Eine Stadt, die es schon vor Kolumbus gab.
Von Nordosten kommend erreichen wir bei dem Ort Collinsville - während unserer Fahrt nach Saint Louis - 13 Kilometer vor der Stadt, eine Unesco-Weltkulturerbestätte (seit 1982) - die Cahokia Mounds. Der Ort wurde nach einem einst hier lebenden Stamm, den Cahokia, benannt.
Ihr Siedlungsgebiet lag links des Mississippi-River, etwas unterhalb der gegenüberliegenden Einmündung des Missouri. Der Park umfasst heute fast 900 Hektar, die damalige Siedlung dürfte jedoch viel größer gewesen sein (1.600 Hektar).
Dieser Ort zeigt Relikte der einst größten präkolumbianischen bzw. prähispanischen Siedlung nördlich von Mexiko und hatte seine größte Entwicklung während der sogenannten Mississippi-Kultur (in Cahokia von 800 – 1350 n.Chr.).
Hierunter versteht man eine indianische Zivilisationsform im Bereich des Mississippi
Valley, die vor allem für den Bau großer Formhügel aus Erde (Pyramidenhügel) bekannt war. Die Landwirtschaft war vom Maisanbau dominiert, für Kunst und Gebrauchsgegenstände wurden Kupfer und Muscheln verwendet und in der Sozialstruktur lebte das Volk nach einer zentralisierten Häuptlingshierarchie.
Ehe man das Informationsgebäude errichteten, untersuchten Archäologen und Geologen das Areal. Sie fanden neben zahlreichen Artefakten auch die ehemaligen Fundamente (Umrisse) der Wohneinheiten.
Quelle: Infotafel-Infozentrum |
Ehemaliger Standort einer "Wohneinheit" |
Die Archäologen konnten anhand ihrer Fundstücke bei zahlreichen Ausgrabungen dokumentieren, was für ein riesiges kulturelles, religiöses und
wirtschaftliches Zentrum in Cahokia Mounds einst existierte - Archäologen schätzen, dass in der Hochzeit an dieser Stelle bis zu 20.000 Menschen gelebt haben könnten.
Siedlungsgebiet Quelle: Infotafel-Infozentrum |
Rekonstruktion von hölzernen Strukturen, mit Lehm verkleidet Quelle: Infotafel-Infozentrum |
Zahlreiche Treppen gilt es zu erklimmen, bis man oben ist. |
Heute sind die meisten der Pyramidenhügel abgeflacht und lediglich zum Monks-Mound, dem Tempelberg, der Wohnort der Führer und Begräbnisstätte war, führt eine Treppe hinauf. Für den Bau der Hügel mussten von den Menschen Millionen Kubikmeter an Erde mit geflochtenen Körben nach oben transportiert worden sein.
Bei Mound 72 fand man eine Grabstätte mit dem Skelett eines Mannes, der auf mehr als 20.000 Muscheln gebettet war und die in Form eines Vogels, eines Falken, unter ihm angeordnet waren. Diese Begräbnisform führte zu seinem Namen. Von diesem berühmten „Vogel-Mann“, dem "Bird Men", konnten wir nur ein Modell einer eingeschnittenen Sandsteintafel aufnehmen.
Bei Mound 34 fand man eine Kupferwerkstatt, Pfeilspitzen und Figuren.
Die Bevölkerung von Cahokia verschwand in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Es gibt
Vermutungen, dass Überschwemmungen, Klimaveränderungen, Krankheiten, etc. Auslöser für das Verlassen der Stadt gewesen sein könnten, aber klare Beweise gibt es nicht. Auf jeden Fall ist Cahokia das Zeugnis einer beeindruckenden Zivilisation.
Das Woodhenge-Modell, das auch auf der sehr weitläufigen Stätte gezeigt wird, ist eines von wohl ursprünglich fünf dieser Art. Es sind grob abgeastete Zedern-Baumpfosten im Kreis in die Erde gegraben und einer steht in der Mitte. Diese Pfosten stehen in Bezug zum Stand der aufgehenden Sonne je nach Jahreszeit und werden als Kalender interpretiert.
Quellen und weiterführende Informationen
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