Freitag, 10. Juni 2022

Fort Benton

Fort Benton ist nicht nur der Name einer Kleinstadt in Montana mit derzeit etwa 1.450 Einwohnern, sondern zugleich auch Bezeichnung der 1846 von Alexander Culbertson gegründeten ehemaligen Handelsniederlassung der American Fur Company, benannt nach dem damaligen Senator von Missouri, Thomas Hart Benton.

Fort Benton

Heute kann man überall im Ort Schilder finden, auf denen nachzulesen ist, dass Fort Benton der „Geburtsort des Staates Montana“ ist. Dieser Ort entwickelte sich ab 1846 zum letzten Posten des Pelzhandels am Upper Missouri River, der per Dampfschiff erreicht werden konnte.

Die Geschichte von Fort Benton kann man nachlesen unter:
1865 verkaufte die American Fur Company diese Handelsniederlassung an die Northwest Fur Company. Ab 1868 wurde das Fort - bis zum Abzug der Armeeeinheiten 1881 - ein Posten der US-Armee.
Heute gehört der Ort mit seinem "Old Fort Benton" zu einer der sieben Stationen des „old fort trails“, der in Canada beginnend in die USA führt.

Old forts trail

Forts Trail

Fort Lewis war diesem Handelsposten etwa 25 Kilometer flussaufwärts vorangegangen, ebenfalls von A. Culbertson errichtet, doch die Blackfoot Indianer, mit denen Handel getrieben werden sollte, hatten etwas gegen diesen Ort. So wurden die bisher errichteten Gebäude abgerissen und zum heutigen Standort in Fort Benton gebracht. Zunächst hieß diese Örtlichkeit weiterhin Fort Lewis genannt nach Meriwether Lewis, von der Expedition Lewis & Clark, erst 1850 erhielt sie ihren derzeitigen und endgültigen Namen.

Model from old Fort Benton
Modell von Old Fort Benton

Eine Besonderheit der Stadt Fort Benton ist die Brücke über den Missouri, auf einer Strecke von 300 Kilometer die einzige Möglichkeit auf diese Weise das andere Ufer zu erreichen. Ansonsten existieren nur einige wenige Fähren.

Brücke in Fort Benton
Brücke in Fort Benton über den Missouri

Das Herzstück mehrerer in Fort Benton ansässigen Museen ist das „Old Fort Benton“-Museum ↗  . Das rekonstruierte Fort Benton kann man besichtigen, es wird von der gemeinnützigen „River and Plains Society“ betrieben.

Fort Benton

Da das Fort bereits 1881 aufgegeben worden war, nagte der „Zahn der Zeit“ und vor allem das Wetter an den Gebäuden (Erosion der Lehmziegel), so dass um 1940 nur noch die nordöstliche Bastion erhalten war. Eine engagierte Gruppe von Bürgern tat sich in den letzten Jahren zusammen und wagte einen Wiederaufbau. Inzwischen sind das Lagerhaus, die Schmiede und die Schreinerei, das Handelsgeschäft, das „Sally Port“-Tor (historische Ausfalltür) und das Agents Quarter/Bourgois House rekonstruiert.
Im Bourgois House (Bürgerhaus) kann man im Obergeschoss das Quartier des ehemaligen Fortmanagers Albert Culbertson besichtigen.

Albert Culbertson
Albert Culbertson

Culbertson info

Im Council-Raum des Bourgeois House befindet sich die „Starr Gallery of Western Art“ ↗  mit einmaligen Lithografien von Karl Bodmer, dem Schweizer Maler, der Maximilian Prinz zu Wied- Neuwied auf seiner Amerika-Expedition 1833/34 begleitete. Sie beschreiben die Landschaft Montanas und die indianischen Kulturen in den 1830er Jahren. Sie gelten noch heute als die genauesten und detailliertesten Bilder des Lebens der amerikanischen Ureinwohner während dieser Zeit.


Auch einige Bronzen von Bob Scriver (no more buffalo – Collection) sind zu besichtigen, weitere Scriver-Bronzen befinden sich im „Museum of the Northern Great Plains“ ↗ in Fort Benton.


Im Lagerhaus kann man bei der Besichtigung eine Vorstellung davon bekommen, wie der rege Handel der Blackfeet und anderen Stämmen mit den Händlern der Fur Company ablief. Biberfelle und Büffelhäute wurden gegen Perlen, Waffen, Decken, Messer, Kochgeschirr oder Stoffe getauscht/gehandelt.

fur traide

Gleichzeitig befinden sich in diesem Raum viele Ausstellungsgegenstände, die die Kultur der Indianerstämme beschreiben, aber auch das Leben der Pelzhändler vorstellen.

native american

federschmuck

treffen und trommeln

Direkt neben dem Old Fort Benton befindet sich das „Museum of the Upper Missouri“ ↗ , dessen Besuch ebenso lehrreich wie sehenswert ist.

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