„Murals of Moose Jaw“
Im Jahr 2022 besuchten wir auf Vancouver Island den Ort Chemainus, um dort beeindruckende Wandmalereien zu bewundern.
Auch in der Stadt Moose Jaw befinden sich in der Innenstadt zahlreiche Wandbilder, die einen Überblick über die historische Entwicklung der Stadt geben sollen. Natürlich waren wir interessiert, die Kunstwerke von Vancouver Island und Saskatchewan zu vergleichen. Wir mussten feststellen, dass die Bilder von Moose Jaw teilweise durch Hausneubauten usw. ganz verschwunden waren und der Zahn der Zeit an einigen Werken doch bereits sehr „genagt“ hatte.
Von der Stadt begrüßt wurden wir von den nachfolgenden Bildern:
Doch das waren nicht die "historischen Bilder" der Wandmalereien, das war nur Werbung!
Über 40 "Kunstwerke" soll es an Häuserfassaden in Moose Jaw geben; wir geben einige davon wieder.
In der High Street kann man ein Wandbild anschauen, das an die Zeit der ersten Pioniere erinnert: „Breaking New Ground“, erstellt wurde es von Paul Geraghty.
Es soll die Hoffnung, aber auch die harte Arbeit, der ersten Siedler zeigen, die erst nach der fünfjährigen Bewirtschaftung des ihnen zugewiesenen Landes, dieses ihr Eigentum nennen konnten.
Ein Wandgemälde in der Manitoba Street, gemalt von der ortsansässigen Künstlerin Carly Jaye Smith, weist auf eine touristische Attraktion in der Stadt hin – die „tunnels of moose jaw“. Sie wurden angeblich Anfang des 20. Jahrhunderts von chinesischen Eisenbahnarbeitern angelegt, die sich vor rassistischen Verfolgungen schützen wollten. In den 1920er Jahren wurden die Tunnel von verschiedenen kriminellen Banden zum Alkohol-Schmuggeln genutzt – allen voran von der „Chicago-Gang“ unter der Leitung von Al Capone. Die unterirdischen Tunnel existieren, ob die Geschichten dazu wirklich stimmen, ist mehr als ungewiss (Al Capone war nie in Kanada). Auf jeden Fall werden für zahlende Touristen in diesen Tunneln informative und spannende "Untergrundtouren" angeboten.
„Für die Veteranen“ trägt. Der Künstler orientierte sich bei diesem Wandgemälde an alten Kriegsrekrutierungsplakaten. Er wollte damit alle Veteranen ehren, die für die Freiheit aller Einwohner Canadas kämpften bzw. heute noch kämpfen.
Zweiten Weltkrieges schwierige Bombardierungsflüge durchgeführt, vor allem
Staudämme (Möhne- und Edersee-Talsperre) wurden angegriffen. Einer der damaligen Piloten, Ken Brown (1920- 2002), stammte aus Moose Jaw. Ein weiterer Dambusterflieger aus Moose Jaw, der Flugoffizier Robert Urquhart, starb allerdings in seinem abgeschossenen Flugzeug.
Der Künstler dieses Bildes, Jon Butterworth, stammt nicht aus Moose Jaw, sondern
aus Toowoomba in Australien.
In der High Street hat Dale Cline ein Wandgemälde hinterlassen, das den Frauen und Männern gewidmet ist, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gekämpft haben –
„Lest we forget“ (Stolz in unserer Vergangenheit, Glaube für unsere Zukunft).
In der Main Street erinnert ein Wandgemälde von Brian Volke an die erste Straßenbahnfahrt, die in Moose Jaw am 19. August 1911 stattfand.
Es folgt in der Fairford Street die Bilder-Serie „Fire Watch“ von Grant McLaughlin.
Geschichten über verheerende Brände und den lebensrettenden Einsatz der Feuerwehrleute werden dargestellt. Veränderungen in Methoden und Ausrüstung werden veranschaulicht, gleichzeitig wird Wert daraufgelegt, dass Engagement und Mut der Feuerwehrleute gleichbleiben.
In der Omnica Street wird ein Wandgemälde, erneut von Grant McLaughlin, unter dem Titel „Living with the Land“ gezeigt. Es wurde zu Ehren der Lakota Sioux, der Cree, der Assiniboine und der Métis gemalt, die über viele Jahrzehnte ihre Winterlager in Moose Jaw Valley errichteten. Das Rautenmuster der Einrahmung soll die Wertschätzung gegenüber der Natur zum Ausdruck bringen, genauso wie das Sioux-Zitat unter dem Gemälde.
Eine Collage von Bildern an einem Gebäude in der River Street erinnert an die
„verlorenen“ Wandgemälde („lost murals“). Durch Feuer, Abriss, Umbau oder
schlichtweg Verfall wurden im Laufe der Jahre einige von den Einwohnern und den
Touristen sehr geschätzte Stücke vernichtet. Die Bildercollage der erneuerten Werke
wurde vom ortsansässigen Künstler Grant McLaughlin 2017 erstellt.
Gezeigt wird u.a. ein ursprünglich im Jahr 1991 von Brian Romagnoli gestaltetes
Kunstwerk, das an das Milieu in der river street red erinnerte und bei einem Feuer im
Jahr 2014 verbrannte.
Auch ein Wandbild, das an die Rolle, die die Eisenbahn in der Geschichte von Moose Jaw spielte, und den Titel „remember old 80“ trug, hat nicht überlebt. Es war übrigens das erste Wandbild, das in Moose Jaw in Auftrag gegeben wurde und stammt ursprünglich aus dem Jahr 1990, gemalt wurde es von Dan Sawatzki.
Durch Abriss verschwand das Wandgemälde, das an das Moose Jaw Union Hospital erinnerte.
Durch Verschleiß wurde das Bild „Sommerspiele“ (summer games) zerstört.
Auch das Gebäude, an dem dieses Bild einmal eine Wand verzierte, wurde abgerissen und nun als Minikopie an anderer Stelle angebracht. Es erinnert an die Ernennung zur Stadt von Moose Jaw.
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