Wir fuhren den Viking Trail im Gros Morne Nationalpark weiter Richtung Norden und
erreichten kurz hinter Sally’s Cove den Parkplatz für eine Bootstour auf dem Western Brook Pond ↗.
Zwischen dem rechten und linken Felsen befindet sich der "Eingang" |
Von diesem Parkplatz mussten wir allerdings noch drei Kilometer durch niedrige Wälder und Torfmoore bis zum eigentlichen See wandern [zugegeben: es gab auch einen kostenpflichtigen Shuttleservice mit einem umgebauten Golfcart, den wir nutzten!)
Der Boots-Anlegeplatz ist mit dem Auto nicht erreichbar.
Sumpf, Moor und kleine Tümpel liegen zwischen dem offenen Meer und dem See |
Aber auch eine niedrigbewachsene Dünenlandschaft |
Der See oder besser der Fjord „Western Brook Pond“ liegt in den Long Range Mountains, die in diesem Bereich über 1,2 Milliarden Jahre alt sein sollen. Bis zu 600 Meter ragen die steilen Felsen rechts und links des Fjords auf.
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Steile und hohe Felsen |
Der Fjord entstand während der letzten Eiszeit vor 25.000 Jahren. Die Gletscher formten die Landschaft und schliffen ein tiefes Tal in das Gebirge, das sich nach dem Abschmelzen der Gletscher zunächst mit Meereswasser füllte. Jedoch hob sich die Landmasse nochmals an, sodass der Fjord vom Meer abgeschnitten wurde und sich heute sogar mehrere Kilometer vom Meer entfernt befindet.
Der Fjord ist 16 Kilometer lang, durchschnittlich zwei Kilometer breit und hat eine durchschnittliche Tiefe von 70 Metern, wobei die tiefste Stelle 165 Meter beträgt.
Die Bootstouren sind während der Sommermonate auf Wochen hin ausgebucht. Man muss also vorbuchen - und bezahlen, in der Hoffnung, das man den Termin dann auch wahrnehmen kann. Ferner kann man "Kein Schönwetter" mit buchen, sondern muss das nehmen, was gerade herrscht. Wir hatten schönes Wetter, doch der Rauch der nahen Feuer war in den letzten Tagen in das Tal gedrungen und wurde erst gegen Nachmittag durch einen kräftigen Wind teilweise wieder herausgeblasen.Nachdem wir das Boot bestiegen hatten, erfreuten wir uns an zahlreichen Erklärungen und Geschichten unserer beiden Reisebegleiter (neben dem Kapitän).
Berg an der Einfahrt mit 545 m Höhe |
Kurz nachdem wir in den eigentlichen Fjord eingefahren waren, erblickten wir auf der rechten Seite den höchsten Wasserfall des Areals – den „Pissing Mare Fall“ (mare heißt Stute) mit einer Fallhöhe von 350 Metern.
Im Laufe der Fahrt kamen wir allerdings an zahlreichen weiteren wunderbaren Wasserfällen vorbei.
Western Brook Pond eines der saubersten Gewässer der Welt ist. Er wird ausschließlich von Wasserfällen und von einem kleineren Bach, dem Stag Brook, gespeist. Die Wässer der Fälle und des Baches sind extrem nährstoffarm und fließen durch magmatisches Gestein ohne beigefügte "Erde".
Sehr interessant fanden wir auch die Erklärungen für zahlreiche weiße Stellen auf den
Felswänden. Die Felsen bestehen überwiegend aus Quarz, Feldspat und Granit mit einem
hohen Anteil an weißfarbigem Silicium- und Aluminiumoxid. Wenn ein Stein abbricht, wird
das darunterliegende weiße Gestein freigelegt.
Unsere Begleiter erzählten, dass um 1910 eine größere Klippe abgebrochen war, die einen Tsunami im Fjord von ungefähr 30 Metern ausgelöst haben soll.
Immer wieder kommt es zu Geröll-Lawinen und Steinschlägen, sodass auch jegliches
Klettern in diesem Gebiet verboten ist.
Natürlich kamen wir auch an einem von den Gesteinen geformten Gesicht vorbei – seit
Millionen von Jahren liegt dieser Mann auf dem Berg.
Anlegesteg am Ende des Fjords |
Nachdem unser Boot gedreht hatte, genossen wir eine herrliche Rückfahrt auf der anderen Seite des Fjordes.
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Hier kann man ein "Kar" sehen. Es handelt sich um ein halbkreisförmiges, schüsselförmiges Becken am Ursprung eines Gletschers, das jedoch noch nicht vollständig ausgeschliffen wurde. |
Unsere Eindrücke sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt kann man nur mit
malerisch, atemberaubend und phantastisch beschreiben.
Dieses „Fleckchen Erde“ ist einfach nur schön!
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