, weil hier genug Raum ist, ohne dass man anderen auf die Füße tritt.“
Über dem Ort „thront“ auf einem Bluff das „Chateau de Morès“. Es ist ein zweistöckiges Holzgebäude mit 26 Zimmern, das von der Familie Morès nur in den Sommermonaten von 1883 bis 1886 als „Jagdschloss“ genutzt wurde.
Frontseite mit Eingang |
Rückseite mit Anbau |
Im Chateau betraten wir zunächst ein Esszimmer mit einem mit Original Geschirr festlich gedeckten Tisch.
Im Nebenraum der Küche (Raum auch für die Bediensteten) fiel vor allem eine Art Kühlschrank aus dem 19. Jahrhundert auf, der mit Eisblöcken "betrieben" wurde.
Wein, Alkoholika und selbst Tafelwasser ließ sich der Hausherr aus Frankreich hier her transportieren.
Während Ausgrabungen fand man hunderte leere aber auch noch gefüllte Flaschen im Keller; einige stehen heute in dem Ausstellungsraum auf einem Regal.
Das "Weingut" gibt es heute noch!
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Einer der wichtigsten Räume schloss sich an – der Jagdraum. Hier wurden alle Gegenstände ausgestellt, die in irgendeiner Beziehung zum Jagen stehen, denn dem Ehepaar Morès war es ein wichtiges Anliegen, zahlreiche Freunde aus dem Osten der USA und Europa für einen Jagdurlaub in Medora zu begeistern. Auch Theodore Roosevelt, der mit seiner Elkhorn Ranch gewissermaßen die Nachbarfarm betrieb, war oft Gast bei den de Morès.
Ihr Arbeitszimmer |
Es folgten die Arbeits- und Schlafzimmer des Ehepaares, bestückt mit vielen Originalen aus der damaligen Zeit.
Ihr Bad |
Der Rundgang im Untergeschoss endete in einem üppigen Wohnraum mit Kartenspieltisch, Klavier, vielen Büchern und natürlich einem Bärenfell. Man stelle sich den Aufwand vor, der damals für die Familie betrieben wurde - das schwere Klavier wurde jedes Jahr nach der Saison wieder in den Osten transportiert, damit es im kalten Winter in North Dakota keinen Schaden nahm.
Im Obergeschoss befanden sich die Schlafzimmer von Tochter und Sohn, etliche Gästezimmer und die Zimmer der Bediensteten. Auch hier wieder bereichert mit vielen liebenswerten Original-Gegenständen aus dem 19. Jahrhundert.
... Traume von Engeln ... |
Die Kinder hatten u. a. ein
deutschstämmiges Kindermädchen.
Im Flur waren zahlreiche Original Aquarelle von Medora von Hoffmann aufgehängt, die zeigten, dass sie nicht nur eine begeisterte Reiterin und Jägerin war, sondern auch hervorragend malen konnte.
Am Fuß des Hügels, auf dem das Chateau steht, befindet sich das „interpretive center“ zur Historie des „Chateau de Morès“, in dem ein kleiner Film und eine interessante Ausstellung zum Leben des Marquis gezeigt werden.
Über die kleine Straße bergauf, hinter dem Chateau, erreichten wir das „Burning Hills Amphitheater“, in dem jedes Jahr in den Sommermonaten das so genannte „Medora Musical“ aufgeführt wird. Das Theater wurde 1958 anlässlich des 100sten Geburtstag von Theodore Roosevelt gebaut, der hier in der Nähe seine Elkhorn Ranch betrieb. Es wurde ein Musical aufgeführt, das sich mit dem Leben von Theodore Rossevelt beschäftigte. Bühne und Sitzplätze wurden in dem Berg „Burning Hill“ eingegraben. Nach einigem Hin und Her wurde das Freilichttheater 1965 von dem Geschäftsmann Harold Schafer (1912-2001) gekauft, renoviert und der jährliche Betrieb in Angriff genommen. 1986 übergab man den Betrieb an die Theodore Roosevelt Medora Foundation, die das Amphitheater auch heute noch betreibt. Jährlich werden zurzeit etwa 115.000 Besucher von Ende Mai bis Anfang September mit Live-Konzerten oder Musical-Aufführungen unterhalten.
Von hier oben hatten wir einen unbeschreiblichen Rundblick in die Umgebung, in die Badlands.
Weitere Informationen zum Marquis und seiner Frau Medora und zu ihren Unternehmungen:
https://www.youtube.com/watch?v=Cko55aivWdQ &
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