Montag, 4. August 2025

Citadel Hill in Halifax

Wir hätten in Halifax sicherlich noch mehrere Tage mit verschiedenen Besichtigungen  (Maritime Museum of the Atlantic, Afrikanisches Museum (Africville), Public Gardens, Museum of Natural History, Museum of Immigration, …) oder Unternehmungen im Hafenviertel sowie in Downtown verbringen können, aber da wir a) keine Fans von größeren Städten sind und b) im gesamten Hafenviertel sich die Touristen aus dem Kreuzfahrtschff tummelten, entschieden wir uns nach dem Prince of Wales Tower nur noch die Zitadelle zu besuchen.
Also fuhren wir vier Kilometer durch den Stadtverkehr hinauf zum Citadel Hill, um dort
oben zunächst einmal einen Parkplatz für den RV zu erobern – schwierig, da alle für Wohnmobile ausgewiesenen Parkplätze von PKWs besetzt waren.
Seit 1749 thront die Zitadelle auf dem fast achtzig Meter hohen Hügel, dem Citadel Hill.
während die Hauptstadt von Nova Scotia, Halifax, nur durchschnittlich 15 Meter über Meereshöhe liegt. Erbaut wurde die Zitadelle mit anderen militärischen Befestigungseinrichtungen, um Stadt und Hafen vor Angriffen zu schützen.

Befestigungsanlagen
Halifax wurde 1749 gegründet und zu Ehren von George Montagu-Dunk, dem 2. Earl
of Halifax benannt, der eine wichtige Rolle bei der Stadtgründung spielte. Halifax hat
heute rund 530.000 Einwohner, ist Wirtschafts- und Universitätsstadt und eben Hauptstadt der Provinz Nova Scotia.
Oben von der Zitadelle hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt, in der historische Bauten und neue Hochhäuser nebeneinanderstehen. Dies wird besonders deutlich, wenn man von der Ostseite direkt vor dem Haupteingangstor zur Zitadelle auf Halifax hinunterschaut.
Halifax
Ganz rechts sieht man die Old Town Clock bzw. den Citadel Clock Tower, ein Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde 1803 auf Bestreben von Prince Edward, dem Duke of Kent, installiert, da er mit der Pünktlichkeit seiner Soldaten nicht zufrieden war. Als er nach England zurückkehrte, überreichte er sie der Stadt gewissermaßen als Abschiedsgeschenk, um Bürger und Militär zu mehr Pünktlichkeit zu veranlassen. Die Uhr befindet sich im Obergeschoss eines dreistöckigen weißen Holzturmes, der auf einem rechteckigen Sockel steht. Der Turm schließt mit einer Kupferkuppel ab.
Uhrenturm
Old Town Clock 
Ein weiteres auffallendes Gebäude sieht man von der Zitadelle aus – das „Dominion
Public Building“. Es wurde 1936 im sogenannten Art-Deco-Stil errichtet. Der
Wolkenkratzer hat einen zentralen Turm mit einer Kuppel. Die glatten Fassaden sind
mit Bändern abstrakter Muster verziert. Es wurde über viele Jahre zunächst von der
kanadischen Post und später von „Public Works Canada“ genutzt, einer Behörde, die
für Dienstleistungen und Verwaltungsaufgaben innerhalb der Regierung zuständig
ist. Das Gebäude steht seit 1990 unter Denkmalschutz.
Dominion
Rechts sieht man also diese historischen Gebäude, nicht weit entfernt davor steht das Scotiabank-Centre, ein Vertreter der modernen Architektur.
Die Mehrzweck-Arena wurde mit modernen Materialien wie Beton, Stahl und Glas erbaut unterscheidet sich also stark vom benachbarten Uhrenturm. Sie wurde 1978 eröffnet
und 2015 das letzte Mal renoviert. Hier finden Sportveranstaltungen und Konzerte statt. Die Mannschaft, die hauptsächlich das Scotiabank-Centre nutzt, sind die „Halifax Mooseheads,  ein kanadisches Junioren-Eishockey-Team.
Arena
Zurück zur Zitadelle: 1749 wurde die erste Festung auf dem Citadel Hill erbaut. Das heutige Fort wurde 1869 fertiggestellt und nach dem damaligen englischen König, George II (1683-1769), Fort George genannt. Errichtet wurde sie, wie damals üblich, in einer Sternform, wodurch sich die Möglichkeit erhöhte, mehrere Kanonen in unterschiedlichen Schussrichtungen aufstellen zu können.
Zitadelle
Wir hatten Glück bei unserem Besuch. Direkt nach unserer Ankunft konnten wir einer
Wachablösung mit dem gesamten zeremoniellen Ablauf zuschauen.
changing gards
Danach besichtigten wir das große Cavalier Building, anschließend das Army Museum.
Gebäude
Armeemuseum
In dem Museum, das in Räumen der ehemaligen Kasematten untergebracht ist, wird nicht nur ausführlich auf die Militärgeschichte des Forts eingegangen, sondern auch auf das Militär und die Rolle der Marine während der zurückliegenden Zeit.
Es wird aber auch an die Schattenseiten der Stadt selbst erinnert. So z.B., als am 06.12.1917 im Hafen der Stadt die "Halifax-Explosion" stattfand.
Auslöser war eine Kollision zwischen dem französischen Munitionsschiff SS Mont-Blanc und dem norwegischen Schiff SS Imo im Hafen von Halifax. Die Explosion mit 2,9 Kilotonnen Sprengstoff verwüstete große Teile der Stadt. Rund 1.900 Menschen kamen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Es war die größte von Menschen verursachte Explosion vor den Atombomben des Zweiten Weltkriegs.
Aber auch Informationen aus der Zeit des 2. Weltkrieges werden gezeigt, als Halifax ein wichtiger Hafenstandort war und mit der ständigen Gefahr von deutschen U-Boote ausgehend leben musste.
Auf dem Zitadellen-Gelände konnten wir bei einem Rundgang noch verschiedene Kanonen,
Gräben und Befestigungsmauern „inspizieren“ – generell eine gut erhaltene und interessante militärhistorische Einrichtung.
Innenhof
Innenhof
Innenhof
Der weitläufige Innenhof 
Graben
Innere Grabenanlage
Anschließend fuhren wir aus der Stadt heraus, durch ein paar Stadtviertel und Straßen, die kein Kreuzfahrtourist zu sehen bekommt.
Hinterstadt
Flaschensammler
Wir verließen schließlich Halifax über die 1970 fertiggestellte A. Murray MacKay Brücke und hatten dabei einen Blick auf eine weitere Brücke, die über den Hafen von Halifax führt.
Brücke
Mackay Bridge
Es handelt sich um die1952 erbaute Angus MacDonald Hängebrücke, die 1.300 Meter lang ist und ebenso wie die Machay Bridge bis März 2025 mautpflichtig war. Angus MacDonald (1890-1954) war ein Premierminister von Nova Scotia.
Angus MacDonald Hängebrücke
Brücke
Blick von der Zitadelle auf die Brücke
Container

Von der Mackay Bridge hatte wir auch einen guten Blick auf die Tufts Cove Generating Station ↗ mit seinen drei 150 m hohen Schornsteinen. Die Anfänge der Stromerzeugungsanlage reichen bis ins Jahr 1965 zurück. Anfänglich als reines Kohlekraftwerk wurde es später nach und nach auf Erdgas umgestellt. Ab dem Jahr 2030 soll nur noch Erdgas zur Strom- und Wärmegewinnung verwendet werden.
Tuffts Cove

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