Freitag, 19. Mai 2023

Gleichen Friedhof

Wenn man die heutige Ansiedlung Gleichen nach Norden Richtung Trans-Canada Highway verlässt, passiert man rechter Hand den Friedhof der einst quirligen Stadt. Er beinhaltet einen Grabstättenbereich für Konfessionslose, für katholischen Glaubens und den sog. "Eventide-Cemetery".

Friedhof Gleichen

Ein "Belegungsplan" zeigt, dass bei weitem nicht alle Grabstätten noch über einen Grabstein, eine Markierung verfügen. 
Die ältesten Gräber stammten von James und Elisa Wishart aus den Jahren 1900 und 1906 sowie von Sala Jace aus dem Jahr 1902. Aufgrund von fehlenden Grabsteinen wussten sogar manche Bewohner des Ortes nicht einmal, dass ihre Vorfahren hier beerdigt wurden.
Im Jahr 2013 erklärten sich "The County of Wheatland" und die katholische Diözese bereit, die Kosten für die Herrichtung und die künftigen Pflege des mittlerweile verwahrlosten Friedhofes zu übernehmen - man rechnete damals mit etwa 500.000 € 

Nur wenige Meter nordwärts trifft man auf eine weitere Gedenkstätte, die von Eventide.

Gedenstätte Eventide

Hier, an dieser Stelle stand einmal die Landwirtschaftsschule von Gleichen, die nach nur zweijähriger Betriebszeit 1922 geschlossen wurde. Sie war eine von drei Landwirtschaftsschulen, die 1920 von der Regierung von Alberta eröffnet wurden. Alle drei hatten eine sehr kurze Lebensdauer. Mit ein Grund war die wirtschaftliche Depression der Bauernhöfe in den 20er Jahren. Die Studenten konnten die Studiengebühren nicht mehr entrichten. Die 1921 neu gewählte Regierung schloss das „Board of Agricultural Education“, in erster Linie, um die Verluste für das Land zu minimieren.

Eventide

Danach stand das Haus vier Jahre lang leer.
Im Jahr 1926 kündigte der Landwirtschaftsminister von Alberta an, dass die Provinzregierung die Heilsarmee bei der Betreuung mittelloser alter Menschen unterstützen werde. Dazu wollten sie z.B. die ehemalige Landwirtschaftsschule in Gleichen zusammen mit Grundstücken von bis zu 20 Hektar an die Heilsarmee übergeben. Als Name der Einrichtung wurde „Eventide Home“  (Abendzeit - Heimat) gewählt. Die Einrichtung verfügte nach Kriegsende über 115 Betten und blieb bis 1960 in Betrieb.

Das heruntergekommene Gebäude wurde nach weiteren Jahren Leerstand abgerissen.


Weiterführende Info:

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