Samstag, 22. Juli 2023

Das Sergeant-Floyd-Memorial

Das Lewis & Clark Expeditions-Team verlor während der gesamten Unternehmung nur einen einzigen Mann und das war Sergeant Charles Floyd (1782- 1804) aus Kentucky, der in der Nähe des heutigen South Sioux City am 20. August 1804 verstarb.

Sergant Floyd
Aussehen aufgrund forensischer Untersuchungen remodelliert 

Sergeant Charles Floyd gehörte zu den neun Männern, die William Clark im August / September 1803 in Kentucky rekrutierte. Seine Aufnahme in das "Corps of Discovery" erfolgte am 01. August 1803. Er wurde nicht nur zum Sergeanten ernannt, sondern er wurde außerdem trotz seiner Jugend mit dem verantwortungsvollen Amt des Quartiermeisters beauftragt. Er war damit für die Organisation der Verpflegung, der Logistik und der Instandhaltung der Ausrüstung zuständig.
Charles Floyd wuchs im Grenzgebiet von Kentucky auf und verfügte damit über viele Fähigkeiten, sich in der Wildnis zurechtzufinden. Gleichzeitig hatte er eine Ausbildung im Lesen, Schreiben und Rechnen. Von ihm existiert ein Tagebuch von seiner kurzen Teilnahme an der Expedition.
Ende Juli 1804 notierte er in seinem Tagebuch, dass er sehr krank gewesen sei, sich aber wieder besser fühle. Nach einer kurzen Erholung erkrankte er Mitte August sehr ernst und verstarb am 20. August 1804. William Clark beschrieb die Erkrankung als „Gallenkolik“. Aus heutiger Sicht dürfte Charles Floyd eine Blinddarmentzündung mit anschließendem Blinddarmdurchbruch erlitten haben. Beim damaligen Kenntnisstand der Medizin hätte ihm leider auch der beste Arzt nicht helfen können.

The death of sergant floyd

Das "Corps of Discovery" beerdigte den jungen Sergeanten mit allen militärischen Ehren auf einem Hügel neben dem Missouri-River und benannten diesen Hügel „
Floyd’s Bluff“. Sein Grab wurde mit einem einfachen Zedernpfosten mit seinen eingeschnitzten Daten versehen. Ein kleines Flüsschen, das neben dem Hügel in den Missouri einmündete, erhielt den Namen „Floyd’s River“.

Floyds-enternment
Sergeant Floyds Beerdigung: Wandbild im Interpretive Center von Sioux City

Meriwether Lewis & William Clark sprachen nach der Expedition mit großem Lob von ihm und nannten ihn „einen jungen Mann mit großen Verdiensten“.
Als Lewis & Clark auf der Rückreise am 04. September 1806 sein Grab besuchten, fanden sie es von Tieren aufgewühlt vor. Sie legten das Grab neu an und stellten einen neuen Zedernpfosten auf.
Das Grab von Charles Floyd wurde in den nächsten Jahrzehnten für viele Reisende in den Westen ein Orientierungspunkt. Es wurde häufig in Reiseberichten erwähnt und der Platz wurde auf etlichen Gemälden dargestellt. 1857 brach der Grabbereich nach der durch die Missouri-Hochwässer ausgelösten Erosionen zusammen.

Bürger aus dem bereits gegründeten Sioux City bargen die Reste von Charles Floyd (vor allem seinen Schädel) und begruben ihn 1895 in einer Entfernung von nicht ganz 200 Metern erneut. Eine Marmorplatte kennzeichnete seine neue Grabstätte.

Grabplatte
Die neue Ruhestätte von Sergeant Floyd ab 1895
(oben im Bild die Eisenbahnbrücke von Sioux City)
Bild: Interpretive Center von Sioux City

1894 wurde in den USA sein Tagebuch veröffentlicht, das Jahrzehnte in einer Privatsammlung verschwunden gewesen war. Danach entwickelte sich ein größeres Interesse an seinem Schicksal. Es entstand die Floyd Association, die ihm ein Denkmal errichten wollte.

vom Cedar Post zu Obelisk
Bildquelle: Interpretive Center Sioux City

So wurden die sterblichen Überreste von Charles Floyd 1900 erneut umgebettet, nun zum letzten Mal. Über seinem Grab wurde im Mai 1901 ein 30 Meter hoher Obelisk aus weißem Sandstein aufgestellt. Dieses Floyd-Denkmal befindet sich heute im Süden von Sioux City in einem 93.000 m² großen Park mit einem herrlichen Blick auf den Missouri.

Obelisk

Missouri-Blick
Blick nach Norden auf den Missouri und Sioux City
[rechts vom Baum die Eisenbahnbrücke]

An dem Obelisken sind Platten angebracht, auf denen sowohl an Sergant Charles Floyd und die Erbauer des Obelisken gedacht sowie an den Louisiana Purchase durch Präsident Jefferson und an die Lewis & Clark Expedition erinnert werden.

Sergant Floyd
Purchase

Auf einer Info-Tafel neben dem Obelisken wird auf die Beerdigungszeremonie eingegangen und auf einer weiteren wird beschrieben, dass Charles Floyd der erste Soldat der USA war, der westlich des Mississippi gestorben ist.


Leider sind die aufgestellten gravierten Metallbilder mit den darin enthaltenen Informationen nur noch schwer zu lesen / erkennen, da sich viele "Besucher" dieser Stätte auch darauf verewigen wollten.

south-view
South-View
South-View
Der Blick heute mit Highway gen Süden
North-View
North-View

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