Bei diesem Museum, das in einem Schiff untergebracht ist, handelt es sich um ein ehemaliges Dampfschiff, das seinen Namen zu Ehren des in Sioux City bestatteten Teilnehmers der Lewis & Clark Expedition, Sergeant Charles Floyd (1782-1804) aus Kentucky trägt. Es handelt sich um ein ehemaliges Arbeitsboot, das vom "Corps of Engineers" für Vermessungs-, Schlepp- und Inspektionsarbeiten auf dem Missouri eingesetzt wurde.
Ein wenig könnte man das Schiff mit dem "Captain Meriwether Lewis Baggerschiff" in Brownville vergleichen, aber es ist kleiner und wurde in einem gänzlich anderen Arbeitsbereich eingesetzt.
Von 1933 bis 1975 war das Dampschiff „Sergeant Floyd“ auf dem Missouri im Einsatz. Mit ihr wurden Navigationsbojen auf dem Fluss gesetzt sowie Vorräte, Ausrüstung und Personal transportiert. Danach wurde sie mit Genehmigung des Kongresses zu einem Museumsschiff umgebaut und fuhr anlässlich der 200-Jahr-Feiern des "Corps of Engineers" entlang von Flüssen. Interessierte Besucher konnten auf der „Sergeant Floyd“ eine Ausstellung anschauen, die die Leistungen der „Ingenieur-Division“ für die Staaten präsentierte.
Das "Corps of Engineers" wurde bereits 1775 unter General George Washington ins Leben gerufen, um bei der Verteidigung von Bosten militärische Befestigungsanlagen zu erstellen. 1779 beschloss der US-Kongress ein „Corps of Engineers“ bei den amerikanischen Streitkräften einzurichten und 1802 wurde diese Abteilung zu einer dauerhaften Einrichtung bei der US-Armee ernannt. Man wählte dann das Jahr 1979 als 200er-Jubiläums-Jahr aus.
Zurück zum Schicksal des Missouri-Arbeitsschiffes „M.V. Sergeant Floyd“. Sie wurde 1983 nach ihrer Ausstellungstour für das "Corps of Engineers" zum Verkauf angeboten und die Stadt Sioux City, die einen Bezug zu Sergeant Floyd hat, konnte sie erwerben. Seither dient das Schiff der Stadt als „Fluss-Museum“ – allerdings an Land bzw. auf dem „Trockendock“.
Im unteren Bereich des Schiffes kann man eine kleine Ausstellung zur Lewis & Clark Expedition anschauen.
Im Besonderen wird hier natürlich die Person Charles Floyd vorgestellt. Mithilfe eines Gipsabdruckes seines Schädels und anderen Skelett-Vermessungen konnte die Forensikerin Sharon Long (1940-2017) das Gesicht von Charles Floyd nachbilden. Charles Floyd wird hier gemäß dieser forensischen Nachbildung gezeigt und man erfährt detailliert, wie Sharon Long das Gesicht von Charles Floyd „wieder zum Leben erweckt hat“.
Sergeant Charles Floyd |
Im nächsten „Deck“ wird auf die Geschichte des Flusstransports auf dem Missouri-River sehr ausführlich eingegangen. Vom Einbaum der Ureinwohner, über die von den Pelzhändlern genutzten Boote, bis hin zu den Steamboats werden alle Schiffe beschrieben, die zum Transport auf dem Missouri-River genutzt wurden. In diesem Deck befindet sich auch eine schöne Ausstellung von maßstabgetreuen Kielbooten und Dampfschiffen. Ferner wird anhand vieler alter Fotos und Zeitungsabschnitte diese Zeit beschrieben.
Aber auch die Verluste, die die Reedereien bzw. Eigentümer und die Versicherungsgesellschaften mit den Dampfschiffen erlitten, kommen ausführlich zur Sprache.
Ausgrabung der Bertrand |
Hier das Beispiel des Dampfschiffes Bertrand: 1968 wurde ihr Wrack wiederentdeckt. Ende 1969 war die Ladung des Schiffes vollständig aus seinem fast zehn Meter tiefen Schlammgrab gehoben. Diejenigen, die noch einen größeren Schatz in dem Wrack vermutet hatten, gingen leider leer aus, denn Taucher der Versicherungsgesellschaft hatten kurz nach dem Untergang des Schiffes den größten Teil des an Bord beförderten Quecksilbers und andere Wertgegenstände gehoben. So blieben "nur noch" eine Vielfalt an Werkzeugen, Haushaltsutensilien, Kleidung und (immer noch eßbare) Lebensmittel. Im Museum des "DeSoto National Wildlife Refuge" nahe Blair sind die Gegenstände ausgestellt.
In der Ausstellung auf der "M.V. Sergeant Floyd" geht es auch um die Leistungen des "Corps of Engineers", im Besonderen um den Dammbau am Missouri, mit dem man versucht hat, die zahlreichen Hochwässer des Flusses in den Griff zu bekommen.
Anhand des regionalen Missouri-Verlaufes wird gezeigt, wie sich das Flussbett im Laufe der letzten 200 Jahre verändert hat.
Das 3. Deck wurde ebenfalls restauriert; hier kann man die Kajüte des Kapitäns sowie das Steuerhaus mit den Funkanlagen besichtigen.
Im Eingangsbereich des Schiffes befindet sich das sogenannte „Welcome Center“ mit vielen Informationsmaterialien zur Stadt Sioux City, ihrer Umgebung sowie ein großer Geschenkeladen.
Quellen und weiterführende Informationen:
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