Am Eingang des National Parks nutzten wir erneut unseren America The Beautiful-Pass, ansonsten hätten wir $30 bezahlen müssen.
Der Theodore Roosevelt National Park ist in drei Bereiche aufgeteilt, die in einiger Entfernung zueinander liegen: South und North Unit sowie die Elkhorn Ranch Unit.
Die Maltese Cross Cabin, in der Roosevelt von 1884/85 lebte, wurde 1959 vor das Besucherzentrum des National Parks umgesetzt. |
Am 14. Februar 1884 verlor er am selben Tag seine Frau durch Kindbettfieber und seine Mutter durch Typhus. Danach zog er sich für eine längere Zeit nach North Dakota zurück und die Einsamkeit sowie die beeindruckende Natur, die einem so eindrücklich den Kreislauf des Lebens lehrt, scheinen ihm in seinem Schmerz geholfen zu haben.
Ein Satz von Theodore Roosevelt wird überall, in Medora, in den Visitor Centern des Parks, etc. zitiert: „I have always said I never would have been President if it hat not been for my experiences in North Dakota!“
Wir überlegten, welche Erfahrungen von Theodore Roosevelt in North Dakota wohl wichtig für ihn waren und kamen zu dem Schluss, dass es sich wohl hauptsächlich um das strukturierte und positive „Weiterleben“ nach einem Scheitern gehandelt haben muss.
Beim Visitor Center konnten wir auch die Maltese Cross Cabin von Th. Roosevelt besichtigen.
Danach befuhren wir den Scenic Drive der South Unit, wobei wir das Pech hatten, dass der Loop wegen dem Absinken der Straße von der Station "Ridgeline Trail" bis zur "Peaceful Valley Ranch" komplett gesperrt war. So mussten wir die gefahrene Strecke also wieder auf dem selben Weg zurücklegen, sodass wir fast 80 Kilometer unterwegs waren, aber dabei die unterschiedlichen Lichtverhätnisse in der Hügelwelt auf uns wirken lassen konnten.
Nach einer kurzen Fahrt bergauf kamen wir zum „Medora Overlook“, wo wir gegenüber das Chateau de Morès und das Medora-Amphitheater entdeckten.
Der nächste Haltepunkt war „skyline vista“ mit einem wunderbaren Rundblick auf den Little Missouri River.
Hier schlängelte sich nicht nur eine Klapperschlange über den steinigen Weg, sondern uns begegneten auch die ersten Bisons. Im Südpark leben über 200 Tiere, im Nordpark weniger.
Ein Ranger erzählte uns vorher im Besucherzentrum u.a. von der „Daumenregel“: Man soll sich aus Sicherheitsgründen mindestens 75 Meter von einem Tier entfernt bewegen. Dazu sollte man mit ausgestrecktem Arm seinen Daumen in Sichtweite des Bisons halten. Wenn der Daumen den Bison abdeckt, ist der Sicherheitsabstand gewährleistet.
Wenige Meter weiter fanden wir es extrem beeindruckend, als ein solches massives Tier mitten in den Sandhügeln stand - eben ein Postkarten-Motiv.
Nicht nur die Bisons werden im Park von den Touristen bewundert, sondern vor allem die hier wild lebenden Pferde.
Als der Park 1954 „eingezäunt“ wurde, versuchte man alle „Wildpferde“ einzufangen. Allerdings widersetzten sich einige Tiere ihrer „Gefangennahme“ und waren damit die Vorläufer der heutigen im Park lebenden Wildpferde.
Bis 1970 versuchte die Parkverwaltung, die Tiere aus dem Park zu vertreiben, danach änderte sich die Sichtweise und man ist heute stolz darauf, eine „Wildpferd-Herde“ im Park zeigen zu können.
Es folgte der Stopp am „Wind Canyon Trail“, der ein beliebter „Photo-Stopp“ bei Sonnenauf- und -untergang ist, weil man von hier einen malerischen Blick Richtung Little Missouri River und die Little Missouri Badlands hat.
Auch kleinere bzw. kürzere Wanderwege bieten sich von hier aus an, um die nahe Gegend nahezu beschwerdefrei zu erkunden
Vom nachfolgenden „Boicourt Overlook“ hatten wir mit den besten Blick auf die Little Missouri Badlands, die sich über mehr als 150 Kilometer Länge und fast 30 Kilometer Breite bis zum Horizont erstreckten.
Eine Info-Tafel informierte uns über einige weit außerhalb des Parks liegenden Buttes, wie etwa den Sentinel Butte, den Square Butte, den Camels Hump Butte oder die West und East Twin Buttes.
Für den Aussichtspunkt am Buck Hill mussten wir vom Hauptweg einen kleinen Seitenweg befahren und vom Parkplatz einen kleinen Anstieg auf die Bergspitze unternehmen. Mit 870 Metern ist dies auch der höchste Punkt im Park und der „Rundumblick“ - einfach nur schön.
Am Buck Hill konnten wir viele kleinere „Hoodoos“ entdecken, einzeln stehende Felsensäulen mit plattenförmigen Abdeckungen auf ihrer Spitze.
Danach kamen wir an der 1938 erbauten
„Old East Entrance Station“ vorbei, die nur noch als Ruine besteht und seit 1968 nicht mehr genutzt wird, da die Straße des Parkeingangs verlegt wurde.
Der letzte Aussichtspunkt, bevor wir die Strecke wieder zurückfuhren, war der „Badlands Overlook“, wo wir noch einmal die Weite der welligen und bunten Badlands in uns aufnehmen konnten.
Das manchmal weiche, manchmal harte Hauptgestein besteht aus graufarbigem Sandstein (sandstone), der an der Oberfläche an Sandpapier erinnert. In den Sandsteinschichten eingelagert sind so genannte Lignite, schwarze Gesteine (Braunkohle). Im oberen Bereich der Felsen befindet sich der so genannte „clinker“, auch „scoria“ genannt, ein intensiv rotes, metamorphes Gestein. Es entstand einst, als Lignite unter der Erde verbrannten. Die blaue Gesteinsfarbe kommt durch den „Bentonit-Clay“ zustande.
[Klicken Sie ruhig einmal auf die Bilder,
um sie vergrößert anzusehen!]
Auf der Rückfahrt blieben wir noch einige Male stehen, auch an Plätzen, wo sich das Herbstlaub der Büsche und Bäume bereits verfärbte und sich so ein besonders farbenfrohes Bild bot.
Insgesamt war für uns der Südpark des Theodore Roosevelt Nationalparks eines der buntesten „Badland-Gebiete“, die wir bisher gesehen haben.
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