Das Bier und das Baseball-Stadion in Saint Louis
Diese Geschichte beginnt mit der Person Adolphus Busch (1839-1913), der in Mainz- Kastel geboren wurde und in den USA sein Glück suchte. Bereits 1859 übernahm er in Saint Louis, seinem Einwanderungsort, eine Großhandelsfirma, die Brauereibedarf verkaufte. Dort lernte er den Seifenfabrikanten Eberhard Anheuser (1806-1880) kennen, der kurz vorher ein angeschlagenes Brauerei-Unternehmen, die Bavarian Brewery, in Saint Louis aufgekauft hatte. 1861 heiratete Adolphus Busch die Anheuser-Tochter Lilly (1844-1928), mit der er insgesamt dreizehn Kinder hatte.
1865 übernahm er weitgehend die Geschäftsführung der Brauerei seines Schwiegervaters. In kurzer Zeit entwickelte sich das marode Unternehmen zu einem florierenden Betrieb. 1873 führte Busch ein Pasteurisierungsverfahren in der Brauerei ein, wodurch er eine längere Haltbarkeit seiner Biere erreichte und damit den Export stark ausweiten konnte. 1882 übernahm die Anheuser-Busch-Brauerei die Braurechte von Budweiser Bier von Carl Conrad (1843-1920), das dieser bereits seit 1877 nach böhmischem Rezept in den USA brauen ließ und sich die Markenrechte dafür gesichert hatte. Diese Geschichte wird allerdings sehr unterschiedlich erzählt und seit über hundert Jahren finden Prozesse zwischen der Originalbrauerei in Budweis (Tschechien) und Anheuser-Busch statt, wer nun wirklich das „Originalbier“ anbietet.
Die Brauerei Anheuser-Busch wurde vier Generationen als Familienunternehmen geführt und 2008 für 52 Milliarden Dollar an das belgisch-brasilianische InBev-Unternehmen verkauft.
Wenn man als Besucher auf dem Gelände der Anheuser-Busch-InBev-Brauerei in Saint Louis eintrifft, ist man erst einmal von der Größe und dann von der ansprechenden Gestaltung des Brauerei-Geländes begeistert.
Die roten Backstein-Bauten sind mit vielen Kunstwerken aufgelockert und die Innenausstattung des mehrstöckigen Hauptgebäudes ist aufwändig. Und natürlich sollte man ein Bier im Biergarten genießen.
Adolphus Busch gehörte sein ganzes Leben zu den großen Mäzenen der Stadt Saint Louis und auch seine Nachfahren spendeten großzügig. So ist nicht verwunderlich, dass das größte Sportstadion von Saint Louis ein Busch-Stadion ist. Hier sind die Cardinals Zuhause, eine seit über hundert Jahren erfolgreiche Baseball-Mannschaft, die sich auch die „Redwings“ nennen. Anheuser-Busch kaufte die Cardinals 1953 und inzwischen ist das neuste, 2006 eröffnete Stadion, das dritte Busch-Stadion seit 1953.
Vor dem Haupteingang des Stadions steht u.a. die Statue eines Jahrhundert- Baseballspielers, Stan Musial (1920-2013), der sein ganzes Spielerleben über 22 Spielzeiten bei den Cardinals verbrachte und zu den besten Outfielders und Basemen der Welt gehörte. Das Stadion bietet Platz für fast 44.000 Besucher und sieht vor allem von Gateway Arch, von oben gesehen, beeindruckend aus.
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