Sonntag, 30. Juni 2019

Im Yosemite National Park

Nach dem schönen Feuerwerk gestern am Don Pedro Lake fuhren wir am Sonntagmorgen weiter zum Yosemite National Park. Auf der Hinfahrt verweilten wir kurz in dem kleinen Ort Groveland,
der aufgrund seiner Nähe zum Yosemite touristisch geprägt ist, und schauten uns die historischen Häuser an.












Nach knapp 50 Kilometern passierten wir den Big Oak Flat Entrance des Yosemite National Parks und durften zum ersten Mal auf unserer Reise erleben, was es heißt, wenn man sich für einen Ort interessiert, den im Jahr durchschnittlich 3,5 Millionen Touristen besuchen.

Sie waren nicht alle an diesem Tag da, aber ein wenig kam es uns so vor. Kein freier Parkplatz am gleich neben der Fee-Station anschließenden Informationscenter für uns (und andere) und die nächsten Aussichtspunkte für einen ersten Blick ins Yosemite Valley waren auch alle komplett besetzt.

Wir mussten lange warten, um ein Bild (mit dem Half-Dome) ohne Autoschlange auf der Straße fertigen zu können.

Es gelang nur, weil ein Tourist mit seinem PKW einfach auf die Straße stehen blieb, Warnblinkanlage anmachte und zum Fotografieren ausstieg.

















Im Stau kämpften wir uns weiter voran, bis wir über die Pohona Bridge den Rundkurs zum Yosemite Village mit einspuriger Verkehrsführung erreichten (one-way-drive). Hier allerdings durften wir nur die linke Fahrspur nutzen, da die rechte nur für Shuttle-Busse und  Ranger-Fahrzeuge gedacht war.








Alle etwaigen Parkmöglichkeiten waren belegt.














Irgendwie schafften wir es und wir konnten einen ersten Blick auf den El Capitan (2.307m) werfen, der gemeinsam mit dem Half  Dome (2.693 m, weiter nordöstlich gelegen) das typische Landschaftsbild des Yosemite Valley gestaltet.









Entlang des Merced River schlängelte sich nun der Southside Drive und wir konnten einen der vielen, das Yosemite-Tal prägenden Wasserfälle, den Sentinel Fall, und die dazu gehörende Sentinel Dome (2.476 m) bestaunen.


Auf der gegenüberliegenden Seite kam der beeindruckende Yosemite Fall in Sicht, wobei es einen Upper Yosemite Fall und einen Lower Yosemite-Fall gibt.



Kurz vor dem Village befindet sich die historische Yosemite-Kapelle.

Aufgrund der Besuchermassen und der fehlenden Parkmöglichkeiten entschieden wir uns gegen den vorgesehenen Besuch im Heritage Center und fuhren direkt den Northside Drive wieder zurück.
Ein wenig schade fanden wir schon, dass an einem solchen Sonntag die Hauptaufgabe zweier Rangers sein kann, Besuchermassen, die vom Parkplatz kommen, anzuhalten, um sie dann nach dem Anhalten des Verkehrs auf der Straße sicher zur anderen Straßenseite zu geleiten (analog zu Schülerlotsen: "Touristenlotsen"!)



Im unteren Bereich des Rundkurses eroberten wir einen Parkplatz am „Hidden Valley“ und konnten einen Postkarten-Blick auf die „Bridalveil Falls“ (Hochzeitsschleier-Wasserfälle) genießen.













Danach befuhren wir die Wawona Road, die uns südlich wieder aus dem Yosemite heraus führte, und wurden abschließend noch mit einem Traumblick am Tunnel View entschädigt.












Vom Tunnel View erreicht man mit wenigen Schritten den „Inspiration Point“, der einem einen einmaligen Blick ins Yosemite Valley mit Wasserfällen, El Capitan und Half Dome bietet.

Wenn man von dort in das Tal blickt, kann man den berühmten Satz von John Muir verstehen:
 „Dieses Tal ist bei weitem das Großartigste
von allen besonderen Naturwundern,
zu dem mir je der Eintritt gewährt wurde.“



Auf unserer Weiterfahrt durften wir aber auch sehen, dass ein Feuer selbst vor einem National Park nicht haltmacht.




















Wir konnten aber auch beobachten, dass es in diesem Nationalpark hohe Bäume (einige mit mächtigem Umfang) gibt.




Auch auf Blumenwiesen sind wir gestoßen!












Nun fuhren wir weiter Richtung South Entrance. Wir erreichten die „Big Trees Lodge“ & , ein historisches Hotel, das schon für den Unabhängigkeitstag geschmückt war.











Da wir unsere Übernachtungsmöglichkeiten bzw. Campingplätze grundsätzlich NICHT vorbuchen, mussten wir uns an diesem Tag einen in dem Summerdale Park Campground  & kurz vor dem Yosemite National Park suchen, denn innerhalb des Nationalparkes waren an diesem Wochenende alle Plätze besetzt bzw. reserviert.




Mit einem gemütlichen Lagerfeuer beendeten wir diesen trotz aller genossenen Naturschönheiten doch etwas vom „Super-Tourismus“ getrübten (Wochenend-) Tag.



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Heute gefahrene Kilometer:  145

Samstag, 29. Juni 2019

Don Pedro Lake "in Flammen"

Wir hatten gerade unser Frühstück beendet und saßen noch gemütlich zusammen, da wir beschlossen hatten, eine weitere Nacht auf diesem Campground zu verbringen. Mit ein Grund: a) am Abend soll ein Feuerwerk stattfinden und b) waren wir gestern genug Kilometer gefahren.

Während wir also noch in aller Ruhe am Frühstückstisch saßen, kam ein Eichhörnchen, ein Western Grey Squirrel, unter den Nachbarbäumen hervor und suchte in einer guten Distanz zu uns nach Essbarem auf dem Boden.

Wir konnten es eine ganze Weile beobachten, denn es wurde fündig, fraß kurz und suchte dann weiter.



Doch plötzlich wurde es laut im nahen Baum.

Noch jemand war auf Nahrungssuche unterwegs und dabei auf das Eichhörnchen gestoßen.

Wir konnten nur noch registrieren, das das Eichhörnchen verschwunden war, nachdem es wie ein Geschoss auf den Baum und dann auf die Äste eines anderen sprang; nur Bruchteile von einer Sekunde später saß dort, wo wir das Eichhörnchen das letzte mal gesehen hatten, ein Bob-Cat, ein junger Rotluchs & .




























Seine Jagd blieb diesmal erfolglos.

Katzenartig kam er den Baum hinunter und legte sich in den Schatten des Baumes.
Er gähnte müde und blieb eine ganze Weile dort liegen, ehe ein Vogel, der in seiner Nähe vorbei spazierte, der trügerischen Ruhe ein Ende setzte.
Der Vogel flog rechtzeitig weg - der Rotluchs war aber auch auf und davon.









Am Spätnachmittag fuhren wir zum Südufer des großen Don Petro Reservoirs. Wir erlebten dort einen schönen Sonnenuntergang.














Je fortgeschrittener der Abend und damit auch die zunehmende Dunkelheit, umso mehr kleine Boote kamen in die Nähe der Abschussrampe des Feuerwerks










Nicht nur, dass einige Boote unterschiedlich bunt beleuchtet waren, JEDES hatte auch seine eigene Beschallungsanlage an Bord.
Weit über den See waren die verschiedenen "Sender" zu hören.
(und jeder hoffte, dass sein Bass und seine Lautsprecher besser und lauter sind, als die vom Besitzers des Nachbarbootes.)


Der Abend klang mit einem halbstündigen Feuerwerk aus.










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Heute gefahrene Kilometer: 110

Freitag, 28. Juni 2019

Zum Don Pedro Reservoir

Wir wollten weiter und hatten für den heutigen Tag wenig "Sightseeing" geplant.
Wir verließen Virginia City auf der State Route 341 talwärts, passierten die alte Post-Station (von 1860) und einige weitere sehr alte Häuser, um dann in den Highway 50 Richtung Westen einzubiegen.





Doch ganz soweit kamen wir nicht, denn kurz vorher lag links direkt am Straßenrand die "Chocolate Nugget Candy Factory" & .



Um einige "gold nuggets" ärmer, dafür aber mit leckeren Köstlichkeiten versorgt, konnten wir unsere heutige Reise nun fortsetzen bzw. beginnen.

Unser Wohnmobil brachte uns nach
Carson City.




Dann folgten wir dem Highway weiter Richtung Süden, der uns schnurgerade durch Farmland führte. (Im Hintergrund noch Schnee bedeckte Berge).

Hinter dem Ort Minden nahmen wir die State Route 88 und passierten wieder die Staatengrenze zwischen Nevada und Kalifornien.
Da wir diesmal auf einer State Route unterwegs waren, stand am Straßenrand nur der Hinweis, dass bestimmte Lebensmittel - und Waffen - nicht eingeführt werden dürfen; also diesmal keine persönliche Kontrolle.
















Vor der "Picketts Junction" erreichten wir ein Hochplateau und waren aber auch wieder nahe am Schnee.






Da hier die Natur noch etwas zurück war, blühten selbst am Straßenrand die diversesten leuchtenden Blumen.






















Je höher wir fuhren, je mehr Schnee lag noch
im nahen Wald.



Wir erreichten in gut 2.600 m Höhe den geschichtsträchtigen Carson Pass.























Direkt hinter der Hütte am Pass lag noch Schnee.

Somit wurde nichts daraus, mit zumindest einer
kurzen Wanderung auf dem Pacific Crest Trail.


















Mit der nicht vorhandenen aber erforderlichen Ausrüstung (allein aus Sicherheitsgründen) bei diesen Schnee- und Eisverhältnissen blieb mir nur, den Weg auf der Karte genau anzuschauen.

Zugegeben: ein paar Meilen wäre ich heute gerne hier gewandert! (z.B. in die Mokelumne Wilderness Area)
Dennoch: auf meiner "bucket list" (oder der "Löffelliste& ) steht dieser trail nicht mehr. Viel zu viel Respekt durfte ich von der Natur erfahren, was für diesen Weg alles erforderlich ist.


So blieb uns nichts übrig, als in den ELDORADO NF weiter zu fahren.













Etwa 24 Kilometer weiter hielten wir an der Stelle, an der heute zwei Gedenksteine und eine Erklärungstafel stehen.
Maiden´s Grave  & .






























An der heute viel befahrenen Straße steht dieser kleiner "Memorial-Ort", um sich an die Nöte aller Pionierfamilien zu erinnern, die nach Westen kamen.

Dem Carson Pass Highway folgend passierten wir zuerst Ham´s Station  & . Sie wurde bereits 1855 als Forsters Trading Post gegründet, später wurde sie zum Smith`s Hotel.












Dann folgte Cook´s Station.
An dieser Strecke wurden "Stationen" etwa alle 5 Meilen erreichtet; das war die Strecke, die ein Kuhgespann täglich zurücklegen konnte. Gleichzeitig war es eine von 16 Zollstationen. Sie war auch Station für den Pony Express (1860-61). Zwei mal brannte das Gebäude ab, das heutige ist von 1953.

In Jackson angekommen bogen wir in die State Route 49, den Golden Chain Highway, Richtung Süden ein.
In San Andreas durften wir noch eine ganz alte Häuserzeile bewundern















Und, bei dieser Art der Straßenbeleuchtung wunderte es uns nicht, dass ab und zu einmal eines der Holzhäuser Feuer fing.




















Über Sonora fuhren wir weiter auf der State Route 49 nach Chinese Camp & , heute fast eine "ghost-town".
(Seine Geschichte kann man hier &  nachlesen).
Viel erinnert heute nicht mehr an die 1854 von chinesischen Bergleuten (Gold) errichtete Ansiedlung, die einmal ca. 5.000 Einwohner beherbergte. Dieser Ort hatte sogar einmal seine eigene Bahnstation.




Nach ein paar weiteren Kilometern erreichten wir das Don Pedro Reservoir.
An diesem Stausee sollte für heute unsere Fahrt zu Ende gehen.

Wir checkten in den Moccasin Campground ein.



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Heute gefahrene Kilometer:  290 km