Weldon Spring Site Interpretive Center – a monument to the times
Nun kommen wir am Highway 94 an einem riesigen, weißen Steinhügel vorbei. Auch dieser Steinhügel ist ein „Monument der Zeit“ / “monument to the times“, aber er ist erst wenige Jahrzehnte alt. Der Gipfel des Steinhügels, den man über eine Treppe zu einer Aussichtsplattform erklimmen kann, ist 23 m hoch.
Was ist an diesem Ort passiert?
Ein neben dem Steinhügel liegendes Besucherzentrum informiert uns mit einer Ausstellung und einem Film über die Vorkommnisse hier in Weldon Spring.
Die Geschichte dieses Ortes führt zunächst in die Vergangenheit.
1941 erwarb die US-Regierung 17.230 acres ländliches Gebiet westlich von St. Charles für militärische Zwecke. Die erste Folge war die Zwangsumsiedlung / Vertreibung von fast 600 Menschen aus den benachbarten Orten Hamburg, Howell und Toonerville. Innerhalb kürzester Zeit wurde dann eine Chemiefabrik erbaut, in der von 1941 bis 1945 insgesamt 750.000.000 Tonnen TNT-Sprengstoff hergestellt wurden (TNT = Trinitrotoluol). Ebenso arbeitete man an der Herstellung von DNT (Dinitrotoluol).
In dieser Anlage wurden nie Bomben gergestellt, nur ihr Sprengstoff. |
1956 übergab die US-Armee die Chemie-Anlage an die US Atomenergiekommission, die auf diesem Gelände bis 1966 Uranerze zu Urantrioxid verarbeitete. Sowohl während der Zeit der Sprengstoffherstellung als auch während der Zeit der Uran-Produktion wurde relativ unbedacht eine Menge von Chemikalien auf dem Gelände gelagert bzw. „entsorgt“.
Die nicht mehr betriebene Fabrik wurde bis 1986 von der US-Armee verwaltet.
Die zweite Phase in Weldon Spring hat mit der Atombombe zu tun. Sie wird unter dem Thema „from science to war“ / “von der Wissenschaft zum Krieg“ vorgestellt.
Die Wissenschaftler Albert Einstein und Enrico Fermi, die in die USA geflohen waren, erlangten die Kenntnis, dass es den Physikern Lise Meitner und Otto Hahn 1939 gelungen war, eine Spaltung eines Uran-Atoms durchzuführen. Sie baten Präsident Roosevelt sofort ein amerikanisches Atomforschungsprogramm einzuleiten, weil sie befürchteten, dass die Nazis die wissenschaftlichen Erkenntnisse für den Bau einer Bombe nutzen könnten. Das sogenannte Manhattan-Projekt startete, das mit den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki endete.
Nach dem zweiten Weltkrieg folgte jedoch der Kalte Krieg, der zu einem Wettrüsten zwischen den Supermächten führte, und eine weitere Urantrioxid-Produktion in Weldon Spring bis 1966 erforderte.
Im Besucherzentrum werden die aufwändigen Sanierungs- und Renaturierungsprozesse gezeigt, die über einen Zeitraum von fünfzehn Jahren erfolgten. Es wird dokumentiert, wie die alten Gebäude abgerissen und die Böden abgetragen wurden und wie man vor allem den Steinbruch in eine "altlastenfreie Zone" umwandelte. Dekontaminierungsmaßnahmen werden erklärt und wie man schließlich die Zelle für die Aufnahme der Giftstoffe erbaute.
Man entschied sich, alle zu entsorgenden Materialien in einer einzigen riesigen "Zelle" unterzubringen und diese dann abzudecken. So lagern heute also fast 1,5 Millionen Kubikmeter Giftmüll unter einer mehrschichtigen Abdeckung, durch die nichts mehr nach außen bzw. in den Untergrund gelangen soll.
Die Sanierungsmaßnahmen, die über einen Zeitraum von 15 Jahren erfolgten, wurden im Jahr 2001 für beendet erklärt.
Nun ein Blick in die Zukunft - mit der Darstellung der Sanierungsarbeiten in Weldon Springs versucht man zu zeigen, dass dies eine Form sein kann, wie man mit den Umweltsünden der Vergangenheit umgehen kann und dass ein renaturiertes Areal mit einem hohen Lebenswert für Mensch, Fauna und Flora entstehen kann.
Auch heute wird / muss das Gebiet ständig überwacht werden; insbesondere die Qualität des Grundwassers.
Quellen und weiterführende Informationen:
Fotos und Textbilder: Weldon Spring Site - Ausstellung
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