Ein kleiner, ungewöhnlicher Ausflug
Während der Suche nach einem etwas mehr menschenleeren Strand in der Region von Lunenburg gelangten wir auf die LaHave Islands ↗.
Wir fuhren von Lunenburg in südlicher Richtung an den LaHave River, um von dort zunächst die Fähre zu nutzen. Die kostenlose Fährverbindung, die es bereits seit fast 200 Jahren gibt, ist eine Kabel-Fähre ↗, d.h. dass sie von einem Kabel gezogen wird. Sie verbindet die Gemeinden LaHave und East LaHave und führt über den LaHave River.
Die Fähre ist nach Brady E. Himmelman benannt, der die Fähre von 1948 bis 1983 in LaHave betrieb, viele Jahre als Kapitain. Das aktuelle Schiff wurde 2010 nach ihm benannt. Himmelman starb im Jahr 2013.
Unter LaHave versteht man eine Region mit zahlreichen sehr kleinen, einzelnen Orten, die allesamt in der Stadt Lunenburg eingemeindet sind.
Historisch kaum zu glauben, aber LaHave war in der 1630er Jahren für eine kurze Zeit Hauptstadt von Neufrankreich. Eine Siedlergruppe ↗ hatte sich hier niedergelassen und ein Fort errichtet. Nach wenigen Jahren zogen die Siedler nach Port Royal; keine Spuren der damaligen Besiedlung sind heute noch sichtbar. Aus dieser Zeit ist nur der Name geblieben – er bezieht sich auf ein Kap in der Nähe von Le Havre in der Normandie.
Nach der Überfahrt über den LaHave River mit der Fähre erreichten wir den Crescent Beach ↗, auf dem man sogar sein Auto auf dem Strand abstellen darf – leider sehr stark frequentiert an diesem Tag.
Darauf entschieden wir uns, die Crescent Beach Road in Richtung einiger der LaHave Islands zu nutzen. Über diese Straße erreicht man zunächst George Island und danach Bush Island. Hier nutzten wir die erste abenteuerliche Brücke, die bereits sehr schmal war.
Auf Bush Island bogen wir nach rechts auf die LaHave Islands Road ab. Die Brücke, die uns ermöglichte Jenkins Island und danach Bell Island zu erreichen, war nur noch im Schritttempo zu passieren.
Einspurig - 2,30 m breit |
Die Inseln sind absolut malerisch, mit vielen Bäumen bewachsen und immer wieder mit kleinen Salzseen und Marschland durchsetzt. Ständig sieht man unberührte schöne Strände und hat einen tollen Ausblick auf die Meeresbuchten. Die Fahrt mit dem Auto ist aber nicht empfehlenswert, man sollte sich wohl besser mit Kanu oder Kajak durch diese Insel-Landschaft bewegen.
Schuppen für Hummerreusen und sonstiges Fischereizubehör |
Hier ließen wir uns an der Küste an einem kleinen, recht menschenleeren Strand nieder und genossen das „Feeling von Sonne und Meer“, während etwas weiter außerhalb sich mehrere Robben aufhielten und immer wieder aus dem Wasser auftauchten.
Bemerkenswert fanden wir auf unserer Rückfahrt noch die nächste Impression: zwei an der Straße sich gegenüberstehende Kirchengebäude. Die linke wurde jedoch schon vor Jahren profanisiert.