Das ehemalige Fort Osage steht in mehrfacher Beziehung zu Lewis & Clark.
Einmal lagerte das Expeditionscorps am 23. Juni 1804 an einer nahen Uferstelle gegenüber dem Fort, das damals natürlich noch nicht existierte.
Zum Zweiten wählte William Clark im September 1808, da bereits Beauftragter für „Indianerangelegenheiten“ (agent for indian affairs) und Brigadegeneral der Louisiana-Miliz, das hier erhöhte Flussufer aus, damit dort die erste Militäranlage im neu erworbenen Louisiana-Territorium gebaut werden konnte. Drittens nächtigten Sacagawea und ihr Ehemann Toussaint Charbonneau nachweislich am 25. April 1811 auf einer Rückreise von St. Louis im Fort Osage.
Bronzetafel: Informationszentrum Fort Osage |
Mit dem Bau des Forts wollten die USA den Ländern England, Frankreich und Spanien signalisieren, dass man bereit war, das neu erworbene Louisiana-Territorium militärisch zu schützen. Gleichzeitig wollten die USA mit den Native Americans in dieser Region neu geregelte Lebensformen finden. Dazu sicherte man dem hiesigen Stamm, den Osage, Schutz vor anderen kriegerischen Stämmen zu und man bot ihnen freien Zugang zu einem Handelsposten an, der im Fort parallel zu den militärischen Anlagen errichtet wurde.
Per Vertrag wurde 1808 mit den Osage geregelt, dass sie für den freien Zugang, ihr gesamtes Land östlich des Forts an die USA bzw. die Verwaltung des Louisiana-Territoriums abtraten.
Nathan Boone (1781-1856), der jüngste Sohn des legendären Daniel Boone, war übrigens neben William Clark maßgeblich am Bau von Fort Osage beteiligt und pflegte gute Beziehungen zu dem Osage-Stamm.
Bild: Infozentrum Fort Ossage |
Text. Infozentrum Fort Osage |
Fort Osage - Lage - Quelle: Infozentrum Fort Osage |
Schnell verlor das Fort seine militärische Bedeutung, die Soldaten wurden bereits 1813 in andere Orte verlegt. Der Handelsposten jedoch entwickelte sich über Jahre zu einem lukrativen Ort. Dazu trug der Faktor (Repräsentant/Agent) des Handelspostens, George Sibley (1782-1863), bei, der die Geschäfte im Fort Osage über viele Jahre geschickt führte. Lange Jahre nannte man Fort Osage übrigens Fort Sibley, vorher oft auch Fort Clark.
Endgültig aufgegeben wurde der Handelsposten 1827. Der erfolgreiche Handel kam eigentlich schon 1822 zum Erliegen, da aufgrund eines neuen Vertrages mit den Osage, eine Umsiedlung des Stammes in eine Reservation in Kansas erfolgte.
Das Fort und der Handelsposten verschwanden in den nächsten Jahrzehnten vollständig. Archäologen fanden 1947 Fundamente der Gebäude und man entschied sich, die geschichtsträchtigen Gebäude neu aufzubauen.
Heute kann man die rekonstruierte Militärgarnison und die nachgebauten Handelsgebäude besichtigen und bekommt einen herrlichen Blick auf den Missouri geboten.
Heutiger Blick vom Fort Osage auf den Missouri flussabwärts mit Sandbank |
Auf dem Gelände befindet sich außerdem das „Fort Osage Education Center“ von 2007, das Ausstellungen zur Geologie, sowie Flora und Fauna der Region mit einem Schwerpunkt auf den Missouri zeigt. Außerdem wird über die Geschichte der Osage Native Amercians, der Lewis & Clark Expedition und dem Fort Osage selbst informiert.
Interessant auch die Ausstellung des Buches von William Clark über die Lewis & Clark Expedition von 1804/06, das für ihn zusammenfassend geschrieben und 1814 veröffentlicht wurde.
Quellen und weiterführende Informationen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn Du auf meinem Blog kommentierst, werden die von Dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest Du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google [https://policies.google.com/privacy?hl=de]
Dieser Blog ist mit Blogspot einem Googleprodukt erstellt und wird von Google gehostet.