Zu Besuch in einer Trofsteinhöhle, die nach Lewis & Clark benannt wurde.
Zunächst einmal muss man jedoch sagen, dass das Expeditionscorps zwar am 31. Juli 1805 in einigen Kilometern Entfernung zu den Tropfsteinhöhlen ihr Lager aufgeschlagen hatte, aber dass ihre Mitglieder nichts von den Höhlen wussten und sie auch nie in ihrer unmittelbaren Nähe waren.
Man hat die Höhlen und den State Park ihnen zu Ehren benannt.
Dennoch, die Höhlen waren bereits den „native americans“ bekannt und in vielen indianischen Geschichten wird von den Höhlen erzählt. Aber erst 1892 entdeckten Tom Williams und Burt Pannell einen Höhleneingang, als sie auf der Jagd waren und aus einem „Loch im Berg“ eine Dampfwolke aufsteigen sahen. Sechs Jahre später machten sie sich mit Kerzen und Seilen auf, um das „Innere des Berges“ zu erkunden.
Sie waren total begeistert von ihrer Entdeckungstour und besprachen sich mit dem Investor Dan Morrison, um die Höhle touristisch auszubauen. Dan Morrison übernahm die Hauptverantwortung, ließ Holztreppen bauen und den Eingang verbreitern. Schon bald kamen Hunderte von Besuchern.
Kurz darauf meldete die Northern Pacific Railroad Ansprüche auf das Land an, auf dem auch die Höhle liegt, verdrängten Dan Morrison und übergaben 1908 das Land dem amerikanischen Staat. Theodor Roosevelt erklärte die Höhle und das umliegende Gebiet 1911 zu dem Lewis & Clark Caverns State Park. Da aber kein Geld vorhanden war, um den touristischen Ausbau der Höhle voran zu treiben, verfiel der Ort bis Mitte der 30er Jahre in einen Dornröschenschlaf.
Erst von 1935 bis 1941, unter dem zweiten Präsidenten Roosevelt, Franklin Roosevelt, einem Cousin von Theodor, wurden mit Hilfe des Civilian Conservation Corps (CCC), in dem arbeitslose junge Männer während der Wirtschaftskrise vom Staat beschäftigt wurden, eine Straße zur Höhle gebaut, eine Beleuchtung installiert, ein Tunnel zum Ausgang gegraben, das Besucherzentrum errichtet, etc.. So entstand eine Infrastruktur, durch die noch heute der Park betrieben und die Höhle besichtigt werden kann.
Weg zum Höhleneingang |
Wie ist die Kalksteinhöhle überhaupt entstanden? Ein Film im Besucherzentrum erklärt dies ausführlich: die Geschichte beginnt vor Millionen Jahren, als sich hier ein flaches Meer befand, in dem viele kleinere Seetiere lebten. Diese lagerten in ihre Körper Calcit aus dem Meerwasser ein. Die abgestorbenen Tiere wurden wiederum über Millionen von Jahren unter großem Druck von verschiedenen Gesteinsschichten (Schiefer/Sandstein/ect.) abgedeckt und „versteinerten“ zu Kalkstein. Vor etwa achtzig Millionen Jahren wurde die Kalksteinschicht durch Erdbeben nach oben verschoben. Dort floss damals der Jefferson River, dessen Wasser in die Kalksteinschicht eindrang und anfing, einzelne Kanäle im Kalkstein aufzulösen. Über tausende von Jahren wurden aus den Kanälen Gänge und Räume der heutigen Höhle.
Die Tropfsteine entstanden dann durch in die Höhle einsickerndes, leicht saures Wasser, das den Kalkstein zuerst auflöste. Beim Vertrocknen der Wassertropfen blieb der Kalkstein zurück und Millimeter für Millimeter entstanden und entstehen die wunderbaren Gebilde der Stalagmiten, Stalagtiten und anderer Formen.
Die Besichtigung der Höhle, von Juni bis September möglich, ist nur mit einem Ranger erlaubt. Bei einer solchen Tour von gut zwei Stunden macht man Station im „cathedral room“, im „princess palace room“, im „paradise room“ und man kommt am „garden of the gods“, am „brown waterfall“ und am „crystal pool“ vorbei. Dabei hat man mehrere Stockwerke der Höhle, zahlreiche Treppen und einige enge Stellen zu überwinden.
Die Tropfsteinhöhle wird von mehreren Fledermausarten bewohnt, die interessanteste von ihnen ist die „westliche Großohrfledermaus“. Aufgrund der Fledermäuse, aber noch mehr aufgrund der über 50.000 Besucher/innen im Jahr und dem, was sie hinterlassen, müssen die Ranger/innen mehrmals in der Woche mit Reinigungsgeräten in die Höhle und putzen teilweise sogar mit Mini-Staubsauger und Zahnbürste.
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