Mittwoch, 31. Mai 2023

Endlich wieder Tiere

Erschreckend "arm an Tieren" erschien uns die Prärie im Osten von Nord-Dakota. Hin und wieder ein überfahrener Waschbär, ein paar Vögel (Rotschulter-Stärling) im Schilf des Straßenrandes, doch das war alles. Nachdem wir jedoch einige Kilometer westlicher in Minnesota waren, änderte sich die Landschaft. Sie wurde hügeliger und viele kleine Seen und Tümpel taten sich hinter schützenden Baumreihen auf.
Hier konnten wir unsere Tierbeobachtungen beginnen und wurden z. B. mit dem kurzen Aufenthalt eines "Roten Kardinals" vor der Fotolinse belohnt, der jedoch bald wieder im Gebüsch verschwand.

Roter Kardinal

Auch konnten wir auf den - immer noch blumenlosen Wiesen - den einen oder anderen Schmetterling ausmachen, darunter den Monarch  (Danaus plexippus).

Monarchfalter

Minnesota

Auf unserer Weiterfahrt gen Süden (mit Ziel St. Louis / Missouri) verließen wir das flache, trockene und sehr windige Prärieland Nord-Dakota bei Fargo und fuhren im 32. Bundesstaat der Vereinigten Staaten, Minnesota, weiter.


Sein Name lässt sich auf ein Wort des Dakota-Stammes für den Minnesota River, "mnisota", zurückführen, was „trübes, schlammiges Wasser“ bedeutet. Der Bundesstaat erhielt am 11. Mai 1858 seine Eigenstaatlichkeit.
Das Land wird oft auch als „Das Land der 10.000 Seen“ bezeichnet. Tatsächlich gibt es in Minnesota 11.842 Seen. Hinzu kommen 6.564 Flüsse. Mit einer der Wichtigsten ist der  Mississippi. Er ist 3.778 Kilometer lang, entspringt dem Lake Itasca im Norden von Minnesota und mündet rund 160 Kilometer südlich von New Orleans in den Golf von Mexiko.
Dass Minnesota viele kleinere und größere Seen bzw. Flüsse hat, konnten wir auf unserer Fahrt sogar rechts und links des Highways sehen.

See
See

Dienstag, 30. Mai 2023

Das Wikingerschiff Hjemkomst

Heimkommen

Direkt neben der Hopperstad-Stabkirche in Moorhead, Minnesota, befindet sich das „Hjemkomst-Center ↗, in dem wir das „Werk eines weiteren Traumes“ anschauen können. „Hjemkomst“ ist das norwegische Wort für „Heimkehr“ und so heißt der Nachbau eines Wikinger-Schiffes, das dort ausgestellt ist.

Das Hjemkomst-Schiff
Die "Hjemkomst"

Dieses Schiff ist ein Nachbau des 1881 in Norwegen ausgegrabenen Gokstad-Schiffes ↗, gefunden bei dem Bauernhof Gokstad am Sandefjord. Von diesem Wikingerschiff, das ursprünglich im späten 9. Jahrhundert erbaut wurde, gibt es inzwischen einige Repliken, die teilweise „hochseetauglich“ über den Atlantik fuhren und in verschiedenen Museen der Welt ausgestellt sind.
Ein solcher Nachbau war der Traum eines zweiten norwegischen Einwanderer- Nachfahren, der in der Region Fargo/Moorhead lebte - Robert Asp (1923-1980).

ASP

Robert Asp war Berufsberater an der Junior High School von Moorhead und verfolgte 
über Jahre beharrlich seinen Traum, ein „seetaugliches“ Wikingerschiff zu bauen. Viele Jahre plante er und konnte schließlich 1972 mit seinem Vorhaben starten.
Das erste Holz wurde in diesem Jahr geschnitten. Bis zur Fertigstellung seines Nachbaus wurden letztendlich über 100 Bäume, zumeist Eichen, benötigt, Nachdem das Holz zugesägt war, lagerte man es zwei Jahre, damit es ausreichend abtrocknete. Im benachbarten Ort Hawley mietete Robert Asp 1973 eine ehemalige Kartoffellagerhalle und ernannte seine „Wikingerschiffswerft“ nun zum „Hawley Shipyard“.
1974 starteten die ersten Arbeiten am Schiff. Die Fertigstellung war aber trotz zahlreicher „Bauhelfer“ erst im Jahr 1980. Die aufwändigen Schnitzereien an Bug und Heck wurden übrigens von Gary Olsby aus Fargo sowohl entworfen als auch hergestellt.
Am Bug des Schiffes befindet sich ein geschnitzter Drache, liebevoll auf den Namen „Igor“ getauft.

Igor

Es ist heute jedoch mehr ein Einhorn als ein Drache, weil er bei einem Sturm während der 
Atlantiküberquerung 1982 eines seiner beiden Hörner verlor.
Am Heck befinden sich die „tail tales“ (deutsch: „Schwanzgeschichten“). Ein Bild zeigt ein Schiff in einer Wolke. Dies soll den Traum von Robert Asp darstellen. In der Mitte sieht man den Kiel eines Schiffes als ein Symbol für die Seetauglichkeit der
Hjemkomst. Das obere Bild eines Wikingerschiffes steht für die Seereise nach Norwegen, die 1982 tatsächlich stattfand.

Hintere Schnitzerei

Im August 1980 wurde das fertiggestellte Wikingerschiff über 300 Kilometer per LKW 
nach Duluth am Lake Superior, dem Oberen See der fünf großen Seen, transportiert und dort zu Wasser gelassen. Und das Schiff schwamm, trotz vieler Bedenken.
Robert Asp, der an Leukämie erkrankt war, konnte den Sommer über noch mit seiner Hjemkomst auf dem Lake Superior fahren, aber seinen Traum einer Atlantiküberquerung nach Norwegen konnte er nicht mehr in die Tat umsetzen.
1982 wurde dies jedoch von seinen Kindern, einem kleinen Unterstützungsteam sowie Erik Rudstrom, einem erfahrenen norwegischern „Wikingerschiff-Segler“, verwirklicht. Von  New York im Juni 1982 startend erreichten sie nach einigen heftigen Stürmen im Atlantik im August 1982 Oslo in Norwegen und verwirklichten so den Traum von Robert Asp.

Wikkingerschiff

Wickingerschiff

1983 wurde die Hjemkomst auf einem Frachter, der M / V Brunto, zurück in die USA nach Cleveland / Ohio transportiert und anschließend per LKW nach Minnesota / Moorhead.

Rücktransport
Rücktransport
Quelle: Hjemkomst-Center

1985 wurde dann das Hjemkomst-Center ↗ für die Ausstellung des Wikingerschiffes eröffnet.

Einige Unterstützergruppen hatten sogar nach alter Wikinger Tradition "Ihre" Schilder an dem Boot angebracht, die allerdings bei der Atlantiküberquerung im Innern des Schiffs sicher verstaut wurden.


Hallinglag

Die Hallinglag ist eine 1907 gegründete Organisation von Nachkommen der Auswanderer aus dem Halling-Tal in Norwegen und derjenigen, die sich für Geschichte und Kultur interessieren und um die Verbindung zum Heimatland aufrechtzuerhalten.

Dream

Auch dieses Projekt zeigt, dass mit großer Beharrlichkeit und Willen Träume wahr 
werden können.

Träume werden wahr

Eine Erinnerung an norwegische Einwanderer.

Interstate-29

Auf unserer weiteren Fahrt über die US-Interstate 29, immer entlang der Grenze zwischen den beiden US-Staaten North Dakota und Minnesota sowie dem ostwärts liegenden Grenzfluss Red River, erreichen wir die Metropolregion Fargo (125.000 Einwohner, North Dakota) und Moorhead (45.000 Einwohner, Minnesota).
Fargo wurde 1871 gegründet und nach dem Unternehmer William Fargo (Transport- und
Finanzdienstleistungen) benannt. Fargo ist heute eine wichtige Industriestadt. Die direkt anschließende „Schwesterstadt“ Moorhead wurde ebenfalls 1871 gegründet und erhielt ihren Namen nach einem Direktor der Northern Pacific Railway, William Moorhead. In Moorhead ist heute u.a. die „american crystal sugar company“ ein wichtiger Arbeitgeber.


In Moorhead besuchen wir die „
Hopperstad Stave Church“, eine maßstabgetreue
Nachbildung einer Stabkirche aus Norwegen. Sie wird von der Historical and Cultural
Society of Clay County verwaltet und gehört der Stadt. Sie liegt malerisch in einem
Park und man meint tatsächlich, das Land Norwegen zu besuchen.

Stabkirche in Moorhead

Das Original dieser Stabkirche steht im Ort Vik in Norwegen. Vik liegt am Sogneford,
der sich 80 Kilometer nördlich von Bergen befindet. Die Stabkirche dort wurde um das Jahr 1070 erbaut und trägt den Namen „Hopperstad“, nach dem Namen der wichtigsten Familie in Vik.

ueberdachter-rundgang

In Norwegen gibt es heute noch etwa 28 solcher Stabkirchen, einst existierten über 900, die man am Ende der Wikingerzeit an den Stellen errichtete, wo vorher heidnische Kulte praktiziert wurden. So versuchte man Heidentum und Christentum miteinander zu verbinden. Dementsprechend findet man an diesen Kirchen neben Kreuzen auch Drachen, heidnische Wächter gegen das Böse.

Drachen am Dach

Die Nachbildung der Hopperstad Stabkirche in Moorhead ist ein Zeugnis der 
norwegischen Kultur / des norwegischen Erbes im mittleren Westen der USA und soll an die norwegischen Einwanderer erinnern, die einst den Red River entlangzogen, um einen guten Platz zum Siedeln zu finden.
Einer der Nachfahren ist Gaylord Paulsen (*1937), der in Fargo für das US-Landwirtschaftsministerium als Forschungsassistent tätig war. Viele Jahre beschäftigte er sich mit dem Traum, eine originale norwegische Stabkirche in seiner US-Heimat zu bauen. Nach seinem Eintritt in den vorgezogenen Ruhestand startete er 1996 mit seinem Stabkirchenprojekt in Moorhead und konnte es bis zum Jahr 2001 mithilfe von zahlreichen Unterstützern verwirklichen. Die Einweihung fand 1998 statt, aber da waren viele Elemente im Innenraum noch nicht fertiggestellt, wobei Paulsen übrigens alle Zierschnitzereien selbst anfertigte.

Innenansicht der Stabkirche
Blick Richtung Apsis

Entstanden ist eine Holzkirche von 22 Metern Höhe, erbaut aus Holz von Kiefern und dem Mammutbaum. Auf dem Dach befinden sich 24.000 Zedern-Schindeln. Das tragende Gerüst besteht aus achtzehn Stäben (Masten), die jeweils sieben Meter hoch sind.

Innenbeleuchtung
Nur die oberen Rundfenster dienten früher
der Erhellung des Innenraums

Beeindruckend sind die zahlreichen Schnitzereien, außen und innen. Im Altarraum befinden sich etliche Malereien, die Darstellungen aus dem Leben Jesus zeigen und daran erinnern, dass man eine katholische Kirche besucht.

Christliche Darstellungen

Darstellungen aus dem Leben Christi

Wenn man 
zum Dach der Stabkirche hochschaut, erkennt man die Ähnlichkeit zur Holzkonstruktion eines umgekehrten Schiffes  -  eine Erinnerung an die geschickten Bootsbauer der Wikinger.

Dachkonstruktion der Kirche

Eingangsseite
Blick Richtung Dach  / Eingangsseite

Die in Natur belassene und nicht bemalte Kirche ist sehenswert und auf jeden Fall ein Beweis dafür, dass Träume wahr werden können.

Montag, 29. Mai 2023

Fort Dufferin

wurde 1872 am Westufer des Red River, drei Kilometer nördlich der heutigen kanadisch-amerikanischen Grenzstation Emerson / Pembina errichtet.
Es war nie ein Fort im klassischen Sinn mit Pallisaden und Wachturm. Auch wurden hier nie irgendwelche Scharmützel mit den First Nations ausgetragen.

Fort Dufferin

Zuerst war es ein Stützpunkt für das kanadisch-britische Kontingent der
North American Boundary Commission. Diese war mit der Vermessung der internationalen Grenze entlang des 49. nördlichen Breitengrads beauftragt worden, wie es zwischen der britischen und der amerikanischen Regierung im Vertrag von 1818 vereinbart worden war.

Boundary Commission

Dazu trafen sie sich im September 1872 in Pembina im nördlichen Dakota-Territorium, um am 18. September von dem Steamboat "Dakota", den Red River flussabwärts fahrend, an Land zu gehen.

Steamer Dakota

Captain Cameron, der den kanadischen Teil der Boundary Commission leitete,  kaufte am 12. Oktober für $1.000 das teilweise schon kultivierte Land am Red River und benannte es nach dem damaligen General-Gouverneur Lord Dufferin. Zu den schon vier vorhandenen Holzhäusern wurden bis 13. November weitere 14 errichtet.

Mens´s Quartier

E
in erster Trupp gegann bereits im September 1872 mit der Absteckung des Breitengrads in östliche Richtung bis zu den "Lakes of the Woods". Anfang Februar 1873 erst kamen sie in die warmen Hütten am Fort Dufferin zurück.

Trail

1873 verließen die Vermesser die Niederlassung entlang des Boundary Commission Trail nach Westen, mit ihnen Versorgungswagen incl. Vieh.
Am 18. August 1974 erreichte die Boundary Commission British Columbien, der Breitengrad als Grenze zu den Vereinigten Staaten war abgesteckt. Danach machten sie sich auf den nur 43 Tage dauernden Rückweg nach Fort Dufferin, wo sie aufgelöst wurden.

Nachdem die North American Boundary Commission 1873 gen Westen gezogen ware, nutzte die neu gegründete North West Mountain Police (NWMP) das Areal als Sammelpunkt vor ihrem „Marsch nach Westen“ im Jahr 1874. Die Rekrutierung von Männern für diese Polizeitruppe hatte im September 1873 begonnen. Die Mitglieder der Truppe kamen von Osten durch die Vereinigten Staaten kommend in Fort Dufferin an.

NWMP

Bereits am 8. Juli 1874 machte sich ein Teil der NWMP auf ihre beschwerliche Reise nach Westen, um in den damaligen Nordwest-Territorien für Recht und Ordnung zu sorgen. Sie folgten weitgehend dem Boundary Commission Trail. Der Weg existiert heute nicht mehr, allerdings erinnern Straßen, die der ungefähren Richtung des Trails folgen an diesen Weg. Sie werden als Red Coat Trail bezeichnet.

Ein weiterer Teil der NWMP nutzte Fort Dufferin als ihr Manitoba-Hauptquartier, bevor sie 1875 nach Winnipeg verlegt wurden.

Von 1875 bis 1879 nutzte die kanadische Regierung Fort Dufferin an der Südgrenze von Manitoba als Einwanderungsstation für diejenigen, die mit den Dampfschiffen auf dem Red River in diese neu vermessenen Gebiete kamen, darunter Tausende russische Mennoniten in die West Reserve. Ein Gedenkstein nahe des Flusses erinnert an dieses für die Region doch markante Ereignis, ließen sich doch viele Mennoniten etwas westwärts und auch ostwärts nieder.


Auf einem Schild in der Nähe des Eingangs des Geländes steht: „Dufferin wurde zur vorübergehenden Unterkunft für 58 mennonitische Familien aus Russland.“ Mehr als 7.700 Menschen unterschiedlicher Herkunft sind hier gelandet.“
Viele von ihnen, die westwärts weiterzogen, taten dies auf "Ihrer Straße", der Post Road, der "Pfosten-Straße".

Post Road
Anfang der Post Road am  Fort Dufferin

In der restaurierten Scheune kann man die Geschichte von Bernhard Toews nachlesen, der 1877 als Junge hierher kam. Auszüge aus seinem Tagebuch geben die Geschichte seiner Reise von der Bergthal-Kolonie in Südrussland zu seiner neuen Heimat in Reinland im Westen von Fort Dufferin wieder.


Nach der Fertigstellung der internationalen Eisenbahnlinie auf der Ostseite des Flusses im Jahr 1878 wurde der Dampfschiffverkehr auf dem Fluss eingestellt und die Einwanderungsstation in Fort Dufferin wurde nicht mehr benötigt.

1884 wurde das Gelände des Forts vom "Department of Agriculture" übernommen und von da an galt der Ort als Quarantänestation für Rinder, die aus den Vereinigten Staaten über den Red River nach Kanada verschifft wurden. 

Später wurde das Fort entgültig aufgegeben und die kanadische Regierung verkaufte das Anwesen 1907 an einen privaten Käufer, 1974 erwarb es die Provinz Manitoba.

Interpretive Center
Heute: Interpretive Center

Das heutige Interpretive Center wurde 1883 für die Boundary Commission errichtet.
Die NWMP nutzte es als "Drillhalle".
Später war es langezeit eine Getreidescheune, dann wurde sie zur Hälfte abgerissen.
Im Jahr 2012 wurde die Scheune von Grund auf restauriert.


Quellen:
Historic Sites and Monuments Board of Canada, Protokoll, Dezember 2005; Gedenkerklärung zur Integrität, Januar 2007.
https://canadaehx.com/2022/03/25/lord-dufferin/
https://www.mennonitehistorian.ca/26.3.MHSep00.pdf

Sonntag, 28. Mai 2023

Am Red River

Wir wollten uns den Fluss einmal etwas näher ansehen, dem wir bereits vorgestern für eine Weile und die nächsten Tage weiter nach Süden folgen, dem der "Red-River Cart" seinen Namen verdankt und der auch heute noch immer wieder für Überschwemmungen sorgt.

Red River
Red River bei Emerson, Manitoba

Der Red River, wie er in Kanada genannt wird, der Red River of the North  (amerikanische Sprachweise), entsteht aus dem Zusammenfluss von Otter Tail River und Bois de Sioux River in den Zwillingsstädten Wahpeton (North Dakota) und Breckenridge (Minnesota). Er ist 877 Kilometer lang. Der Fluss fließt nordwärts und bildet dabei einen großen Teil der Grenze der US-Bundesstaaten Minnesota(rechts) und North Dakota (links). Er durchfließt die Zwillingsstädte Fargo (North Dakota) und Moorhead (Minnesota) sowie Grand Forks (North Dakota) und East Grand Forks (Minnesota). Nördlich der Einmündung des Pembina River bei Pembina erreicht der Fluss den 49. Breitengrad und damit die Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten.
Auf kanadischem Gebiet mündet der Roseau River und der Assiniboine River in den Red River, ehe er nördlich von Selkirk in den Winnipegsee mündet.
Das flache Tal, das der Fluß auf seinem langen Weg in vielen Schleifen durchwindet, ist der frühere Boden des eiszeitlichen Agassizsees. Der damals dort abgelagerte Schluff macht das Tal zu einer der fruchtbarsten Regionen Nordamerikas.
Auch heute führt dieser Fluss, dessen Wasser braun milchig aussehen, jede Menge Silt und Schluff mit sich, die bei jedem höheren Wasserstand dann natürlich auch auf die überschwemmten Gebiete verteilt werden.

getrockneter silt

Leicht angetrocknet, sieht nicht nur so der nähere Uferbereich aus.

Silt

Sehr schön sind die einzelnen Ablagerungsschichten sowie ihre Dicke zu sehen. Wenn man Glück hat, kann man Spuren in diesen vertrockneten Schluff- bzw. Siltschichten finden, die auf "wildlife" in der Region schließen lassen.

Paarhufer
welches Tier war es wohl
Welches Tier war es wohl


Quelle und weiterführende Informationen:

Samstag, 27. Mai 2023

Yellow-headed Blackbird

oder der Gelbkopf-Stärling (Xanthocephalus xanthocephalus), wie er in Fachkreisen genannt wird, ist im Winter von Kalifornien bis Texas sowie in Mexiko und gelegentlich sogar auch in Costa Rica anzutreffen. Im Sommer wandert dieser Zugvogel nach Norden in die westlich-zentralen Teile Kanadas sowie in die Vereinigten Staaten. 

Gelbkopf-Stärling
Gelbkopf-Stärling in Emerson, Manitoba

Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich westlich bis ins zentrale Binnenland von British Columbia sowie nördlich vom Westen Ontarios bis zum Norden Missouris.

Der Gelbkopf-Stärling kommt im Sommer in Süßwassersümpfen vor. Die Vögel leben besonders gerne zwischen Rohrkolben. Während des Zugs sind die Gelbkopfstärlinge in offenen, kultivierten Gebieten, auf Feldern und auf Weiden anzutreffen.
Aufgrund seines Aussehens wird er auch oft Brillen-Stärling genannt.

Brillenstärling

Quelle und weiterführende Informationen:

Northern Leopard Frog

Keine Blumenwiese
Keine Blumen in den Wiesen

Nun, da wir bisher am Straßenrand und auf den Wiesen (außer Löwenzahn) keinerlei Blumen gesehen haben, blickte ich tiefer ins Gras, quasi auf die Grasnarbe, ob nicht vielleicht doch noch irgendwo etwas Blumenähnliches sprießen würde. Nichts, doch dabei sah ich diese schwarzen Punkte.

Northern Leopard Frog
Northern Leopard Frog
Northern Leopard Frog [Lithobates pipiens]

Still, unbeweglich, nur nicht auffallen, saß der Frosch im lichten Gras. Seite glatte Haut ist grün mit großen dunklen, fast schwarzen Flecken. Hellere erhabene Grate erstrecken sich über die gesamte Länge des Rückens.

Quelle und weiterführende Informationen:

Eine Trauertaube

Versteckt unter dem schützenden kleinen Dach eines Informationsschildes brütet diese Trauertaube (Zenaida Macroura); sie ist auch bekannt als Westliche Turteltaube, Regentaube oder Carolina-Taube.

Trauertaube

Die Trauertaube ist eine mittelgroße, graubraune Wildtauben, die sich von allen anderen kanadischen Tauben durch ihren langen, spitz zulaufenden Schwanz und einen kleinen schwarzen Fleck unter dem Ohr unterscheidet. 

Trauertaube-brütet

Ihren Namen verdankt dieser Vogel seinem eulenartigen, melancholischen Ruf. Sie ist die am weitesten verbreitete Taube in Nordamerika.

Ihre maximale Lebenserwartung in freier Wildbahn beträgt etwa 19,3 Jahre; ihre durchschnittliche Lebensdauer beträgt allerdings nur 1,5 Jahre. Ihre größte Bedrohung ist die Jagd in Staaten, in denen die Jagd auf Trauertauben legal ist.

Das Verbreitungsgebiet der Trauertauben erstreckt sich vom Süden Kanadas über alle unteren 48 Bundesstaaten der Vereinigten Staaten über weite Teile Mexikos und Mittelamerikas bis nach Panama.

Quelle und weiterführende Informationen: