Der „Hat Rock“, der „Hutfelsen“, der sich im Hat Rock State Park ↗ befindet, ist eng mit der Lewis & Clark Expedition verbunden. Erstmals am 19. Oktober 1805 kam das Corps of Discovery hier vorbei und bemerkte den markanten Felsen sofort. Als William Clark im Winter 1805/1806 in Fort Clatsop eine Liste mit „geschätzten Entfernungen von Fort Mandan bis zur Pazifikküste“ erstellte, verwendete er u.a. den „Hutfelsen“ als markante Landmarke für bestimmte Entfernungsangaben.
Je nach Blickwinkel und Sonneneinstrahlung hat man vom Hat Rock unterschiedliche Eindrücke.
Als das Discovery Corps am 19.10.1805 den Hat Rock passierte, ist aus den Tagebüchern von Lewis & Clark überliefert, dass sich eine gewisse Erleichterung unter den Teilnehmern verbreitete: „It’s all downhill from here!“
Der „Hat Rock“ ist eine Hügelformation, ein Monolith (Einzelfelsen), aus freiliegendem Basalt, der sich über etwas mehr als 21 Meter zu einem Plateau erhebt. Er befindet sich im Hat Rock State Park, der Anfang der 50er Jahre zu Zeiten des Baus des McNary-Staudammes ↗ angelegt wurde und 15 Kilometer östlich von Umatilla am Highway 730 liegt. Das 7,5 Quadratkilometer große Gelände erstreckt sich entlang des Columbia Rivers und ist sehr hügelig. Zahlreiche weitere einzelne Basaltformationen erheben sich über den trockenen Wiesen.
Boat Rock |
Die Columbia Flut
Der „Hat Rock“ ist das Ergebnis eines einzigartigen Ereignisses in der Region des heutigen Nordamerikas. Während der letzten großen Eiszeit (ca. von 80.000 bis etwa 13.000 v. Chr.) vergletscherte unsere Erde von beiden Polregionen ausgehend. Die Kaltphasen wurden jedoch immer wieder von Warmphasen unterbrochen. Am Ende dieser Eiszeit, etwa in einem Zeitraum vor 28.000 bis 13.000 Jahren, bedeckte eine Eisschicht weite Teile Nordamerikas.
Das Eis blockierte den Abfluss des Clark Fork Rivers, der sich hinter dem Eis-Damm zu einem See aufstaute, dem „Glacial Lake Missoula“ ↗ . Der teilweise gut 600 Meter tiefe See füllte über eine Länge von mehr als 300 Kilometern ganze Täler im heutigen westlichen Montana. Als der Eis-Damm taute und brach, stürzte eine Flut mit unvorstellbarer Kraft durch das heutige Idaho, das zentrale und östliche Washington entlang des Columbia Rivers in den Pazifik. Diese Wassermassen rissen Teile von Bergen mit sich, sie gruben neue Täler in die Landschaft, lagerten riesige Mengen von Felsen, Kies und Sand ab und bildeten völlig neue Landschaftsformen. So entstand u.a. auch der „Hat Rock“.
Diese durch Eis aufgestaute Seen und schmelzende Gletscherdämme ausgelösten Überschwemmungen fanden im obigen Zeitraum mehrmals statt und ähnliche Vorgänge passierten nicht nur hier im Westen von Nordamerika, sondern auch im Osten des Kontinents und in Asien.
Rund 25 Kilometer entfernt vom Hat Rock State Park befindet sich ein weiterer interessanter Punkt, der an diese faszinierenden geologisch-klimatischen Vorgänge auf unserer Erde erinnert – die „Wallula Gap“ (gap = Lücke).
Die „Wallula-Gap“ ist eine Lücke im Basalt-Gebirge entlang des Columbia Rivers. Vor Millionen von Jahren grub sich der Columbia River sein Flussbett an dieser Stelle durch die Basaltberge und es entstand ein schmaler Fluss-Durchlass. Die „Wallula-Gap“ konnte die Wassermassen der eiszeitlichen Überschwemmungen nicht auf einmal aufnehmen. Sie wurden überspült und man findet heute auf der Spitze der Basaltklippen Findlinge, die damals bei den Überschwemmungen abgelagert wurden.
Das Corps of Discovery passierte die „Wallula-Gap“ zwei Mal - auf ihrem Weg zum Pazifik durchfuhren sie die Gap am 19. Oktober 1805 und auf ihrem Rückweg am 27. April 1806 marschierten sie auf der Hochebene daran vorbei. Sie waren von dieser Stelle wohl sehr beeindruckt, was die Zitate aus ihren Tagebüchern belegen:
Clark (1805): „Die Klippen erheben sich auf beiden Seiten und das Wasser ist von schwarzen, robusten Felsen gesäumt.“
Lewis (1806): „Die Hügel, die Klippen, nähern sich wieder dem Fluss, abrupt und felsig und über 90 Meter hoch.“
Unsere Bilder sind von der „Sand Station Recreation Area“ aus aufgenommen; auch wir waren von den Auswirkungen dieser geologischen Ereignisse tief beeindruckt.
Quellen:
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