Donnerstag, 27. Juni 2019

Virginia City

Wir starteten den Tag mit einer Zugfahrt. Mit einer historischen, über 70Jahre alten Diesel-Lokomotive der V&T Railroad (Virginia & Truckee R.R.  & ) ging es in einer halbstündigen Fahrt bis zur Station „Gold Hill“, einem Ort, an dem die Minen-Geschichte von Virginia City einst begann.













Vor der Abfahrt lud  der historische Bahnhof (Original V&T 1870 Depot) zum Verweilen ein, vor allem mit seinen aus Lokomotivrädern gefertigten Sitzbänken.
(Auch wenn den Füßen die Bodenhaftung fehlte)

In vergangenen Zeiten kamen hier bis zu 45 Züge täglich an und die Linie beförderte am Ende des 19. Jahrhunderts Silber- und Golderz im Wert von vielen Millionen Dollar. Vor achtzig Jahren lohnte der Bergbau nicht mehr und die Strecke wurde aufgegeben. Durch das Engagement einiger „Eisenbahn-Liebhaber“ kann sie seit einiger Zeit jedoch wieder von Touristen befahren werden.
Bei strahlendem Sonnenschein entschieden wir uns für eine Fahrt in einem „open aire car“ und konnten zunächst einen Blick auf den „Zuckerhut“ (sugar loaf) von Virginia City und hinein in den „Six-Mile-Canon“ genießen.

Es folgte die Durchfahrt durch den Tunnel No. 4, den letzten Tunnel vor Virginia City. Unser Schaffner erzählte uns ein wenig Geschichte von Virginia City und gab immer wieder „wertvolle“ Tipps, z.B: „Wenn du Angst vor der Dunkelheit im Tunnel hast, schließe einfach schon vorher die Augen.“







Weiter ging es entlang der Ruinen alter  Silber- und Goldminen. Einige dieser Minen bieten heute touristische Minen-Touren an.

Gold Hill, wo der Reichtum aus der Erde kam!











Weiteres durften wir über die Geschichte von Virginia City durch unseren Schaffner erfahren:
1859 entdeckten Peter O‘Reilly und Patrick McLaughlin Gold im Six Mile Canon. Sie arbeiteten mit einem Geschäftspartner Henry Comstock zusammen, nach dem das ganze Gebiet erstmals „Comstock“ genannt wurde. Nach den ersten Goldfunden kamen tausende von Männern, die am Anfang nur in Zelten und Baracken hausten. Um 1870 lebten ca. 25.000 Menschen in der nun „Virginia City“ genannten Stadt. Schon bald stellte sich heraus, dass nicht das hier gefundene Gold eine Rolle spielte, sondern den von den „Minern“ anfangs weggeworfene, sogenannte „blue mud“. Man entdeckte nämlich, dass sich in diesem „blue mud“ Silbererz mit einem Anteil von mehr als 55 Prozent reinem Silber befand und dass Virginia-City die „Silberstadt“ von Nevada werden sollte. Übrig geblieben von dem einstigen Reichtum ist eine originelle Stadt für Touristen, in der aktuell nur noch ~ 850 Personen wohnen.

Nach unserem kleinen Eisenbahn-Abenteuer besuchten wir die katholische Kirche „Saint Mary‘s in the Mountains“.
Sie ist die älteste katholische Kirchenbau Nevadas; sie wurde allerdings beim „Great Fire“ 1875 teilweise zerstört und musste restauriert werden.












St. Mary´s in the Mountains
























Neben der „Saint Mary´s-Kirche“ findet man in Virginia City noch weitere sehr schöne, alte Kirchen, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurden.



























Steil bergauf, teilweise über Treppen, ging es nun in die C-Street, dem touristischen Mittelpunkt der Stadt. Dort befinden sich zahlreiche Geschäfte, die alles anbieten ,was man eigentlich nicht braucht.





Vom "Forever Christmas-Shopüber

Red‘s Old Fashioned Candies“,














dem „Hat-Maker“ bis hin zum
Comstock Bandido“ findet jeder
irgend eine Kleinigkeit.










„Geistertouren“ werden angeboten im
The Washoe Club Haunted Museum
und im "Ponderosa Saloon" werden neben Alkoholika auch „Mine Tours“ angeboten.















Des Weiteren laden Saloons und Restaurants zum Verweilen ein, die damit werben, dass sie neben „hot food and cold drinks“ auch „good times“ servieren.





Der „Delta Saloon“ war leider wegen Renovierung geschlossen.






Im Vorbeigehen schauten wir im
Bonanza-Saloon“ hinein und
ließen uns dann im „Bucket of Blood“ nieder.

Dort herrschte eine nette Atmosphäre. Eine alte Lady in historischem Kostüm spielte auf dem Klavier und wir tranken eine „fabulous“ Bloody Mary! In diesem Saloon, der in der vierten Generation von der Familie McBride betrieben wird, fiel vor allem eine umfangreiche Sammlung deutscher Bierkrüge ins Auge.





















Zum Abschluss stand noch etwas Bildung auf dem Programm:
ein kleiner Blick auf „Piper‘s Opera House“, das 1880 erbaut wurde und auch heute noch Aufführungen anbietet.









Außerdem ein kurzer Besuch bei der
Historic Fourth Ward School“, die 1876
 erbaut wurde und als die „The Last-One-Standing“ ihrer Art von den USA beworben wird. Neben dem Erlebnismuseum wird in ihr ein umfangreiches Rahmenprogramm angeboten.












Auf dem Rückweg zum Campingplatz konnten wir noch einige kleine Eindrücke lustiger Art "mitnehmen".













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