Sonntag, 28. Mai 2017

Nez Percé Creek


Unterwegs auf einem ehemaligen Pfad der Bergleute 
The Miners` Path
von ihrem Wohnort Coleman zu ihrer Arbeitsstätte, der Kohlegrube McGillivray,
die von 1909 bis 1957 im Crowsnest Pass in Betrieb war.

Der heutige "Bergarbeiter-Pfad" verläuft auf der historische Route der Coleman-Bergleute. Zumindest bei gutem Wetter und während des Sommers (drei Schichtbetrieb) waren auf diesem Pfad bis zu 200 Bergleute je Schicht unterwegs. Auch viele Arbeitslose gingen täglich diesen Weg in der Hoffnung, für Arbeiten doch noch angeheuert zu werden. Reste einer elektrischen Beleuchtungsanlage, die erst Mitte der 1940er Jahre für die Nachtschicht installiert wurde, sind noch an einigen Bäumen des Weges zu sehen.

Der heutige Wanderwege beginnt im Ort Coleman und folgt dem Nez Percé Creek für einen Kilometer bis zu den Rainbow Falls. Der Weg der Bergleute hingegen zweigt auf halber Strecke ab, quert eine Brücke und führt steile 60 Treppestufen hinauf zum ehemaligen McGillivray Minengelände. Von dort kann man auf kleinem Pfad weiter ins Hinterland von Coleman vordringen.






















Durch hohe Douglasien führt der anfängliche flache Weg. Die Bäume sollen über 250 Jahre alt sein.

Am Ende des "normalen" Wanderweges entlang am Nez Percé Creeks kommt man zu einem kleinen Wasserfall, dem "Rainbow fall". Wenn man den Wasserfall auf steilem Pfad umgeht, kann man dem Creek weiter folgen.


Übrigens: Nez Percé (gepiercte oder durchbohrte Nase), ein Indianerstamm, der früher in Grenzgebiet von Idaho, Oregon, Washinton und Montane lebte.

Will man jedoch in das Gebiet der ehemaligen Kohlegrube, gilt es diese 60 Stufen zu ersteigen. Die Holzstufen wurden 2004 erneuert, Reste der alten, originalen Trittstufen sind seitlich noch zu sehen.











Hier "oben" trifft man auf eine gänzlich andere Vegetation. Birken dominieren und der Untergrund - wo man geht und steht - Kohle.











Selbst auf den Bergwiesen ist die Kohle immer wieder anzutreffen.

































Und als stetes Begleitpanorama
die noch schneebedeckten Berge.


Hwy 22

ich habe viele Bilder auf dieser Seite zugefügt



Donnerstag, 25. Mai 2017

Greenhill Hotel

Das Greenhill Hotel befindet sich im Westen von Blairmore an der "Crowsnest Pass"-Straße.

Das Greenhill Hotel wurde nach der in der Nähe gelegenen Greenhill Mine (Kohlemine) der West Canadien Collieries Ltd. (WCC) benannt. Letztere erbauten es in einer Art "Scheunen-Struktur" als ein weiteres großes Bauvorhaben in der eigenen West Townsite. Der Erbauer,  W. Pettifor von Calgary, verwendete Feuer gebrannte roten Tonziegel (sie sind heute unter Putz verschwunden). Nach seiner Fertigstellung Ende 1921 wurde das Greenhill im Februar 1922 vermietet und eröffnet. Erst 1950 verkaufte die Firma das Hotel an einen Einwohner von Blairmore.
Obwohl das Hotel Zimmer für Bergleute zur Verfügung stellte, waren seine besten Zimmer für wohlhabendere Kunden reserviert und WCC-Aktionäre, die zu Besuch kamen. Berühmte Gäste waren u.a. die Königin Maria von Rumänien und der Boxer 'Sugar' Ray Robinson.
Die Bar bzw. die Taverne des Hotels lag günstig (für die Minenarbeiter) - zwischen Arbeitsplatz und ihren Wohnungen.
West-Nord-Front

Ost-Nord-Front


Die Bar im Erdgeschoss hingegen diente den Bergleuten als "water-hole"
und den Managern gleichermaßen.

Doch: warum nur von außen anschauen?
















Für den Preis hätte ich zu Hause kein so großes 
- und zudem noch schmackhaftes  - Bier bekommen.

























Als tragendes Element in diesem einen großen Raum ist mittig ein großer gemauerter Kamin: außer dem Tresen ist das Mobiliar nicht aus der Gründerzeit des Hauses, sondern vom ersten Privatbesitzer.





Mittwoch, 24. Mai 2017

Crowsnest Pass



Derzeit bin ich in der Crowsnest Pass Region unterwegs.
Das Wetter ist fürs Wanders perfekt!
Internet oder Telefon ist jedoch nur EXTREM selten möglich.
Dafür gibt es jede Menge NATUR zu sehen und zu erleben.
(demnächst dann wesentlich mehr)








































Samstag, 20. Mai 2017

May two-four weekend

heute beginnt im Westen von Kanada die Campingsaison.

May Long Weekend
d.h. diesmal für Canadier drei arbeitsfreie Tage, die gerade nach Camping rufen.
Sa. + So. und dann noch den Montag, der in ganz Kanada ein gesetzlicher Feiertag ist.
Er findet jährlich in jeder Provinz und jedem Territorium am Montag vor dem 25. Mai statt.
Canada begeht den Victoria Day und ehrt damit den Geburtstag von Queen Victoria.
Früher wurden diese Tage inoffiziell auch als
 "May two-four weekend" 
bezeichnet, da der
Geburtstag von Queen Victoria am 24. Mai 1819 war.
Heute hat man weder mit dem Geburtstag noch mit der Queen etwas im Sinn,
heute wird umgangssprachlich das
"May two-for weekend"
von denjenigen gebraucht, die am Wochenende vorhaben,
die große Kiste mit 24 Bierdosen (two-four pack) zu leeren!
- - - - - - - - - - 
Die Sonne scheint zwar wieder, doch zwischendurch ziehen weiterhin
Regen- und Graupelschauer über das Land.


Mittwoch, 17. Mai 2017

Schnee im Süden

Ja, so ist Kanada!
Eigentlich wollte ich die nächsten Tage etwa 200 km nach Süden,
zum Crowsnest Pass und nach Waterton,
in den Waterton Lakes National Park
Doch der heutige Wetterbericht für diese Region zeigte mir erneut auf, dass ich mich hinsichtlich meiner geplanten Wanderungen immer noch in etwas Geduld üben muss.

  So zeigt die dortige Webcam die derzeitige Situation  

Spring time in Alberta

Es wird Frühling in Alberta


Nahezu gleichzeitig fangen alle Bäume an zu sprießen und zu blühen,
Blumen recken nicht nur ihre ersten Blätter aus dem Boden,
sondern schieben gleich ihre Blüte mit hinterher. 
An besonders geschützten Stellen hat sich ein Wettlauf der Frühblüher eingestellt.

Traubenkirsche (Prunus padus)

Birne  -  Golden spice pear  (Pyrus ussuriensis)

Aber auch in der Tierwelt ist man emsig;
wer sein Nest schon fertig hat,
ist gut beschützt bei den immer noch möglichen 
Frühjahrsstürmen und sogar Schneefällen;
andere sammeln noch eifrig das benötigte Nestmaterial.









Diese Wanderdrossel
ist mit ihrem Nestbau
noch nicht fertig 
und benötigt 
weiteres Material.









Just like spring time in Alberta
Warm sunny days, endless skies of blue.
Then without a warning,
Another winter storm comes raging through.

(Ian Tyson)






Dienstag, 16. Mai 2017

Papiergrößen

Was man über
kanadische Papiergrößen wissen sollte
(oder auch nicht)



Der europäischen Papiergröße im A-Format (A0,A1,A2,A3,A4, ...) liegt das Seitenverhältnis von 1: √2 ≈ 0.707 (gerundet auf den nächsten Millimeter) zugrunde. Diese ISO-A-Papiernormierung ist die weltweit häufigste, festgelegt von der International Organization for Standardization (ISO), der Internationalen Organisation für Normung.

Nur in den USA und Kanada stimmen die Papiergrößen nicht mit den ISO-Standardwerten übereinstimmen!  Aber auch in den südamerikanischen Staaten Mexiko, Venezuela, Kolumbien und Chile wird das amerikanische Papierformatsystem verwendet, obwohl dort die ISO-Normierung schon lange eingeführt wurde. Selbst in den Philippinen kommt weiterhin noch das US-Briefformat zur Anwendung.

Das am häufigsten verwendete ISO-Papierformat ist A4 und beträgt 210 x 297 mm.
Das vergleichbare US-Papierformat, festgelegt von dem "American National Standards Institute" (ANSI), ist gegenüber der ISO-Norm 6 mm breiter, aber 18 mm kürzer, d.h. 216 x 279 mm.
Diese Größe wird mit US-Letter oder ANSI A bezeichnet.

Nach dem kanadischen Standard hingegen sind in der vergleichbaren P4-Größe die US-ANSI-Papiergrößen auf die nächsten 5 mm abgerundet, so dass ein "normales Blatt Papier" in Kanada die Maße 215 x 280 mm aufweist.

Vieles ist dadurch in Kanada "ein bisschen" anders. Briefumschläge, Postkarten, Buchseiten, ...
Ja, selbst wenn man ein bereits nach ISO gelochtes Papier in einen kanadischen Aktenordner abheften möchte, muss man in der Regel "nachlochen", denn hier gelten drei Halteklammern im Ordner statt zwei.


Montag, 15. Mai 2017

Waiparous

Ein langes Wochenende in der
Waiparous Creek Provincial Recreation Area
oder dort, wo es trotz der Nähe zur Millionenstadt Calgary
weder Telefonempfang noch Internet-Kontakt gibt.



Info zum Campground findet man hier:

Der "Wochenendausflug" von Freitag bis Montag führte uns  - bezogen auf kanadische Verhältnisse - nicht weit weg. Nach gerade einmal 100 Kilometer hatten wir bereits unser Ziel erreicht, mitten im Wald gelegen und fern jeder Siedlung. Das Handy zeigte schon lange keine "Empfangsbalken" mehr, dafür waren die Sterne in den sehr kalten Abenden/Nächten gut zu sehen, da hier so gut wie keine "Lichtverschmutzung" vorhanden ist.













Diese Vierbeiner sind schon seit einiger Zeit aus dem Winterschlaf erwacht und wieder in IHREN Gebieten unterwegs. Vorsicht war also geboten!

Der Platz Nr. 30
auf dem Campground
Während der gut drei Tage hatten wir zwar keinen Regen, doch an zwei Tagen graupelte es etwas.
Dank der aber immer wieder scheinenden Sonne war es tagsüber angenehm warm, doch am Abend fielen die Temperaturen bis unter den Gefrierpunkt.




Das obligatorische Campfeuer.

Es wärmte von außen,
aber für die innere Wärme
hatten wir auch vorgesorgt.







































Nachdem eine ordentliche Glut für die richtige Hitze sorgte, konnte das Essen in einer cast iron pan zubereitet werden.


Auch wenn ich vielleicht etwas grimmig drein schaue,
das späte Frühstück war mehr als ausreichend
und hat obendrein noch gut geschmeckt!



Donnerstag, 11. Mai 2017

Danke


Vor exakt zwei Jahren besuchte mich meine Tochter Bernadette (als ich entlang des Limes wanderte),
vor vier Jahren kam mein Sohn aus Kanada nach Burgos (Spanien, als ich auf dem Jakobsweg war).
Nun bin ich ja wieder unterwegs - diesmal in Kanada bei meinem Sohn!

Nach einem gemeinsamen Tag
und einem gemeinsamen Abendessen


besuchten Carolyn, Dominik
und ich anschließend das





Für den gelungenen Tag / Abend
Euch beiden an dieser Stelle
nochmals
ganz herzlichen
Dank.

In diesen möchte ich aber auch
alle diejenigen mit einschließen,
die  - zum Teil -  aus weiter Ferne
mir geschrieben, mich angerufen
oder schlichtweg auch nur
an mich gedacht haben.