Direkt neben der Hopperstad-Stabkirche in Moorhead, Minnesota, befindet sich das „Hjemkomst-Center“ ↗, in dem wir das „Werk eines weiteren Traumes“ anschauen können. „Hjemkomst“ ist das norwegische Wort für „Heimkehr“ und so heißt der Nachbau eines Wikinger-Schiffes, das dort ausgestellt ist.
Dieses Schiff ist ein Nachbau des 1881 in Norwegen ausgegrabenen Gokstad-Schiffes ↗, gefunden bei dem Bauernhof Gokstad am Sandefjord. Von diesem Wikingerschiff, das ursprünglich im späten 9. Jahrhundert erbaut wurde, gibt es inzwischen einige Repliken, die teilweise „hochseetauglich“ über den Atlantik fuhren und in verschiedenen Museen der Welt ausgestellt sind.
Ein solcher Nachbau war der Traum eines zweiten norwegischen Einwanderer- Nachfahren, der in der Region Fargo/Moorhead lebte - Robert Asp (1923-1980).
Das erste Holz wurde in diesem Jahr geschnitten. Bis zur Fertigstellung seines Nachbaus wurden letztendlich über 100 Bäume, zumeist Eichen, benötigt, Nachdem das Holz zugesägt war, lagerte man es zwei Jahre, damit es ausreichend abtrocknete. Im benachbarten Ort Hawley mietete Robert Asp 1973 eine ehemalige Kartoffellagerhalle und ernannte seine „Wikingerschiffswerft“ nun zum „Hawley Shipyard“.
1974 starteten die ersten Arbeiten am Schiff. Die Fertigstellung war aber trotz zahlreicher „Bauhelfer“ erst im Jahr 1980. Die aufwändigen Schnitzereien an Bug und Heck wurden übrigens von Gary Olsby aus Fargo sowohl entworfen als auch hergestellt.
Am Bug des Schiffes befindet sich ein geschnitzter Drache, liebevoll auf den Namen „Igor“ getauft.
Am Heck befinden sich die „tail tales“ (deutsch: „Schwanzgeschichten“). Ein Bild zeigt ein Schiff in einer Wolke. Dies soll den Traum von Robert Asp darstellen. In der Mitte sieht man den Kiel eines Schiffes als ein Symbol für die Seetauglichkeit der
Hjemkomst. Das obere Bild eines Wikingerschiffes steht für die Seereise nach Norwegen, die 1982 tatsächlich stattfand.
Robert Asp, der an Leukämie erkrankt war, konnte den Sommer über noch mit seiner Hjemkomst auf dem Lake Superior fahren, aber seinen Traum einer Atlantiküberquerung nach Norwegen konnte er nicht mehr in die Tat umsetzen.
1982 wurde dies jedoch von seinen Kindern, einem kleinen Unterstützungsteam sowie Erik Rudstrom, einem erfahrenen norwegischern „Wikingerschiff-Segler“, verwirklicht. Von New York im Juni 1982 startend erreichten sie nach einigen heftigen Stürmen im Atlantik im August 1982 Oslo in Norwegen und verwirklichten so den Traum von Robert Asp.
1983 wurde die Hjemkomst auf einem Frachter, der M / V Brunto, zurück in die USA nach Cleveland / Ohio transportiert und anschließend per LKW nach Minnesota / Moorhead.
1985 wurde dann das Hjemkomst-Center ↗ für die Ausstellung des Wikingerschiffes eröffnet.
Einige Unterstützergruppen hatten sogar nach alter Wikinger Tradition "Ihre" Schilder an dem Boot angebracht, die allerdings bei der Atlantiküberquerung im Innern des Schiffs sicher verstaut wurden.
Die Hallinglag ist eine 1907 gegründete Organisation von Nachkommen der Auswanderer aus dem Halling-Tal in Norwegen und derjenigen, die sich für Geschichte und Kultur interessieren und um die Verbindung zum Heimatland aufrechtzuerhalten.
Quellen und weiterführende Informationen:
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