Mittwoch, 27. August 2025

Die Basilika St. John the Baptist

Die Kathedrale bzw. die Basilika ↗ „St. John the Baptist („Johannes der Täufer“)“ thront als Wahrzeichen der Stadt St. John‘s, für jeden gut sichtbar, auf einer Anhöhe.
Basilika
Sie ist im sogenannten lombardisch-neoromanischen Stil einer römischen Basilika erbaut, der in Nordamerika während ihrer Bauphase von 1839 bis 1855 populär war. Für die Mauern wurde grauer Kalkstein, grauer Sandstein und weißer Granit verwendet, was bereits ihr äußeres Erscheinungsbild attraktiv macht. Es sind übrigens auch 400.000 Ziegel aus der Stadt Hamburg in Deutschland verbaut. Die Grundmaße des Gebäudes haben eine Länge von 79 Metern und eine Breite von 67 Metern. Die beiden Türme an der Frontseite ragen 46 Meter in die Höhe.
1872
Die Kirche 1872 in St. John´s
Initiiert wurde der Bau durch den damaligen, sehr einflussreichen Bischof Michael Fleming ↗ (1792-1850), der in Irland geboren wurde. Aufgrund seiner guten internationalen Verbindungen gelang es ihm, genug Gelder für den Bau seiner Kathedrale zu sammeln. Da er in seiner Gemeinde in St. John’s anerkannt und beliebt war, spendete auch die Bevölkerung in umfangreicher Form.
1955 erhob Papst Pius XII. bei einem Besuch zur Hundertjahr-Feier die Kathedrale in den Rang einer Basilika. 1984 besuchte Johannes Paul II die Basilika.
Bild in der Sakristei vom Papstbesuch 12.09.1984
Büste
Eine Büste erinnert an Papst Johannes Paul II.,
der im Jahr 1984 die Basilika besuchte
Relique von Papst Pius X.
Nachdem wir das großzügige Außengelände mit Eingangstorbogen und Heiligenfiguren hinter uns gelassen hatten, konnten wir die imposante Kirche betreten.
Zunächst einmal wendeten wir unseren Blick zur Decke, denn dort befindet sich eine der schönsten neuzeitlichen Stuckdecken, die wir je in einer Kirche gesehen hatten. Sie ist herrlich bemalt und zeigt viele schöne Motive.
Innenraum der Basilika
Blickrichtung Altar
Blickrichtung Orgel
Blickrichtung Orgel
Das zweite beeindruckende Merkmal dieser Kirche sind ihre Buntglasfenster. 28 Stück schmücken die oberen Wände des Hauptschiffes. Hinzu kommen nochmals 35 Buntglasfenster im Chorumgang. Mit strahlenden Farben erzählen die Bilder in den Fenstern verschiedene Geschichten aus der Bibel und je nach Lichteinfall haben sie eine
tiefe Wirkung.
Fenster
Fenster
Sehr auffällig ist der Altar, in dem die liegende Figur „der tote Christus“ (der Erlöser im Tod) ↗ eingearbeitet wurde. Die aus Carrara-Marmor gefertigte Skulptur wurde von dem irischen Bildhauer John Hogan ↗1855 erstellt und ist die einzige ihrer Art in Nordamerika. 
Die erste von Hogan geschaffene Skulptur ↗ (1829) befindet sich in der St. Teresa-Kirche in Dublin / Irland, die zweite (1833) in der St. Finbarr´s South-Kirche in Cork / Irland, die dritte und letzte (1854) hier in St. John´s.
Altar
In der linken Seitenkapelle befindet sich eine Darstellung der „Marienerscheinung von Fatima in Portugal“. Portugiesische Fischer brachten die Muttergottesfigur "Our Lady of Fatima" 1955 per Schiff nach Neufundland und trugen sie dann vom Hafen in einer Prozession zur Kirche.
Fatima
In der rechten Seitenkapelle konnten wir eine schön gestaltete Krippe besichtigen.
Geschmückt ist die Kirche mit vielen weiteren Statuen.
Man könnte noch viele Einzelheiten in und von „St. John the Baptist“ beschreiben, aber das würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. 
Erwähnenswert nur eines noch: dieser Marmorstatue hat man vor nicht all zu langer Zeit die Hand abgetrennt - kurz: gestohlen!
hand gestohlen
Und noch etwas:
die Diözese St. John’s musste 2024 die Basilika-Kathedrale „St.John the Baptist“ neben mehreren weiteren kirchlichen Objekten zum Verkauf anbieten, nachdem sie nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten zur Zahlung von $ 104 Millionen an die Opfer eines Missbrauchsskandals verurteilt worden war. Der Missbrauch in einem Waisenhaus für Jungen in St. John’s war in den 1970er Jahren zunächst vertuscht worden, bis er schließlich Ende der 1980er Jahre endgültig aufgedeckt und anerkannt wurde. Die Verantwortlichen gehörten der „Congregation of Christian Brothers“ aus Irland an. Diese Organisation hat inzwischen nach einigen Zahlungen Insolvenz angemeldet. Da man die Diözese St. John‘s als juristisch mitverantwortlich einstufte, kam es zu der Verurteilung.
Drei katholische Gruppen (Förderkreis, Stiftung, etc.) erwarben die Basilika- Kathedrale, betreiben sie seither und versuchen sie so für die Stadt, die Gemeinde und die Besucher zu erhalten.

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