Die die nachfolgend beschriebene 480 Kilometer lange Strecke an die "Bay of Fundy" legten wir in zwei Tages-Etappen zurück.
Wir starteten in Bertrand im Norden von New Brunswick und fuhren zunächst über Caraquet die Küstenstraße 11 Richtung Süden. Nach 40 Kilometern erreichten wir den Ort Tracadie (eigener Bericht über die Geschichte der Betreuung von Leprakranken in diesem Ort).
Saint-Joseph und Saint-Jean-Baptiste Kirche in Tracadie-Sheila |
Bald passierten wir den "Leuchtturm" von Tabusintac an der Südwestseite der Mündung des Tabusintac River nahe dem St.Lorenz-Golf. Er dient als Informationszentrum für die Region. Besucher können den Turm besteigen, um die Mündung zu überblicken.
Für weitere 75 Kilometer bis zum Ort Miramichi blieben wir auf der Küstenstraße 11. Die Stadt Miramichi ↗ (2021: 17.500 Einwohner) wurde erst 1995 durch die Zusammenlegung mehrerer Orte gegründet, aber die Region wurde bereits seit Jahrtausenden von den Mi:kmac First Nation bewohnt. Sie ist benannt, nach dem hier in den St. Lorenz-Golf einmündenden Miramichi-River. Die Stadt befindet sich auf beiden Seiten des Flusses und wir mussten über die imposante Miramichi-Bridge fahren, um vom nördlichen in den südlichen Teil des Ortes zu gelangen.
Miramichi bedeutet in der Sprache der Mi:kmac „Land der Mi:kmac“.
Hier verließen wir die Küste und fuhren ins Landesinnere. Zunächst waren wir nur wenige Kilometer auf der Nr. 8 südlich des Miramichi Rivers unterwegs und bogen dann südlich von Newcastle für 75 Kilometer auf die Route 126 Richtung Grand Lake ab.
An der Kreuzung bei Mortimer ging es für 85 Kilometer Richtung Westen auf der Nr. 116 und dann auf der Nr. 10 bis Minto weiter. Entlang der Ostseite der Straße erstreckt sich über viele Kilometer das „Canaan Bog“, eine berühmte Moor-Landschaft.
Minto (2.200 Einwohner) liegt am Nordufer des Grand Lake und ist etwa 50 Kilometer von Fredericton, der Hauptstadt der Provinz New Brunswick, entfernt. Minto ist seit 1904 nach dem Earl of Minto, der General-Gouverneur von Kanada war, benannt.
Minto wurde über Jahrhunderte vom Kohle-Bergbau bestimmt, der aber heute völlig verschwunden ist.
Ab Minto nutzten wir dann für 20 Kilometer die Nr. 690 bis zu unserem Tagesziel. Auf dem Campground „Princess Park“ auf der Westseite des Grand Lake legten wir einen "Nacht-Stopp" ein.
Rast am Ufer des Grand Lake |
Der Grand Lake ist mit 33 Kilometern Länge und 8 Kilometern Breite das größte Binnen-Gewässer in der Provinz New Brunswick. Er entwässert in den St. John River, der in die "Bay of Fundy" mündet.
Auf dem bisherigen Streckenabschnitt begleitete uns zeitweise nicht nur sintflutartiger Regen, sondern viele Bereiche der Straße lenkten uns von Schlagloch zu Schlagloch. Fahrzeuge begegneten uns fast keine; unsere stetigen Begleiter waren Wälder und Moore.
Wir waren also sehr froh, als wir endlich unser Nachtquartier sicher erreichten.
Am nächsten Tag hatten wir weitere 180 Kilometer bis zu unserem nächsten großen Ziel, St. Andrews an der "Bay of Fundy", vor uns.
Dazu befuhren wir zunächst die Nr. 690 ab Princess Park bis Oromocto für 45 Kilometer. Diese Strecke war kurz, hatte es aber ebenso in sich, denn sie führte zwar auf asphaltierter, aber trotzdem Schlagloch dominierter Straße. Landschaftlich war sie traumhaft (einsam) schön – Flüsschen, oft mit tief braunem, Huminsäure haltigem Wasser, gesäumt mit vielen Steinen, dann wieder kleinere unbewaldete Moorflächen und wieder tiefgrüne Wälder.
Einer der besseren Straßenabschnitte (zum Vergrößern bitte einmal anklicken) |
Nach 45 Kilometern erreichten wir den kleinen Ort Maugerville, wo wir über die imposante 765 m lange Burton Brücke die Stadt Oromocto erreichten.
Oromocto (knapp 9.000 Einwohner) liegt am Saint John River. In dieser Stadt befindet sich der kanadische Militärstützpunkt „Gagetown“. Der Ort war ursprünglich seit dem 17. Jahrhundert eine größere akadische Siedlung und wurde während des französisch-britischen Krieges komplett abgebrannt. Nach dem Wiederaufbau hatte Oromocto für lange Zeit eine große Bedeutung als Schiffbaustadt, leider heute nicht mehr.
Von Oromocto fuhren wir für 100 Kilometer auf der Nr. 785 bis kurz vor St. George, nun sehr zügig auf einer wesentlich besser ausgebauten Straße. Dabei passierten wir den Lake Utopia.
Ab St. George mussten wir nur noch die letzten 35 Kilometer bewältigen, um in St. Andrews an der "Bay of Fundy" anzukommen.
Rückblickend erinnerten wir uns an eine landschaftlich sehr schöne, aber gewaltig anstrengend zu befahrende Gesamtstrecke.
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