... fast eine Geisterstadt
Auf unserer Weiterfahrt von Moose Jaw kommend über Oungre zur kanadisch-amerikanischen Grenze fuhren wir wieder viele Kilometer auf dem schnurgeraden Highway 39, dem CanAmHwy, gen Südwesten.
Rechts und links sahen wir endlos weite Felder, auf denen Getreide angebaut wird und ab und zu die dazu benötigten Silostationen.
Die Grenzformalitäten wurden zügig abgewickelt, so dass wir rasch in die Vereinigten Staaten einreisen konnten.
Etwa 10 Kilometer südlich der kanadisch-amerikanischen Grenze erreichten wir Fortuna; sie ist die nördlichste Stadt an der U.S. Route 85.
Der Ort wurde 1913 entlang einer Nebenstrecke der Soo Line Railroad gegründet, die zwischen Flaxton, North Dakota und Whitetail, Montana, verläuft. Der Name stammt von der römischen Glücksgöttin und wurde von Eisenbahnbeamten gewählt, um die Wohlstandserwartungen der Siedler mit der Ankunft der Eisenbahn zum Ausdruck zu bringen.
Als die Schule 1915 eröffnet wurde, war die Stadt ein geschäftiges Wirtschaftszentrum mit einer Zeitung, einem Postamt, einem Holzlager, einem Getreidespeicher, einem Friseur- und Eisenwarenladen, einem Billardraum sowie einem Kino. Es hatte seine eigene Feuerwehr mit zwei neuen Lastwagen. Laut der Volkszählung von 1940 hatte Fortuna eine Spitzenbevölkerung von 214. Im August 1951 erhielt Fortuna einen erneuten Wirtschaftsaufschwung, als im Rahmen des kalten Krieges westlich der Stadt die "Fortuna Air Force Station" gebaut wurde. Diese Radarbasis wurde im Jahr 1979 geschlossen und abgebaut. Sie ist heute ein Geisterort.
Der Zustrom von Menschen zur Radarbasis ließ die Spitzenbevölkerung bei der Volkszählung von 1970 nochmals auf 216 steigen, während eine Volkszählung von 2010 ergab, dass nur noch 22 Menschen in Fortuna verblieben waren, obwohl diese Zahl aufgrund der jüngsten Öl- und Gasaktivitäten in der Region jetzt wieder etwas höher liegen dürfte.
Quelle: Fortuna ↗
Geht man durch die ehemalige "City", kommt man zwischen den wenig verbliebenen Häusern gleich an drei Kirchen vorbei; einer etwas moderneren und zwei älteren.
Faith Lutherian Church |
Fortuna liegt in der Grafschaft "Divide", dem Divide County, die 1910 aus dem nördlichen Teil des Williams County gebildet wurde. Das County liegt gleichzeitig in der nordwestlichen Ecke des Bundesstaates North Dakota. Eine niedrige Hügelkette verläuft von Nordwesten nach Südosten durch die Grafschaft. Diese bildet eine Wasserscheide, die Flüsse und Bäche nach Süden (zum Missouri River) oder Norden (Richtung Hudson Bay) fließen lässt.
Quelle: Divide County ↗
Sicherlich war es diese teilende Wasserscheide, die der Grafschaft zu ihrem Namen verhalf.
Kontinentale Wasserscheide in North Dakota |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn Du auf meinem Blog kommentierst, werden die von Dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest Du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google [https://policies.google.com/privacy?hl=de]
Dieser Blog ist mit Blogspot einem Googleprodukt erstellt und wird von Google gehostet.