Am Anfang der Strecke fuhren wir für lange Zeit wieder Schnur geradeaus und kamen an Miniorten mit den lustigen Namen wie „Tribune“ oder „Colgate“ vorbei.
Nach 55 Kilometern erreichten wir Weyburn.
Weyburn wurde von Schotten benannt, es soll an den „wee burn“, einen kleinen Fluss in Schottland, erinnern und wurde 1895 gegründet. Der Ort hat heute knapp 11.000 Einwohner und gehört damit zu den zehn größten Orten in Saskatchewan. Er verfügt über den größten Getreide-Sammelplatz in Canada, überall stehen riesige Vorratsbehälter, in denen das Getreide für den Abtransport mit der Eisenbahn gelagert wird.
Hommage an das Getreide |
Der historische Wasserturm, der uns ebenfalls auffiel, war von 1910 bis 1977 in Betrieb.
Den viel gepriesenen Heritage Park &von Weyburn konnten wir leider nicht besichtigen, er war geschlossen (Saison-Ende!).
Ab Weyburn nutzten wir Richtung Westen die Route 13, die zum „Red Coat Trail“ gehört.
Wir befuhren allerdings nur einen kleinen Abschnitt des gesamten Red Coat Historic Trails.
Insgesamt ist er 1.300 Kilometer lang und führt entlang der Route, die die Männer der North-West Mounted Police 1874 auf ihrem berühmten „March West“, dem legendären "Marsch nach Westen“, genommen hatten. Sie waren eine Kompanie von 300 Personen mit einem zusätzlichen Versorgungszug und schleppten unter Wassermangel, Heuschreckenplage, etc. Kanonen u.ä. über unwegsames Gelände Richtung Westen.
Der historische Weg beginnt heute in Emerson/Manitoba in der Nähe von Winnipeg und geht weiter bis nach La Roche Percée in Saskatchewan. Von dort teilte sich damals die Mounted Police-Gruppe auf, ein Teil der Männer zog nördlich nach Edmonton in Alberta, die anderen zum Fort McLeod in Alberta. Die Erinnerungsroute endet in Fort McLeod.
Wie kam es zu dem „March West“? Die Grenze zwischen den USA und Canada wurde 1872 vermessen. Danach wurde von der kanadischen Regierung beschlossen, dass die North-West Mounted Police im Westen für Recht und Ordnung sorgen und insbesondere das für seinen Whisky-Handel berüchtigte Fort Woop-up & schließen sollte.
Historisch geht man heute davon aus, dass der „March West“ dazu beigetragen hat, dass sich Canada in seiner heutigen Form entwickeln konnte. Beispielsweise wird diskutiert, dass sich British Columbia wahrscheinlich den USA angeschlossen hätte, wenn zwischen dem Osten und dem Westen des damaligen Canadas weiterhin ein völlig gesetzloser Bereich existiert hätte.
Der erste Ort nach Weyburn auf der Route 13 war Trossachs, wieder einmal mit einer aufgegebenen Kirche.
Der Ort wird als „Geisterstädtchen“ angepriesen; eigentlich ist er ein Mini-Ort, in dem nur noch knapp 30 Menschen leben. In Trossachs verbrachte Gerald Buey seine Kindheit. Er war von 1973 bis 1987 der „Governor der Bank of Canada“.
Einsam und Schnur geradeaus führte
die Route 13 durch flaches Land.
Bald nach Trossachs kamen wir an einem Erinnerungsstein vorbei, der uns sehr nachdenklich stimmte. In seiner näheren Umgebung befand sich früher einmal die Stadt Forward, gegründet 1913. Sie hatte um die 1.200 Einwohner, brannte ab, wurde nur teilweise wieder aufgebaut und dann doch aufgegeben. Das letzte Haus wurde 1966 in den Heritage Park nach Weyburn abtransportiert. Von dem Ort ist nichts mehr zu sehen, die Natur hat hier wieder die Oberhand gewonnen.
Mit Khedive, gegründet 1906, folgte der nächste mehr oder weniger verlassene Ort. Khedive wurde 2002 offiziell aufgegeben, wird aber trotzdem immer noch von einigen Wenigen bewohnt.
Khedive war ab 1911 für lange Zeit ein wichtiger Eisenbahnort. Mitte der 60er Jahre wurde die Eisenbahnlinie aufgegeben und damit war auch das Ende dieses Ortes besiegelt.
In Khedive befindet sich noch immer das gut erhaltene Klinkergebäude der ehemaligen District-Schule (1921 - 1976), in der über viele Jahrzehnte Schüler aus der ganzen Region unterrichtet wurden. Zurzeit versucht man, in diesem Gebäude ein Heritage-Center aufzubauen.
Ansonsten fanden wir viele aufgegebene Häuser, zugenagelt, teilweise eingefallen, die sich als Dokumente der „Landflucht“ erwiesen. Viele dieser Häuser stehen für Geschichten von Hoffnung, Aufgeben und der Suche nach neuem Glück. Gleichzeitig hinterlassen sie ein Gefühl von Traurigkeit.
Nach Khedive kamen wir an Pangman vorbei, ein Ort, in dem immerhin noch wöchentlich ein Farmers Market stattfindet. Der Ort ist „stolz auf seine Geschichte“ - „proud heritage“.
Es folgte erneut ein Platz, an dem an die Vergänglichkeit erinnert wurde. Hier handelte es sich um das ehemalige Städtchen „Amulet“, das von 1910/11 bis 1973 existierte. Alles war da - Schule, Hotel, Bank, Post, Kirche, Versammlungshalle, usw., trotzdem konnte der Ort nicht überleben.
Auch an diesem Ort hat die Natur fast alle Erinnerungen an den Ort längst „überwachsen“.
Nach dem Ort „Ogema“ mussten wir unter einer Eisenbahnbrücke hindurch fahren – für uns seit langer Zeit wieder einmal ein Zeichen von moderner Infrastruktur.
Danach erreichten wir unseren Zielort Assiniboia; der Ort empfing uns gemäß
der zurückgelegten Strecke mit "tristem" ,
sehr regnerischem und kaltem Wetter.
Wir übernachteten auf dem Campground
des Assiniboia Centennial Parks.
Ab Weyburn nutzten wir Richtung Westen die Route 13, die zum „Red Coat Trail“ gehört.
Wir befuhren allerdings nur einen kleinen Abschnitt des gesamten Red Coat Historic Trails.
Insgesamt ist er 1.300 Kilometer lang und führt entlang der Route, die die Männer der North-West Mounted Police 1874 auf ihrem berühmten „March West“, dem legendären "Marsch nach Westen“, genommen hatten. Sie waren eine Kompanie von 300 Personen mit einem zusätzlichen Versorgungszug und schleppten unter Wassermangel, Heuschreckenplage, etc. Kanonen u.ä. über unwegsames Gelände Richtung Westen.
Der historische Weg beginnt heute in Emerson/Manitoba in der Nähe von Winnipeg und geht weiter bis nach La Roche Percée in Saskatchewan. Von dort teilte sich damals die Mounted Police-Gruppe auf, ein Teil der Männer zog nördlich nach Edmonton in Alberta, die anderen zum Fort McLeod in Alberta. Die Erinnerungsroute endet in Fort McLeod.
Wie kam es zu dem „March West“? Die Grenze zwischen den USA und Canada wurde 1872 vermessen. Danach wurde von der kanadischen Regierung beschlossen, dass die North-West Mounted Police im Westen für Recht und Ordnung sorgen und insbesondere das für seinen Whisky-Handel berüchtigte Fort Woop-up & schließen sollte.
Historisch geht man heute davon aus, dass der „March West“ dazu beigetragen hat, dass sich Canada in seiner heutigen Form entwickeln konnte. Beispielsweise wird diskutiert, dass sich British Columbia wahrscheinlich den USA angeschlossen hätte, wenn zwischen dem Osten und dem Westen des damaligen Canadas weiterhin ein völlig gesetzloser Bereich existiert hätte.
Der erste Ort nach Weyburn auf der Route 13 war Trossachs, wieder einmal mit einer aufgegebenen Kirche.
Der Ort wird als „Geisterstädtchen“ angepriesen; eigentlich ist er ein Mini-Ort, in dem nur noch knapp 30 Menschen leben. In Trossachs verbrachte Gerald Buey seine Kindheit. Er war von 1973 bis 1987 der „Governor der Bank of Canada“.
Einsam und Schnur geradeaus führte
die Route 13 durch flaches Land.
Bald nach Trossachs kamen wir an einem Erinnerungsstein vorbei, der uns sehr nachdenklich stimmte. In seiner näheren Umgebung befand sich früher einmal die Stadt Forward, gegründet 1913. Sie hatte um die 1.200 Einwohner, brannte ab, wurde nur teilweise wieder aufgebaut und dann doch aufgegeben. Das letzte Haus wurde 1966 in den Heritage Park nach Weyburn abtransportiert. Von dem Ort ist nichts mehr zu sehen, die Natur hat hier wieder die Oberhand gewonnen.
Mit Khedive, gegründet 1906, folgte der nächste mehr oder weniger verlassene Ort. Khedive wurde 2002 offiziell aufgegeben, wird aber trotzdem immer noch von einigen Wenigen bewohnt.
Khedive war ab 1911 für lange Zeit ein wichtiger Eisenbahnort. Mitte der 60er Jahre wurde die Eisenbahnlinie aufgegeben und damit war auch das Ende dieses Ortes besiegelt.
In Khedive befindet sich noch immer das gut erhaltene Klinkergebäude der ehemaligen District-Schule (1921 - 1976), in der über viele Jahrzehnte Schüler aus der ganzen Region unterrichtet wurden. Zurzeit versucht man, in diesem Gebäude ein Heritage-Center aufzubauen.
Ansonsten fanden wir viele aufgegebene Häuser, zugenagelt, teilweise eingefallen, die sich als Dokumente der „Landflucht“ erwiesen. Viele dieser Häuser stehen für Geschichten von Hoffnung, Aufgeben und der Suche nach neuem Glück. Gleichzeitig hinterlassen sie ein Gefühl von Traurigkeit.
Nach Khedive kamen wir an Pangman vorbei, ein Ort, in dem immerhin noch wöchentlich ein Farmers Market stattfindet. Der Ort ist „stolz auf seine Geschichte“ - „proud heritage“.
Es folgte erneut ein Platz, an dem an die Vergänglichkeit erinnert wurde. Hier handelte es sich um das ehemalige Städtchen „Amulet“, das von 1910/11 bis 1973 existierte. Alles war da - Schule, Hotel, Bank, Post, Kirche, Versammlungshalle, usw., trotzdem konnte der Ort nicht überleben.
Auch an diesem Ort hat die Natur fast alle Erinnerungen an den Ort längst „überwachsen“.
Nach dem Ort „Ogema“ mussten wir unter einer Eisenbahnbrücke hindurch fahren – für uns seit langer Zeit wieder einmal ein Zeichen von moderner Infrastruktur.
Danach erreichten wir unseren Zielort Assiniboia; der Ort empfing uns gemäß
der zurückgelegten Strecke mit "tristem" ,
sehr regnerischem und kaltem Wetter.
Wir übernachteten auf dem Campground
des Assiniboia Centennial Parks.
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