Mittwoch, 23. Juli 2025

Die Berliner Mauer in Bible Hill

Im Laufe der zurückliegenden Jahre landeten von der Berliner Mauer über 240 größere Teile in anderen Ländern. In Kanada gibt es sechs Orte, an denen man solche Mauerreste der Berliner Mauer besichtigen kann.
Sechs Segmente der Berliner Mauer findet man in Nova Scotia in dem Ort Bible Hill in der Nähe von Truro. Der Ort Bible Hill ist nach einem Hügel benannt, auf dem für viele Jahrzehnte Dr. William McCullough (1811-1895) lebte, der als Vertreter der Nova Scotia Bible Society kostenlos Bibeln verteilte. So kamen Hügel und Ort zu ihren Namen.
Bibel Hill
Diese Mauerteile von Bible Hill haben eine längere und etwas abenteuerliche Geschichte hinter sich.
Anfang der 1990er Jahre kaufte eine anonym bleibend wollende Person aus Kalifornien/USA, sechs Abschnitte der Berliner Mauer, ließ sie nach Long Beach in Kalifornien transportieren, um sie dort einzulagern.
1999 kaufte der Unternehmer Martin S. Young aus Truro/Nova Scotia die Mauerteile in Kalifornien und ließ sie über 7.000 Kilometer in den Osten von Kanada bringen.
Er stellte die Segmente seiner Heimatstadt Truro als Leihgabe zur Verfügung. Die Teile wurden zunächst auf einem unbebauten Grundstück in der Nähe des Victoria Parks in der Prince Street untergebracht und standen dann dort – ohne besonders präsentiert oder geschützt zu werden.
2011 überführte man die Teile schließlich auf das Gelände der landwirtschaftlichen Fakultät der Dalhousie Universität in Bible Hill, wo sie noch heute stehen.
Wall-Segmente
Segmente der ehemaligen Berliner Mauer
(zur Vergößerung bitte das Bild anklicken)
Wir wollten den „Berliner-Mauer-Segmenten“ in Bible Hill einen Besuch abstatten und benötigten dafür die GPS-Daten, um den Standort überhaupt zu finden.
Nirgendwo, auch nicht auf dem Universitätsgelände fanden wir einen Hinweis. Wir waren uns auch nicht sicher, ob wir überhaupt auf das Universitätsgelände fahren bzw. dort parken durften.
Nach einer kleinen Wanderung ins Nichts, erreichten wir die „historischen Zeugen“, umgeben von einer "Pollinator"-Wiese. Der Zahn der Zeit hatte gewaltig an den Betonsegmenten genagt. Das einstige Graffiti war fast nicht mehr zu erkennen, nur noch viele Spuren der "Mauer-Spechte" und: der Beton zeigte sich durch Wind und Wetter - und sicherlich auch durch den Transport - ziemlich angegriffen.
Wall-Segmente
Segmente
Inmitten einer "Pollinator"-Wiese stehen diese Segmente,
einst Teil der ehemaligen "Berliner Mauer"
Ein unscheinbares Schild erinnerte den Besucher an die 1961 errichtete Mauer, die Ost- und Westdeutschland bis 1989 voneinander trennte.
Schild
Wie waren nach unserem dortigen Besuch recht traurig, mit welch mangelnder historischen Wertschätzung man mit diesen bedeutenden Teilen umgegangen ist und umgeht, unabhängig davon, dass man sicherlich auch für Kauf, mehrere Transporte, Aufstellung, ... Unsummen ausgegeben haben muss!
Dafür spart man nun bei der Unterhaltung und Pflege!

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