In Twillingate kann man einige Museen besuchen, wir entschieden uns für eine "kleine" Auswahl.
Nachdem wir von der New World-Insel kommend über einen Damm die South-Twillingate Insel erreichten, erblickten wir auf der linken Seite das erste Museum, das „Prime Berth Twillingate Fishery and Heritage Center“. Hier waren wir vor allem von den zwei auffälligen Skeletten zweier Seiwale im Außenbereich beeindruckt.
Das Prime Berth Center ↗ ist eine private Einrichtung und der Eigentümer, David Boyd,
hat beide Wale, die einst hier an der Küste verendet waren, eigenständig präpariert.
Man sollte bei dem anzutreffenden Arrangement im eigentlichen Sinne nicht von einem Museum, sondern mehr von einem "Kulturzentrum" sprechen.
Man sollte bei dem anzutreffenden Arrangement im eigentlichen Sinne nicht von einem Museum, sondern mehr von einem "Kulturzentrum" sprechen.
Der Name „Prime Berth“ bezieht sich auf einen Brauch bei den hiesigen Kabeljau-Fischern. Am Jahresanfang trafen sie sich zu einer Verlosung für die besten Angelplätze. Der Gewinnerplatz war der „prime berth“.
Auf dem Gelände kann man u.a. eine „Fischerbühne“ (fishing stage) besichtigen.
Dieses traditionelle Holzgebäude stand am Uferrand auf einer Plattform und wurde für einige Monate im Sommer zur Fischverarbeitung genutzt. Hier wurden die Fische angelandet, ausgenommen, zerlegt, gesalzen und getrocknet. Neben der Fischerbühne kann man einige weitere Schuppen, Fischlager und zahlreiche andere Gegenstände sehen, die für die Arbeit der Kabeljau-Fischer benötigt wurden.
Danach besuchten wir ein ins Auge stechende Gebäude, die Masonic Lodge Nr. 7 ↗ ein Haus der Freimaurer, das in der Main-Street im Ort Twillingate zu finden ist.
Die Freimaurerloge von Twillingate wurde bereits 1889 gegründet, das heute denkmalgeschützte Gebäude wurde 1906 erstellt. Am Gebäude sind außen deutlich die Zeichen der Freimaurer angebracht – ein Zirkel (Selbstbeherrschung), ein Winkelmaß (Gerechtigkeit) und der Buchstabe G (Gott als Baumeister der Welt).
Der Logenraum, in dem heute noch Treffen der Freimaurer stattfinden, befindet sich im Obergeschoss. Hier befinden sich alle Urkunden, zeremoniellen Gegenstände und andere Utensilien, die für die Loge von Bedeutung sind. Im Untergeschoss ist heute der „Square and Compass Social Club“ untergebracht. Dies ist ein Gesellschaftsclub, der Musikveranstaltungen anbietet, Feste organisiert und die Vermietung der Räume
anbietet. Ober- und Untergeschoss erscheinen in ungewöhnlich leuchtend blauer Farbe
Danach fuhren wir weiter in den Ortsteil Durrell. Hier befindet sich, richtig: das Durrell-Museum. Das Gebäude steht erhaben auf einer Anhöhe mit dem Namen „Old Maid“, von der man eine herrliche Aussicht auf den hiesigen Meeresarm, den Durrell-Arm, hat.
Das Gebäude wurde 1910 von jungen Männern der paramilitärischen Organisation der „Arm Lads Brigade“ erbaut. In diesem Gebäude trainierten sie damals und waren anschließend teilweise sogar im Ersten Weltkrieg im Einsatz. Auch ihnen ist in der Ausstellung eine Abteilung gewidmet.
Gleich am Eingang des Museums konnten wir „Titus“ bestaunen, einen Eisbären, der es vor langer Zeit geschafft hatte, Neufundland zu erreichen und hier sein Leben verlor.
Das Gebäude wurde 1910 von jungen Männern der paramilitärischen Organisation der „Arm Lads Brigade“ erbaut. In diesem Gebäude trainierten sie damals und waren anschließend teilweise sogar im Ersten Weltkrieg im Einsatz. Auch ihnen ist in der Ausstellung eine Abteilung gewidmet.
Gleich am Eingang des Museums konnten wir „Titus“ bestaunen, einen Eisbären, der es vor langer Zeit geschafft hatte, Neufundland zu erreichen und hier sein Leben verlor.
Wenige Meter weiter ging es erneut um Tiere, die etwa Anfang der 1850er Jahre in dieser Region ausstarben ↗: die „Riesen-Alke“ (Great Auk / Pinguinus impennis). Dieser etwa 80cm große pinguinähnliche Vogel gehörte zu den Alken, war aber flugunfähig. Zu den Alken gehört beispielsweise auch der Papageientaucher, der allerdings recht gut fliegen kann. Pinguine hingegen sind nicht flugfähig.
Im Durell-Museum ist in Erinnerung an die vor allem in Neufundland ehemals beheimateten Vögel eine kleine Kunstausstellung aufgebaut, und es wird über die Vögel und ihre ehemalige Lebensweise informiert.
Des Weiteren findet man viele Exponate zum früheren Fischereiwesen und zum Böttcher-Handwerk (in diese und größere Fässer z.B. wurde der getrocknete und gesalzene Kabeljau zum Weitertransport in die ganze Welt eingelegt).
Besonders gut hat uns ein Modell-Nachbau des Purcell’s Harbour gefallen, der sehr originalgetreu gestaltet war. Purcell’s Harbour liegt etwa fünf Kilometer südöstlich
entfernt am „Main Tickle“.
Ausschnitt aus dem Modell von Purcell´s Harbour |
Spinnrad und Nähmaschine |
Besonders stolz ist man, dass man neben all den Alltagsgegenständen im Wandel der Zeit auch eine Bibel präsentieren kann. Sie stammt aus dem Jahr 1886 und ist koloriert.
Vom Durell-Museum fuhren wir zurück in den Ort Twillingate und besuchten dort - dasTwillingate-Museum ↗, das es seit Anfang der 1970er Jahre gibt. Es beschäftigt sich mit der Lokalgeschichte des Ortes und ist im alten Pfarrhaus der anglikanischen Kirche St. Peter untergebracht.
Im Erdgeschoss fühlten wir uns in eine andere Zeit zurückversetzt. Man spazierte durch Wohn-Räume, die in liebevoller und detailgetreuer Form mit vielen antiken Möbeln im Stil der Zeit des späten 19. Jahrhunderts eingerichtet waren. Im Obergeschoss waren u.a. Kinder- und Schlafzimmer eingerichtet. Auch auf Persönlichkeiten aus diesem Ort und ihr Leben wird anschaulich eingegangen.
Neben weiteren historischen Alltagsexponaten waren auch Themen-Ausstellungen in diesem Haus untergebracht. Eine davon beschäftigte sich mit der untergegangenen Beothuk-Kultur und deren Vorfahren, den "Maritime Archaic Indians" ↗. Viele Fundstücke, die bei Ausgrabungen auf der Insel Twillingate gesichert werden konnten, und die zu dieser ehemaligen Bevölkerungsgruppe Neufundlands zugerechnet werden können, sind hier in Vitrinen ausgestellt.
Aber auch der Erste und Zweite Weltkrieg werden in diesem Haus thematisiert, denn selbst in diesem entlegenen Ort hinterließ er seine Spuren.
Viele junger Männer meldeten sich während des 1. Weltkrieges zum Einsatz im Ausland und kehrten nicht mehr zurück. Dies führte nicht nur zur Schließung von Geschäften, sondern auch zur Verarmung vieler Familien. Die Freiwilligen traten damals dem "Royal Newfoundland Regiment" bei, das im Sommer 1916 in Frankreich eine vernichtende Niederlage erlitten hatte.
Viele junger Männer meldeten sich während des 1. Weltkrieges zum Einsatz im Ausland und kehrten nicht mehr zurück. Dies führte nicht nur zur Schließung von Geschäften, sondern auch zur Verarmung vieler Familien. Die Freiwilligen traten damals dem "Royal Newfoundland Regiment" bei, das im Sommer 1916 in Frankreich eine vernichtende Niederlage erlitten hatte.
Das Museum wirbt mit dem Slogan: „Ein Ort, wo Vergangenheit gegenwärtig ist“. Das konnten wir bei diesem Besuch nachempfinden.
Nur 300 Meter vom Twillingate-Museum entfernt befindet sich im historischen Gemeindehaus der anglikanischen Kirche St. Peter das „Twillingate Isles Wooden
Boat Museum“. Dort wollten wir uns noch über die Geschichte des Bootsbauhandwerks ↗ informieren und erfahren, wie die Holzboote für den Atlantik gebaut wurden, aber wir kamen zu spät. Das Museum hatte aber bereits geschlossen.
Boat Museum“. Dort wollten wir uns noch über die Geschichte des Bootsbauhandwerks ↗ informieren und erfahren, wie die Holzboote für den Atlantik gebaut wurden, aber wir kamen zu spät. Das Museum hatte aber bereits geschlossen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn Du auf meinem Blog kommentierst, werden die von Dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest Du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google [https://policies.google.com/privacy?hl=de]
Dieser Blog ist mit Blogspot einem Googleprodukt erstellt und wird von Google gehostet.