Hier verlief auch früher schon die Eisenbahnlinie der Northern Pacific Railway &. Der Marquis hatte die Vision, zum größten Rinderzüchter der Badlands aufzusteigen, und die Stadt Chicago täglich mit etwa 500 Rindern zu versorgen, die er in Medora vor Ort schlachten, in der Verpackungsfabrik anschließend verarbeiten und dann per Kühlwagen mit der Eisenbahn und auf dem Wasserwege nach Chicago transportieren lassen wollte.
Hierzu mussten zuerst allerdings von den nahe gelegenen Farmen die Rinder, die er selbst nicht hielt, auf sein Areal getrieben oder gar per Eisenbahn heran transportiert werden.
Zuerst wurden etwa 25 Rinder pro Tag geschlachtet, später kam man allerdings nie über 85 Rinder pro Tag hinaus!
Um die Schlachterei zu gewährleisten, heuerte er sogar Metzger aus Chicago an.
Mit der finanziellen Hilfe seines Schwiegervaters - Baron von Hoffman - gründete er im April 1883 sogar die Northern Pacific Refrigerator Car Company.
Die Kühlwagen, genannt "reefers", wurden seitlich mit Eis und Salz gefüllt. Eis entnahm man dem nahen Missouri River im Winter, Salz musste wiederum gekauft und heran transportiert werden. Aber: je nach Jahreszeit mussten die Kühlwagen unterwegs auch alle 150 bis 400 Kilometer wieder mit neuem Eis versorgt werden!
De Morès Rinderfarm musste 1886/87 einen extrem strengen Winter hinnehmen; hinzu kam, dass er beim Verkauf der Rinderhälften in Chicago nicht die Gewinne erzielen konnte, um sein Unternehmen wirtschaftlich betreiben zu können. (Bemerkenswert: Viehhändler aus der Umgebung von Chicago erhielten damals einen höheren Preis als er für das Fleisch).
So schloss er im November 1886 die komplette Anlage, nachdem er, trotz seiner visionären Pläne, nicht nur einen wirtschaftlichen Ruin mit seiner Rinderfarm und seinem -transport erlebte, sondern auch sein Schwiegervater ihm weitere Gelder nicht mehr zubilligte.
Er selbst ging mit seiner Familie zurück nach Europa.
Im März 1907, 11 Jahre nach dem Tod des Marquis de Morès, brannte die gesamte "Verpackungsfabrik" ab und nur der gemauerte Schornstein blieb als „Zeitzeuge“ stehen. Er ist heute Mittelpunkt des so genannten „chimney parks“, einem gemütlichen Picknick-Areal.
Die Informationstafel in der Nähe des Schornsteins.
... it was successfully operated ...
Hier wird m.E. der Pioniergeist des Marquis
im nachhinein glorifiziert.
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