Sonntag, 16. Juli 2023

Die Schrotmühle in Florence

"The Grist Mill of the Mormons"

Nördlich der heutigen Stadt Omaha, im Bundesstaat Nebraska, liegt Florence.
Dieser Ortsteil von Omaha entstand aus den „Winter Quarters" der Mormonen im „Omaha Indian County“.
Einige Mormonen hatten im Januar 1846 aus Nauvoo, Illinois, kommend den Missouri-River überquert und bauten sich zwangsweise eine Siedlung, ihr „Winterquartier“, da sie während dieser Jahreszeit nicht weiter gen Westen ziehen konnten.

Winterquartier
Modell in "Mormon Trail Center at Winter Quarters"

Auf der gegenüberliegenden oder östlichen Seite des Missouri River, dem heutigen Council Bluffs, Iowa, war Kanesville. Viele Mormonen mussten dort den Winter verbringen, da ihnen der Übertritt in das Land der „Native Americans“ von der US-Regierung verboten worden war.
Im „Winter Quartier“ legten die Mormonen eine Stadt mit Straßen, Hütten und Häusern an. Außerdem errichteten sie eine wassergetriebene Mühle, die nicht nur Getreide und Mais mahlte, sondern auch als Sägewerk diente. Die Mühle konnte jedoch erst im März 1847 in Betrieb genommen werden. Nach dem Winter zogen die Mormonen gen Westen weiter und verließen ihre erbauten Unterkünfte. So auch die Mühle. Der Ort wurde zur Geisterstadt.
Es sollte 8 weitere Jahre dauern, bis die US-Regierung das Land westlich des Missouri für weiße Siedler öffnete und es durch den Kansas-Nebraska-Act 1854 „Nebraska Territory“ nannte.
James Mitchell, ein Immobilienmakler aus Council Bluffs, konnte jetzt Siedlern Grundstücke und alte Gebäude auf der anderen Seite des Missouri-Rivers verkaufen. Das Gebäude der alte Mühle aus „Winter Quarters“ behielt er für sich.
1856 baute Alexander Hunter die Mühle der Mormonen am Turkey Creek wieder auf und benannte den Bach in Mill Creek um.
1865 erwarb Jacob Weber (Bäcker, aus Deutschland eingewandert) das Anwesen und ersetzte den Wasserantrieb durch Dampfmaschinen; er und seine Nachfahren betrieben die Mühle für viele Jahre weiter. Bekannt war die Mühle damals unter der Bezeichnung „Weber Mill“.
1880 wurde der Sägebetrieb eingestellt und eine Walzenmühle zur Mehlproduktion eingebaut.
1915 wurde ein Getreidesilo angebaut.
1923 ersetze Strom die Dampfmaschine.
Da die Mühle immer wieder Überschwemmungen ausgesetzt war, entschloss man sich sie zu versetzen.
alter Standort
Hinweis auf alten Standort

1939 wurde die Mühle von ihrem ehemaligen Standort vom Beginn der Anhöhe an ihren heutigen Standort versetzt und dort weiter genutzt. Das Gebäude enthält immer noch einige hölzerne Balken des ursprünglichen Gebäudes.
Von 1943-1945 stand der Mühlenbetrieb still: Grund: der Eigentümer Lyman Weber diente während des Zweiten Weltkrieges in der US-Armee.
Ab 1964 betrieb das Ehepaar Harpster die Mühle bis 1989, danach wurde Futtermittel in ihr gelagert.
Mitte der 1970er Jahre sollte aus den noch existierenden alten Gebäuden von Florence ein „Historic Village“ entstehen, mit dem Mormon Bridge Tollhouse, der Bank of Florence und anderen interessanten historischen Gebäuden; das Vorhaben scheiterte.
1998 kaufte Linda Meigs das Anwesen. Als Einheimische wollte sie die Historie des Gebäudes erhalten wissen und gleichzeitig eine Bildungsstätte daraus machen, gepaart mit der Möglichkeit einer Kunstgalerie.
So wurde die ehemalige "Grist Mill of the Mormons" zur heutigen „Winter Quarters Mill Museum and ArtLoft Gallery“ ↗ mit einem Bauernmarkt.

Florence Mill
Mühle
Mühle
Das Mühlengebäude heute
Mühle

Quellen und weiterführende Informationen:
https://theflorencemill.com/ ↗

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