Sonntag, 12. Juni 2022

Kupferschmelze und -raffinerie

Wenn man auf der rechten Flussseite des Missouri in Great Falls auf der Höhe des Black Eagle Damms (Power House) steht, kann man noch einige Spuren (terrassiertes Gelände) der ehemaligen „Anaconda Copper Mining Company“ erkennen, die dort über fast ein Jahrhundert Bewohnern von Great Falls Arbeit gab.

Anaconda

Ein erster Spatenstich für eine Schmelzhütte erfolgte bereits1890, im selben Jahr, in dem der Bau eines Wasserkraftwerks auf den Black Eagle Falls abgeschlossen wurde. Der Damm konnte somit das Werk und die junge Stadt mit Strom versorgen. Es war das erste Wasserkraftwerk in Montana.

Da die Minen im südlich gelegenen Butte bestrebt waren, ihre Metalle auf den Markt zu bringen und obendrein Gold und Silber ebenfalls im südlich gelegenen Helena entdeckt worden war, kanadische Kohleunternehmen versuchten, ihren Brennstoff zu den Hütten in Montana zu transportieren, ließ 
James Jerome Hill , Präsident und Hauptaktionär der Great Northern Railway, neben der Ost-West-Route ab 1886 auch eine Nord-Süd-Eisenbahnlinie durch das Zentrum von Montana bauen, um Great Falls mit Helena und Butte zu verbinden.
Northern Great Railway

Eisenbahnverbindungen

Eine Energiegesellschaft erklärte sich 1889 in Great Falls bereit, einen Damm zwecks Energiegewinnung zu errichten und eine Bergbaugesellschaft eine Kupferschmelze.
Anfang 1891 galt der Damm als betriebsbereit fertig gestellt. Bis 1912 waren Rainbow Dam und Volta Dam (jetzt Ryan Dam ) ebenfalls für die Stromerzeugung fertig. Der Morony-Staudamm kam 1930 und der Cochrane-Staudamm 1958 hinzu.

1908 begann man mit dem Bau eines 154 m hohen Schornsteins aus Mauerwerk und Ziegeln auf dem Schmelzgelände in Black Eagle.

Schornstein

Der Schornstein hatte einen Innendurchmesser von 23,9 m an der Basis und einen Durchmesser von 15 m an der Spitze. Zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung war er der höchste Schornstein der Welt. Mit dem Spitznamen „The Big Stack“ wurde es sofort zu einem Wahrzeichen der Gemeinde. 
1919 wurde der "Schwester"-Schornstein des Big Stack in Anaconda, ebenfalls aus Mauerwerk und Ziegeln, fertiggestellt und war mit 178 m sogar noch etwas höher. Doch bald stellten sich Risse ein. Daraufhin entschied die Firma, die oberen eisernen Stützbänder zu entfernen. Durch diese Aktion verschlimmerten sich die Risse, die Baufälligkeit nahm zu. Nach über 70 Betriebsjahren wurden nicht nur die Schornsteine, sondern der gesamte Betrieb 1980 geschlossen und 1982 abgerissen - ein Werk, was eine Kupferraffinerie, -schmelze und Zinkraffinerie beinhaltete, in dem Kupfer- und Alluminiumdraht hergestellt wurde.

Anaconda

Anaconda

Quellen:
Anaconda Copper Mining Company - Montana Memory  ↗ 

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