Sonntag, 14. August 2022

Salt Works

Die Hoffnung von Lewis & Clark, bei ihrer Ankunft am Pazifik von einem vorbeifahrenden Schiff zurück an die Ostküste des amerikanischen Kontinents mitgenommen zu werden, erwies sich schnell als Illusion. So waren die Mitglieder des Corps of Discovery gezwungen, erneut einen Winter zu überstehen, ehe sie ihre Rückreise antreten konnten.
Während ihres Winteraufenthalts in Fort Clatsop waren sie überwiegend mit der Herstellung von neuer Kleidung und der Konservierung von Lebensmitteln für ihre Rückreise über „Land und Fluss“ beschäftigt.
Dazu brauchten sie etwas Wichtiges  -  Salz, sowohl um die Häute zur Gerbung für die Kleidung vorzubereiten (man rieb die Häute mit Salz ein und entzog ihnen so die Feuchtigkeit), als auch für das Würzen und Pökeln von Fleisch.
Lewis & Clark wählten William Bratton, Joseph Fields und George Gibson aus, die mit der Salzgewinnung beauftragt wurden. Man entschied sich als „salt works“ für einen Ort an der Pazifikküste, der im heutigen Städtchen Seaside lag. Diesen Standort wählte man aus, da er gewisse Bedingungen erfüllen musste:

Salt works

1) Das leicht zu erreichende Wasser sollte einen normalen Seewasser-Salzgehalt aufweisen und nicht durch einen Süßwasserzufluss (wie den Columbia River) verdünnt sein.
2) Man musste einfach an eine größere Menge an Feuerholz kommen.
3) Der Ort selbst musste einigermaßen wettergeschützt liegen und die dort wohnenden „native americans“ sollten den Männern gegenüber freundlich gesonnen sein.
Diese Bedingung erfüllten die dort wohnenden „Tillamook-Indianer“ ↗ (Calamox und Clatsop).
So trug man die fünf größten Eisenkessel, die das Corps of Discovery während der gesamten Reise bis hier her mitgenommen hatten, über den etwa 25 Kilometer langen Salt Camp Trail zu dem ausgesuchten Ort und begann mit der Salzherstellung.

Salt Trail
Quelle: https://lewis-clark.org/the-trail/fort-clatsop/the-salt-works/

Es wurde ein Steinofen gebaut, der von unten mit Holz beheizt wurde. Auf der Oberseite standen / hingen die Eisenkessel, die mit dem Salzwasser aus dem Pazifik befüllt waren. Das Wasser verdampfte und das Salz kristallisierte aus.

Salzgewinnung

William Clark dokumentierte später, dass das „Salzkommando“ aus etwa 1.400 Gallonen Meerwasser 28 Gallonen Salz herstellte, während die „Salt Works“ vom 02. Januar bis zum 20. Februar 1806 betrieben wurden. M. Lewis beschrieb das selbst hergestellte Salze als „ausgezeichnet, fein, stark und weiß“.

Mitten in einem Wohngebiet im heutigen Seaside, nahe am Strand gelegen, kann man eine Erinnerungsstätte für diese „Salt Works“ besuchen.

Gedenkstätte zur Salzgewinnung

Gedenkplakette

Gedenkplakette

Gespendet

Es wird besonders darauf hingewiesen, dass der Steinofen keine Replika, sondern nur ein „Monument der Erinnerung“ ist.

Salzgewinnungsanlage

Salzgewinnungsofen

An dieser Küste im Schatten des Bergvorsprunges, des Tillamook Heads, holten die Männer das salzhaltige Pazifikwasser zum Sieden.
Salzgewinnung

Quellen:

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