Mittwoch, 24. August 2022

Olympic Peninsula

Wenn „einer eine Reise tut“ und an seinem Ziel angekommen ist, dann muss „einer“ auch wieder zurückreisen.

So ergeht es auch uns: nachdem wir im Rahmen unseres „Lewis & Clark Projektes“ so glücklich den Pazifik mit den Orten Cape Disappointment, Fort Clatsop und dem Cannon Beach erreichten, stand ab Mitte August die Rückreise an.

Da wir bereits im Jahr 2019 den westlichen Teil der Olympic Peninsula bereist hatten, orientierten wir uns diesmal an der Ostküste nordwärts.


So fuhren wir zunächst entlang der Pazifikküste über Twin Harbor zur Olympic Peninsula (Washington).

Wir gönnten uns einen letzter Blick auf den Pazifik mit seinen endlos langen Sandstränden. Dabei sahen wir allerdings auch, wie einige Einheimische UND Touristen hier Urlaub am Strand machen.

Pazifik

Pazifik-Strand

Auto am Strand

Unseren ersten Halt nach rund 80 Kilometern legten wir im Örtchen Hoqiuam (mit gleichnamigem Fluss) in der Nähe der Stadt Aberdeen ein. Dort blieben wir und unternahmen einen kleinen „rainforest“-Spaziergang.
Im Feeenwald

Feeenwald

Feeenwald

Feeenwald
Der Eingang in die Welt der Feen, ...

Drache
... bewacht von diesem Drachen

Danach stand eine lange Fahrt auf der Olympic Peninsula an – startend in Hoquiam erreichten wir nach rund 200 Kilometern den nördlichen Küstenort Sequim mit der „John Wayne – Marina“. Dort verbrachten wir wieder einen Tag, u.a. mit der Beobachtung von Seehunden (seals) im Hafenbecken.

Hafenrobbe

Robbe

Hafenrobbe

Von dort aus besuchten wir den Nationalpark „Hurricane Ridge“ und verweilten auf dem zugehörigen Naturcampingplatz „Heart of the Hills“, der einem ein wenig den Eindruck vermittelte, als würde man in einem Märchenwald nächtigen. Ein Murmeltier in der Nähe erheiterte uns mit seinen Vorbereitungen für den Winter.
Olympic Mountains

Olympic Mountains

Gletscher
Schnell schmelzender Gletscher

Murmeltier

Murmeltier

unberührter Wald

Campground in Hurrican Ridge

Am 24. August 2022 verließen wir mit der Fähre von Port Angeles in Richtung Victoria auf Vancouver Island für dieses Jahr die USA.

Sonntag, 21. August 2022

Unser Vorhaben 2023

Unsere Reise "auf den Spuren des Lewis & Clark Corps of Discovery von 1804 / 06" haben wir für dieses Jahr mit dem Erreichen des Fort Clatsop am Pazifik beendet - jetzt machen wir Urlaub  :-)  und ziehen  - wie diese Pelikane -  weiter.

Pelikane am Pazifik

Pelikane

Im kommenden Jahr wollen wir dann den ersten Teil dieser Lewis & Clark Expedition, von Camp Wood, nördlich von St- Louis, Missouri, bis zu unserem diesjährigen Startort (Mündung des Yellowstone-Rivers in den Missouri River) - weit nach Fort Mandan - entlang des Missouri-Rivers erkunden.

Lewis and Clark Expedition map
Quelle: https://commons.wikimedia.org/

Samstag, 20. August 2022

Rückblick

auf die von uns erkundete Teilstrecke der Lewis & Clark Expedition vom „Confluence Center am Zusammenfluss von Missouri- und Yellowstone-River“ bis zum „Fort Clatsop“ bzw. zum „Cape Disappointment“ am Pazifik.
  • Am 03. Juni 2022 erfolgte der Start unserer Reise am „Confluence Center“ (confluence = Zusammenfluss) der Flüsse Missouri und Yellowstone, um die Strecke, die die Lewis & Clark Expedition im Jahr 1805 zurücklegte, von dort bis zum Pazifik zu (er-)fahren.
  • Insgesamt wurden von uns dazu etwa 2.500 Kilometer zurückgelegt, zahlreiche Seitenausflüge und die Anreise sind nicht mit einberechnet.
  • Man kann die heutige Reise auf modernen Straßen nicht mit der Fahrt des „Corps of Discovery“ vergleichen, die überwiegend auf den Flüssen Missouri und Columbia mit ihren Kanus entlang paddelten, abgesehen von ihrer mühevollen Überquerung der Rocky Mountains (Bitterroot Range) zu Pferd und Fuß.
  • Auch haben sich die Flussläufe in den letzten zwei Jahrhunderten stark verändert.
  • Der Pazifik - das „Fort Clatsop“ und das „Cape Disappointment“ - wurde von uns am 15. August 2022 erreicht.
  • Zahlreiche beeindruckende Landschaftsformationen und historische Orte hinterließen bei uns einen tiefen Eindruck; die „moderne“ Fahrt auf den Spuren von „Lewis & Clark“ wurde zu einer unbeschreiblichen Reise.
Zwei ganz wichtige Erkenntnisse können wir mitnehmen:
  • 1. ohne die permanente Unterstützung und Führung durch Stammesmitglieder der „native americans“ wäre die damalige Expedition niemals erfolgreich gewesen,
  • 2. das „Corps of Discovery“ hatte insgesamt 33 Mitglieder (und nicht nur Meriwether Lewis & William Clark), die diese sagenhafte Leistung der Durchquerung des Kontinents bis zum Pazifik - incl. Rückweg - erbrachten.
Mitglieder der Expedition

Auf jeden Fall ist man sich in den USA (vor allem nach dem 200-Jahr-Jubiläum in 2005 - Bicentennial) der historischen Bedeutung des damaligen Projektes bewusst(er) und hat viele Museen, Erinnerungsplätze und Statuen dazu errichtet. Viele Orte und Einrichtungen tragen dementsprechend die historischen Namen.

Strassenname
Straßenbezeichnung

Fluss
Lewis & Clark Fluss

Waterdistrict

Feuerwache
Feuerwache

Golfplatz
Golfplatz

Geldinstitut
Geldinstitut

Schule
Schule

Montag, 15. August 2022

Cannon Beach

Einige Kilometer südlich von Seaside, von der Salzgewinnungsstätte "Salt Works", befindet sich der Ort, den ein Teil des Corps of Discovery als am weit entferntesten Punkt der gesamten Reise erreichte. Aufgrund der Mitteilung von Zurückkehrenden von den „Salt Works“, die von einem gestrandeten Wal erzählten, entschied sich William Clark, den entsprechenden Küstenbereich aufzusuchen. An der Küste bestiegen sie zunächst den Tillamook Head , der sich etwa 35 Kilometer südlicher als die Columbia-Mündung an der Küste befindet. Vom Tillamook Head ist ein Zitat von William Clark bekannt: „Ich erblicke die großartigste und angenehmste Aussicht, die meine Augen jemals überblickt haben.“ Der Tillamook Head befindet sich im heutigen Ecola State Park  („ecola“ ist ein Chinook-Wort für Wal) und ist ein Abschnitt des Oregon Coast Trails. William Clark war von dem durch zahlreich einzeln im Meer stehende Felsen geprägten Landschaftsbild der „romantischen“ Küste beeindruckt.

Ecola

Am 08. Januar 1806 erreichten sie die „Cannon Beach“ mit dem gestrandeten Wal, von dem sie aber nur noch ein Skelett vorfanden. Die Tillamook-Indianer hatten schon vor ihnen alles Verwertbare „geplündert“. Dennoch konnte Clark einiges für seine Truppe an Wal-Speck und Wal-Öl von den Tillamook-Indianern erhandeln und machten sich damit wieder auf den Rückweg nach Fort Clatsop.

Die Cannon-Beach erhielt ihren Namen aufgrund folgender Ereignisse: Im September 1846 sank unweit dieser Stelle der US-Schoner „USS Shark“, bei einem Wintersturm. Im Jahr 1894, also fast 50 Jahre später, wurde eine der Kanonen dieses Schoners an Land gespült.

Canon Beach

Kanone replika

Im Ort Cannon Beach am Wendeplatz der North Fifth Street, nördlich der Einmündung des Ecola Creek in den Pazifik, findet man am Rande der Ortsbebauung vor dem Strand eine aus Kupferdraht erstellte "Wireframe Statue".

statue


Die Statue wurde in Erinnerung an den ehemaligen Bürgermeister von Cannon Beach, Joe Police, gestiftet, der den Entwurf für die Skulptur seiner Frau hinterlassen hatte, die das Werk zu seinem Gedächtnis von Jim Demetro anfertigen ließ. Es zeigt Sacajawea, die auf den Pazifik deutet sowie  Meriwether Lewis und William Clark an ihrer Seite. Ihr Mann, Toussaint Charbonneau, sitzt ihr zu Füßen.

Sacajawea -Statue

Gedenkplakette

Jim Demetro fertigte auch die identischen Bronzestatuen von Sacajawea mit ihrem Sohn Jean Baptiste an, die im Sacajawea’s Rest Park (Darby, Montana) sowie in Fort Clatsop (im Lewis and Clark National Historical Park) in Oregon stehen.

Kupferstatuen

Kupferstatuen

Sacajawea zeigt auf die offene See, in der sich rechts die Vogel-Felsen befinden.

Vogel-Felsen

An einem südlicheren Abschnitt des Cannon Beach, vor dem Tolovana Park, befindet sich ein berühmter Felsen, der Haystack Rock ↗ , der früher wie heute als eine wichtige Landmarke angesehen wird.

hay stack

Hay Stack

Touristen lieben in seiner Umgebung die flachen Sandstrände und auch den Wasservögeln gefällt der Felsen, insbesondere zum Brüten.

Quellen:

Sonntag, 14. August 2022

Salt Works

Die Hoffnung von Lewis & Clark, bei ihrer Ankunft am Pazifik von einem vorbeifahrenden Schiff zurück an die Ostküste des amerikanischen Kontinents mitgenommen zu werden, erwies sich schnell als Illusion. So waren die Mitglieder des Corps of Discovery gezwungen, erneut einen Winter zu überstehen, ehe sie ihre Rückreise antreten konnten.
Während ihres Winteraufenthalts in Fort Clatsop waren sie überwiegend mit der Herstellung von neuer Kleidung und der Konservierung von Lebensmitteln für ihre Rückreise über „Land und Fluss“ beschäftigt.
Dazu brauchten sie etwas Wichtiges  -  Salz, sowohl um die Häute zur Gerbung für die Kleidung vorzubereiten (man rieb die Häute mit Salz ein und entzog ihnen so die Feuchtigkeit), als auch für das Würzen und Pökeln von Fleisch.
Lewis & Clark wählten William Bratton, Joseph Fields und George Gibson aus, die mit der Salzgewinnung beauftragt wurden. Man entschied sich als „salt works“ für einen Ort an der Pazifikküste, der im heutigen Städtchen Seaside lag. Diesen Standort wählte man aus, da er gewisse Bedingungen erfüllen musste:

Salt works

1) Das leicht zu erreichende Wasser sollte einen normalen Seewasser-Salzgehalt aufweisen und nicht durch einen Süßwasserzufluss (wie den Columbia River) verdünnt sein.
2) Man musste einfach an eine größere Menge an Feuerholz kommen.
3) Der Ort selbst musste einigermaßen wettergeschützt liegen und die dort wohnenden „native americans“ sollten den Männern gegenüber freundlich gesonnen sein.
Diese Bedingung erfüllten die dort wohnenden „Tillamook-Indianer“ ↗ (Calamox und Clatsop).
So trug man die fünf größten Eisenkessel, die das Corps of Discovery während der gesamten Reise bis hier her mitgenommen hatten, über den etwa 25 Kilometer langen Salt Camp Trail zu dem ausgesuchten Ort und begann mit der Salzherstellung.

Salt Trail
Quelle: https://lewis-clark.org/the-trail/fort-clatsop/the-salt-works/

Es wurde ein Steinofen gebaut, der von unten mit Holz beheizt wurde. Auf der Oberseite standen / hingen die Eisenkessel, die mit dem Salzwasser aus dem Pazifik befüllt waren. Das Wasser verdampfte und das Salz kristallisierte aus.

Salzgewinnung

William Clark dokumentierte später, dass das „Salzkommando“ aus etwa 1.400 Gallonen Meerwasser 28 Gallonen Salz herstellte, während die „Salt Works“ vom 02. Januar bis zum 20. Februar 1806 betrieben wurden. M. Lewis beschrieb das selbst hergestellte Salze als „ausgezeichnet, fein, stark und weiß“.

Mitten in einem Wohngebiet im heutigen Seaside, nahe am Strand gelegen, kann man eine Erinnerungsstätte für diese „Salt Works“ besuchen.

Gedenkstätte zur Salzgewinnung

Gedenkplakette

Gedenkplakette

Gespendet

Es wird besonders darauf hingewiesen, dass der Steinofen keine Replika, sondern nur ein „Monument der Erinnerung“ ist.

Salzgewinnungsanlage

Salzgewinnungsofen

An dieser Küste im Schatten des Bergvorsprunges, des Tillamook Heads, holten die Männer das salzhaltige Pazifikwasser zum Sieden.
Salzgewinnung

Quellen: