Mittwoch, 13. August 2025

Im Arches Provincial Park

Nach unserer Bootstour auf dem Western Brook Pond unternahmen wir noch einen Abstecher Richtung Norden zum mit 3 km², recht kleinen Arches Provincial Park ↗.
Arches National Park
Dazu fuhren wir nochmals für 40 Kilometer auf dem Viking Trail die "Great Northern Peninsula" Richtung des Ortes Portland Creek hinauf bis wir die interessanten Felsformationen im Arches Provincial Park erreichten.
Bei den „Arches“ handelt es sich um einen an der Küste stehenden, von Meereswellen umspülten Felsen, der drei Bögen aufweist.
Arch
Die nahe der Küste stehenden Fels-Bögen sind wirklich ein spektakuläres Fotomotiv.
Durch die Bögen hindurch kann man auf die Wellen des Meeres im Hintergrund schauen.
Offener-bogen
Bogen-mit-wasser
Allerdings mussten wir registrieren, dass sich zahlreiche Touristen nicht nur unter
den Arches fotografieren ließen, sondern Steine an die Wände warfen und sich
Souvenirsteine aus den porösen Wänden herausbrachen. Auch die verschriftliche Bitte, nicht auf die Felsen zu klettern, wurde eigentlich nicht beachtet.
Der Felsen ist ein sogenanntes Konglomerat, d.h. dass hier Geröll und Kiesel durch ein anderes Gestein miteinander „verkittet“ sind. Bei den Arches ist die Kitt-Substanz ein Dolomit, also ein Calcium-Magnesium-Carbonat-Gestein.
Zusammensetzung
Die Bögen wurden über Jahrtausende zuerst durch Eis, später durch Wellen und Wind geformt und stehen nun als fotogenes Motiv am Strand. 
(Nachfolgende bildliche Erklärung aus den Infotafeln von PARKS NL am Strand entnommen)
erklaerung-1
Erlkaerung-2
Erklaerung-3
Es waren ursprünglich einmal vier Bögen, von denen einer bereits eingestürzt ist. Auch die bestehenden Bögen werden dieses Schicksal irgendwann in der Zukunft erleiden.
eingestürzter Bogen
Bereits eingestürzter Bogen
 
Auf unserer Rückfahrt nach Corner Brook passierten wir Parson's Pond.
Parson's Pond

Hier konnten wir lesen, dass John Silver aus Nova Scotia kommend, 1867 seinen Traum verwirklichen wollte, um mit einem dampfbetriebenen Bohrer die erste Ölquelle in Parson's Pond zu bohren. Doch die französische Regierung verbot dem "Nicht-Franzosen" die Arbeit.

Ende der 1890er Jahre gründete eine Gruppe von Kaufleuten aus St. John's die "Newfoundland Oil Company", die später zu "Newfoundland Petroleum" wurde. Dieses Unternehmen bohrte insgesamt drei Brunnen, um das Öl zu fördern, das in den Schiefervorkommen rund um Parson's Pond verborgen liegt.
Leider verbrauchte die Schmierung der Bohrausrüstung fast die Hälfte des produzierten Öls. Dennoch verkaufte das Unternehmen zwischen 1898 und 1905 900 Barrel an die "St. John's Gas and Light Company" für 1.460 Dollar. Im Jahr 1907 ging "Newfoundland Petroleum" in Konkurs.

Seit über einem Jahrhundert versuchen verschiedene Unternehmen, das Öl zu fördern. Obwohl das Öl hier von guter Qualität ist, ist die Rentabilität seiner Förderung umstritten.
Detaillierte weiterführende Informationen zu dieser Thematik in

Von den Anfängen des Kabeljaufischens mit der Handleine und dem Salzen bis hin zum jüngsten lukrativen Fischfang auf Schneekrabben hat die Fischerei die Wirtschaft von Parson's Pond über 200 Jahre lang angetrieben. Steinbutt, Heilbutt und Seehase sind ebenfalls häufige Fischarten in der Region. Im Jahr 2003 arbeiteten etwa zwanzig Fischer vom Hafen von Parson's Pond aus.
Hafen
1959 schlossen sich lokale Fischer zusammen, um die erste Fischfabrik zu bauen, die allerdings 1992 geschlossen wurde, als das Kabeljau-Moratorium verkündet wurde, also ein komplettes Fangverbot, für den kommerziellen Kabeljaufang in der Region, um den Bestand zu schützen und sich erholen zu lassen. Erst im Sommer 2024 sollte es wieder aufgehoben werden.
Zwischenzeitlich wurden die wenigen gefangenen Fische zur Verarbeitung an einen anderen Ort transportiert. Außerdem versuchte man, mit Schneekrabben die Lücke nach dem Kabeljau-Moratorium auszugleichen. Für viele Fischer bedeutete es aber das Ende ihrer Existenz!
Schiff

An weiteren leeren Sandstränden und Dünenlandschaften vorbei (hier hinter Broom Point) fuhren wir nun endgültig zurück.
Düne

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