Eine Zeitreise entlang des Alaska Highways

Vergangenheit und Gegenwart von Roadhouses und Lodges
.
Zeugen einer Ära,
die wir so nicht wiedersehen werden!

Am 20. November 1942 wurde der Alaska Highway offiziell für die rein militärische Nutzung eröffnet, nachdem der erste LKW von Whitehorse kommend in Fairbanks angekommen war.

Die Eröffnungsveranstaltung fand am „Soldiers Summit“ am Kluane Lake statt. An dieses Ereignis erinnern ein Aussichtspunkt mit Informationsschildern.
Trotz der Freigabe der Straßenverbindung wurde und wird seit dieser Zeit permanent an der Verbesserung der Routenführung und der Straßenbeschaffenheit gearbeitet.

Am 21. Juni 1943 beginnt der erste offizielle Busverkehr auf dem AlCan (= Alaska-Canadian) Highway, der im Juli 1943 offiziell in „Alaska Highway“ umbenannt wird.

Aber erst am 13. Februar 1948 wird die Straßennutzung für den privaten Gebrauch freigegeben. Gleichzeitig werden erste Einrichtungen für die touristische Nutzung geöffnet bzw. errichtet.

Zur Unterbringung der Arbeiter / Soldaten wurden mit Baubeginn des Highways an der Strecke verschiedene Lager errichtet; an einigen dieser Standorte entstanden anschließend Raststätten, die sowohl den Arbeitern und Reisenden Verpflegung, Dienstleistungen und Unterkunft boten.
Die Einrichtungen entlang des Alaska Highways, die nach seinem Bau und der "Freigabe zur touristischen Nutzung" entstanden, wurden nun eher als „Lodges“ und nicht mehr als Raststätten (Roadhouses) bezeichnet.

Eine erstmals den gesamten Weg beschreibende Broschüre, „The Milepost“, erschien bereits 1949. Sie wurde fortlaufend jedes Jahr überarbeitet und ergänzt  -  und:  
↗ sie gibt es heute noch. 
In der Erstausgabe dieser „Reisebibel“ des Alaska Highways konnte man lesen, dass etwa alle 40 Kilometer „Dienstleistungen“ für den Reisenden vorhanden seien. Dazu gehörte neben der Möglichkeit der Verpflegung und Übernachtung auch der Service (Reparatur, Benzin) rund um das Fahrzeug.

Eine Fahrt von Dawson Creek nach Delta Junction dauerte anfänglich zwei bis drei Wochen. Die unbefestigte Schotterpiste und ihre Schlaglöcher erforderten die gesamte Aufmerksamkeit des Fahrers. Dennoch gehörten defekte Reifen zu der Tagesordnung.

Viele Jahre später empfahl „The Milepost“ den Reisenden zwar weiterhin, sich nicht nur gut vorbereitet für einen eventuell eintretenden Notfall (Erdrutsch, Überschwemmung, Schneefall, …) auf die Reise zu begeben, sondern gleichzeitig die Tankanzeige im Auge zu behalten, da manche Servicestellen bis zu 200 Kilometer weit voneinander entfernt liegen können.
Es dauerte jedoch noch viele Jahre, bis die einst gefährliche Reise über Land zu dem wurde, wie sie der „moderne“ Reisende heute antrifft (auch wenn insbesondere im Norden, durch den Permafrost bedingt die Straße weiterhin die besondere Aufmerksamkeit des Fahrers erfordert). Im Laufe der Jahre wurde der Highway nicht nur asphaltiert, sondern die ursprüngliche Wegstrecke des Highways auch um insgesamt mehr als 60 Kilometer verkürzt und begradigt. Dadurch änderte sich z.B. die Gesamtstrecke, die derzeit nur noch 2.233 Kilometer beträgt.
Nachdem die gesamte Strecke asphaltiert wurde, die Schnelligkeit und somit die Reichweite der Fahrzeuge sich drastisch vergrößerte, fährt man heute – insbesondere mit dem autarken Wohnmobil -  oft an ehemaligen Haltestationen vorbei. Ein häufiger „Versorgungsstopp“ und die Notwendigkeit einer Dienstleistung wurden somit immer weniger erforderlich.

Eine Kombination aus vielen Faktoren (weniger mechanische und/oder Reifenprobleme, hohe Benzinpreise, Gesundheitsauflagen, …) führte weiterhin dazu, dass einige Roadhouse-Besitzer ihr gesamtes Anwesen bestenfalls verkauften oder einfach komplett aufgaben, wenn die Zeiten für sie schwierig wurden. So ist es nicht verwunderlich, dass man als „moderner Highway-Reisender“ sehr oft ehemalige Raststätten passiert, die einfach nur verlassen, leer stehen gelassen, teilweise aber auch abgerissenen wurden. Einige der alten Anwesen fielen allerdings auch Bränden - entweder durch Brandstiftung oder einem Unglück - zum Opfer.

All dies ist verständlich, wenn man berücksichtigt, dass viele dieser "Roadhouses" vor über 50 Jahre erbaut wurden und ihre Sanierung bzw. Instandhaltung nach heutigem Standard absolut nicht wirtschaftlich wäre.

Wer heute den Alaska Highway befährt, kann -  noch an einigen Stellen  - den ehemaligen Standort manch aufgegebenem Roadhouse sehen bzw. erahnen und somit den Mut und den Pioniergeist der ehemaligen Besitzer nachvollziehen, sich als Dienstleister in dieser Einsamkeit niederzulassen.

Die in den nachfolgend verlinkten Seiten aufgelisteten historischen Roadhouses bzw. Lodges entlang des Alaska Highways erheben in keiner Weise den Anspruch auf Vollzähligkeit - sie sind in der Fahrtrichtung von Dawson Creek, BC, nach Delta Junction, Alaska, angegeben.

Ihre Standorte sind gemäß der aktuellen Milepost (Ausgabe 2024) bzw. den dort angegebenen "Historische Meilen" bzw. Kilometerangaben zugeordnet!

Roadhouses von Historical Mile 000 bis Historical Mile 500 

Roadhouses von Historical Mile 501 bis Historical Mile 804 

Roadhouses von Historical Mile 805 bis Historical Mile 1016

Roadhouses von Historical Mile 1017 bis Historical Mile 1220 (in Vorbereitung)

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