Freitag, 25. Juli 2025

Das Walton Lighthouse und die Baryt-Mine

Vom Burntcoat Head Park fuhren wir für weitere 20 Kilometer auf dem Glooscap Trail bis zu dem kleinen Hafenort Walton.
Walton
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Als die Akadier in der Gegend des heutigen Dorfes Walton lebten, war die Siedlung als Petite Rivière bekannt, nach dem kleinen Fluss, der dort in das Minas Basin mündet. Nach der Vertreibung der Akadier siedelten sich Plantagenbesitzer und Loyalisten aus Neuengland an. Die Siedlung wurde 1836 zu Ehren von James Walton in Walton umbenannt, dessen Tochter und Schwiegersohn, John und Mary Nutting, in der Gegend ausgedehnte Besitztümer besaßen.
Der Hafen selbst ist schon lange nicht mehr in Betrieb, aber der wunderschöne historische Leuchtturm aus dem Jahr 1873 steht noch und man kann ihn besichtigen. Er wurde von Timothy Parker erbaut und seine Grundfläche misst 4,4 m im Quadrat.
Leuchtturm
Er ist der einzige Leuchtturm, der heute noch in der Gemeinde East Hants im Original erhalten ist. Der hölzerne Turm hat eine Höhe von sechs Metern bis zum Laternendeck, das noch einmal 2,5 Meter hoch ist.
Leuchtturm
Ende der 1970er Jahre wurde der Leuchtturm  mit der Schließung des Hafens stillgelegt. Die Gemeinde East Hants kaufte ihn 1991 und betreibt ihn bis heute als Museum. Er steht seit 1992 unter Denkmalschutz.
Von der Klippe, auf der der Leuchtturm steht, konnten wir einen malerischen Blick in die ehemalige Hafenbucht und auf das Minas Basin genießen.
Felsen
Der heute „bedeutungslose“ Ort Walton hatte für viele Jahre eine große Bedeutung. Auch hier spielte der Schiffsbau Mitte der 1880er-Jahre eine besondere Rolle. Mehr als 25 Schiffe wurden in der Werft gebaut.
Bereits ab 1820 wurden Gips und Holz für die Zellstoffindustrie verladen. Aber das wichtigste Standbein war der Bergbau. Etwa vier Kilometer ins Landesinnere hinein förderte man von 1941-1978 u.a. Baryt (Bariumsulfat).
Baryt wird u.a. bei der Öl- und Gasförderung als Beimischung verwendet, um den Druck im Bohrloch zu erhöhen. Außerdem setzt man es als Füllstoff bei Farben und Kunststoffen, bei der Papierherstellung und selbst als Röntgen-Kontrastmittel ein.
Das Walton-Vorkommen (lesenswerte Seite ) zählte zu den größten Baryt-Vorkommen auf der Welt. Man förderte in Walton während der aktiven Jahre mehr als 4 Millionen Tonnen Baryt. Aber auch Blei, Zink, Silber und Kupfer wurden in nicht geringen Mengen abgebaut und verschifft.
Bereits 1944 wurden zwei große Silos gebaut, um den geförderten Baryt vor der Verschiffung zwischenzulagern. Sie stehen heute noch - gefüllt mit Baryt!
Lagertürme
Baryt-Lagertürme im ehemaligen Hafenbereich
Der Baryt-Kai wurde im August 2012 durch Brandstiftung zerstört
Eine Explosion im Jahr 1970 führte zum Eindringen riesiger Wassermassen in die Mine, die nicht mehr trockengelegt werden konnte. So musste man den Baryt-Abbau im Februar 1972 beenden, die Mine schließen. Das führte zur Abwanderung vieler Minenarbeiter und damit auch zur Schließung des Hafens.

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