Samstag, 29. Juli 2023

Vom Ponca State Park nach Yankton

Wir werden etwas über 80 Kilometer auf dem Highway 12 in Nebraska, dem Highway 19 und auf dem Highway 50 in South Dakota unterwegs sein, um vom Ponca State Park startend die Stadt Yankton in South Dakota (weiße Route) zu erreichen.

Route

Bereits nach wenigen Kilometern passieren wir den kleinen Ort Newcastle (nur etwa 300 Einwohner) in Nebraska. Newcastle wurde 1893 gegründet und man nannte den Ort nach einem „burgähnlichen“ Haus, das einer der ersten Siedler dort errichtet hatte.

newcastle

Hier erinnert ein historical marker, „The Ionia Volcano“, an eine geologische Besonderheit und an eine „untergegangene“ Stadt.


Die geologische Besonderheit beschrieben Lewis & Clark, als sie in der Region am 24. August 1804 an einer 60 Meter hohen Klippe am Missouri-River Halt machten, die später den Namen „The Ionia Vulcano“ erhielt. Über dieser Klippe stieg nach Schwefel riechender Dampf auf und das ganze Areal war sehr heiß. Lewis & Clark waren der Meinung, dass diese Erscheinung auf vulkanischen Ursprung zurückzuführen sei. Heute weiß man, dass sich dort Pyrit (Eisensulfid) und Schiefer (kohlenstoffhaltig) befanden, die durch Erosion freigelegt und durch Kontakt mit Wasser mit einer heftigen Oxidation reagierten. 1878 untergrub eine Flut des Missouri-Rivers die „Vulkanklippe“ und der größte Teil des vermeintlichen Vulkans stürzte in den Missouri.
Die riesige Flut von 1878 beendete auch die Existenz von der Ansiedlung Ionia. Der Ort, 1856 neben der „Vulkan-Klippe“ gegründet, wurde 22 Jahre später durch die Flut fast vollständig weggeschwemmt und in den folgenden Jahren komplett aufgegeben. Man findet heute (fast) keine Spuren mehr von ihm. Nur Teile des Friedhofes sind noch erhalten.

Nach kurzer Entfernung erreichen wir den „Mulberry Bend Overlook“. Hier führt die erst 2001 fertiggestellte Newcastle-Vermillion-Brücke über den Fluss. Vom „mulberry (Maulbeeren) bend (Bogen) overlook (Aussichtspunkt)“ hat man einen herrlichen Blick auf den hier nicht kanalisierten Missouri-River mit vielen Sandbänken und immer wieder angelandeten Baumstämmen.

brückeninformation
Mulberry
Ausblick
Blick auf den nicht kanalisierten Missouri-River
mit seinen Sandbänken und Untiefen.
Mulberry
Mulberry Bend

Lewis & Clark besuchten diese Gegend am 24. August 1804 und schickten aufgrund der von ihnen beschriebenen Fülle von Hirschen einige ihrer Männer zur Jagd. Man muss sich vergegenwärtigen, dass der Missouri-River von 1804 durch die vielen Hochwässer keine Ähnlichkeit mehr mit dem heutigen Flussverlauf hat. Am Rand des kleinen Wanderweges zum Overlook stehen zahlreiche Informationstafeln zu den Native Americans, die hier seit Jahrtausenden gelebt haben, zum Fluss Missouri selbst und zur hiesigen Flora und Fauna.

sculpting the landscape

Wir fahren weiter zur Stadt Vermillion in South Dakota, die 1856 gegründet wurde und heute fast 11.700 Einwohner hat. Durch die Stadt fahren wir zügig hindurch, denn unser hiesiges Ziel ist der etwa 10 Kilometer nördlich liegende „Spirit Mound“, der Geisterhügel.
Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Gebäude der „Regional Water System“ vorbei. Sie haben ein imposantes Bild von Lewis & Clark an zwei Fassaden ihres großen Gebäudes.

Regional Water System
L&C

Von "Spirit Mound" erzählten die Sioux-, Omaha- und Yankton-Stämme, dass dort kleine Geisterwesen, höchstens einen halben Meter groß, mit sehr großen Köpfen leben, die jeden mit Pfeilen töten würden, der sich dem Hügel näherte.

Spirit Mound

Am 25. August 1804 bestiegen Lewis & Clark mit elf ihrer Männer den „Spirit Mound“, ohne jedoch irgendwelche Geisterwesen dort anzutreffen. Sie vermerkten in ihren Tagebüchern, dass eine Erklärung der Geistervorstellungen wohl mit einem biologischen Phänomen zu erklären sei. Die Rückseite des Spirit Mound war sehr windstill, was dort zu einer riesigen Ansammlung von Insekten führte. Dies wiederum lockte eine große Anzahl Vögel an, die beständig auf Insektenjagd um den Spirit Mound herumkreisten.

Spirit Mound

Lewis & Clark sahen von der Spitze des Spirit Mound das erste Mal Bisonherden in der Prärie und töteten hier auch ihren ersten Bison.

L&C

Der „Spirit Mound Trust“ hat zusammen mit der „South Dakota Devision of Parks and Recreation“ vor wenigen Jahren das lange in Privatbesitz befindliche Gebiet um den Spirit Mound aufgekauft. Das Areal wurde präriemäßig renaturiert und es wurde ein Wanderweg angelegt, sodass man heute auf den Spuren von Lewis & Clark auf dem Spirit Mound auf „Geisterjagd“ gehen kann.

to the future
wanderweg

Wir legen nun die letzten Kilometer nach Yankton zurück. Die Stadt war einst erste Hauptstadt des Dakota Territoriums und hat heute 15.400 Einwohner. Benannt wurde sie nach dem Yankton-Stamm der Western Dakota. In der Dakota-Sprache bedeutet Yankton „Dorf am Ende“.


Quellen und weiterführende Informationen:

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