Die nächste Etappe unserer Reise gen Westen sollte uns mit etwa 100 km über die NB Route 1 nach Saint John führen. In dieser Stadt besichtigten wir die Reversing Falls am Saint John River (siehe eigener Bericht) und einige kleinere historische Orte in der Stadt, um anschließend nahe der Stadt zu übernachten.
Wenn man Saint John in New Brunswick besucht, bekommt man zunächst auf Schildern etc. vermittelt, dass bei diesem Ort das „Saint“ ausgeschrieben werden muss. Denn: es gibt auch die Provinzhauptstadt von Labrador-Neufundland, St. John; sie hingegen wird nur mit St. abgekürzt. Irgendwie muss man sich ja unterscheiden.
Saint John wurde bereits 1785 offiziell gegründet und ist damit die älteste Stadt in Kanada. Die Stadt hat zurzeit knapp 70.000 Einwohner. Hier fließt der Saint John River in die "Bay of Fundy". Leider hat die Stadt aktuell wirtschaftliche Probleme, was nicht nur die umfangreichen Entlassungen in der hiesigen Papierfabrik zeigen (bedingt durch hohe Energiekosten), sondern was sich auch bei der abnehmenden Beschäftigung im Hafen bemerkbar macht (rückläufiger Warenverkehr durch aktuelle Zollpolitik).
Die Haupttouristen-Attraktion von Saint John sind die Reversing Falls oder besser die Reversing Rapids, die im Saint John River durch Ebbe und Flut ausgelöst werden.
Heute wollten wir auf den geschichtsträchtigen Spuren dieser Stadt wandeln und orientierten uns an der Veröffentlichung des Touristenverbandes dieser Stadt unter der Überschrift:
The best museums in Saint John in July 2025
oder
Top 5 best museums in Saint John
Nicht in der obigen Auflistung enthalten war unser erster Stopp: Fort Howe.
Auf einem kleinen Berg oberhalb der Mündung des Saint John Rivers wurde 1777 ein kleines Fort eingerichtet, das Fort Howe. Von dem Fort war nichts mehr erhalten, aber man errichtete den Nachbau eines Verteidigungsturmes, um an die historische Bedeutung des Ortes zu erinnern.
Das Fort war für Saint John zweimal von historischer Bedeutung – einmal während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges um 1777. In dieser Zeit wollte sich die Stadt Saint John vor amerikanischen Freibeutern schützen. Es wurde ein zweites Mal wichtig, nämlich im Jahr 1812, wo es den Ort vor Angriffen während des amerikanisch-britischen Krieges schützen sollte. Das Fort verfügte über mehrere Garnisonsgebäude und weitreichende Kanonen.
Das ehemalige Fort wurde nach Sir William Howe (1729-1814) benannt, der während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges der Oberbefehlshaber der britischen Nordamerika-Armee war.
Vom Fort Howe-Hügel hat man heute einen guten Blick auf das Hafengelände mit seiner Container-Verladung.
Fort Howe war zum Schutz der Flussmündung und des Hafens gedacht.
Anschließend begaben wir uns zu dem ersten angepriesenen "Museum".
Auf einer Felsklippe auf der gegenüberliegenden Flussseite von Fort Howe erbaute man 1813 eine weitere Schutzanlage, den Carleton Martello Tower. Er sollte vor allem vor Angriffen von Land her schützen.
Er wurde auf den Carleton Heights errichtet, einem heutigen Stadtviertel von Saint John, das nach Sir Guy Carleton (1724-1808) benannt ist. Dieser war für einen längeren Zeitraum sowohl Gouverneur von Quebec als auch von British North America, wie man die Region damals nannte.
Die Martello Türme sind kleine, rundgebaute Befestigungsanlagen mit dicken Mauern, die von den Briten bevorzugt am Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet wurden. Diese Bauwerke wurden zuerst von Genuesen auf Korsika errichtet und erwiesen sich als sehr widerstandsfähig gegen Kanonenfeuer. Die Briten nutzten Nachbauten dieser Türme im gesamten Empire.
Von den von den Briten damals zahlreich in Kanada errichteten Mortello-Türmen sind heute noch neun Stück erhalten, einer davon ist der Carleton Martello Turm in Saint John. Als wir dort eintrafen, mussten wir feststellen, dass der Turm - seit 2020 - wegen Renovierungsarbeiten für Besucher unzugänglich, immer noch komplett von Planen und Gerüsten „umstellt“ war und uns auch kein Einlass auf das Gelände gewährt wurde. Es war also kein Besuch des Carleton Mortello Towers möglich.
Der Tower früher |
Der Tower im Jahr 2025 |
"Das New Brunswick Museum in Saint John ist Kanadas ältestes, noch bestehendes Museum. Diese historische Institution bewahrt und präsentiert seit vielen Jahren das reiche Erbe des Landes und ist damit ein bedeutendes kulturelles Wahrzeichen." - so steht es in der Werbung für diese Einrichtung.
Weiter: ... "Das New Brunswick Museum widmet sich der Sammlung, Erhaltung, Erforschung und Ausstellung des Natur- und Kulturerbes der Provinz."
Schien interessant zu werden, doch als wir vor dem Gebäude standen, mussten wir leider feststellen: geschlossen, wegen Renovierung.
Damit erlosch für heute unser historisches Interesse in Saint John! 😢
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