Montag, 19. Juni 2023

Das Boatshouse in St. Charles

Das Lewis & Clark Boathouse und Nature Center in St. Charles

Knapp 35 Kilometer nordwestlich von Saint Louis liegt die 1769 gegründete Stadt St. Charles, die von 1821 bis 1825 Hauptstadt des damaligen Staates Missouri war.
Danach wurde dies bis heute Jefferson City. Der Ort St. Charles wurde nach dem damals am Missouri liegenden spanischen Verwaltungsdistrikt San Carlos benannt. Die spanischen Kolonialherren in dieser Region widmeten dem Heiligen San Carlo Borromeo (1538-1584) die Region und den Ort. Die Stadt St. Charles hat heute etwa 70.000 Einwohner und ist wegen ihrer historischen Altstadt bei Touristen sehr beliebt (historic main street).

Historic Main-Street
Downtown

Eine weitere touristische Attraktion ist das Lewis & Clark Boat House und Nature Center direkt am Missouri. Im Erdgeschoss des Gebäudes werden ein originalgetreu nachgebautes Kielboot (keelboat) und zwei nachgebaute Pirogen (pirogue boats) gezeigt. Unter einem Kielboot versteht man ein Segelschiff, das an seiner Rumpfunterseite einen schweren Ballastkiel, ähnlich einer Flosse, trägt. Eine Piroge ist ein einfaches Schiff  -  ein Einbaum, bei dem die Seitenwände durch Planken erhöht werden. Mit dem Kielboot fuhren die Männer den Missouri hinauf nur bis zum Fort Mandan. Das Boot wurde im darauffolgenden Frühjahr nach Saint Louis zurückgeschickt. Die Pirogen nutzten sie bis zum Maria River und bis zu den Great Falls in Montana.

Boatshouse
Boatshouse-Museum
Keelboat-details

Leider sind das Keelboat und die Piroguen öffentlich nicht zugänglich und jeweils auf einem Trailer im Erdgeschoss des Museums nur durch Gitterstäbe zu sehen.

Keelboat
Keelboat
Red-Pirogue
White Pirogue

Das eigentliche Museum befindet sich im Obergeschoss. Direkt neben dem Eingang erblickt man eine Landkarte, die die Route des Corps of Discovery Richtung Westen zeigt. Die Reise von St. Charles bis zum Pazifik und zurück dauerte 28 Monate und die Entdecker legten eine Strecke von 12.800 Kilometer zurück. Neben der Karte steht ein Modell des Lewis & Clark Monumentes von Pat Kennedy, das identisch ist mit dem aus dem nahen Park, nur wesentlich kleiner.

Sr. Charles
Legacy
L&C-Monument

Es folgen einige Dioramen, die die Höhepunkte der Expedition darstellen und sehr anschaulich demonstrieren, was die Expeditionsteilnehmer während der Reise an Begegnungen mit „Mensch und Natur“ in positiver, aber auch negativer Weise erlebten.
Die Native Americans spielten eine große Rolle während der Expedition - als Führer, als Ernährer, als Informanten, … So ist ihnen nun der nächste Bereich im Museum gewidmet und zeigt einiges zu ihrer Lebensform.

Treffen mit Native Americans

Es folgt eine medizinische Ausstellung von Arzneien und medizinischen Geräten, die vor allem Meriwether Lewis zur Behandlung seiner Männer, etliche Male auch für native americans, nutzte. Bei einigen Substanzen ist man aus heutiger Sicht der Meinung, dass sie eher schadeten als nutzten – so wurden häufig Quecksilber- Präparate verabreicht.

Tinktur-Schränkchen

Danach geht es um die Wetterbeobachtungen während der Expedition und die 
Beschreibung des Flusses Missouri - beides von Lewis & Clark immer wieder ausführlich beschrieben. Hierzu passen hervorragend die ausgestellten Tiere und Pflanzen der Region (nature center).

Clark und seine Männer trafen bereits am 16. Mai 1804 in St, Charles ein, Lewis stieß erst am 20. Mai 1804 hinzu. In den Tagen vor der Weiterfahrt gab es einige Kontakte mit der Bevölkerung von St. Charles  -  es wurde sogar ein Ball für die Männer veranstaltet. In St. Charles verpflichtete Clark noch zwei weitere Männer für das Expeditions-Team und hier konnten die allerletzten Vorbereitungen für die Reise erledigt werden.

Tanzveranstaltung

Abfahrt
Mussouri vor St. Charles
Missouri-River vor St. Charles heute mit Wabash-Eisenbahnbrücke


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