Montag, 20. Juni 2022

Der John Colter Lauf

John Colter war ein Teilnehmer der Lewis & Clark Expedition von 1804/06.

Von John Colter (* um 1775 bei Staunton, Virginia) wird im Missouri Headwaters State Park eine legendäre Geschichte erzählt  -  sie handelt vom „John Colter-Lauf“.

john colter lauf
John Colter´s Run by Earl R. Hansen
Headwaters Heritage Museum, Three Forks

Colter´s Run

1809 war John Colter mit einem anderen Teilnehmer der Expedition von Lewis & Clark, John Potts, auf Biber-Fang im Gebiet der Three Forks unterwegs. Als sie auf dem Jefferson River ihre Fallen kontrollierten, endete eine plötzliche Begegnung mit Blackfoot-Indianern für Potts tödlich; er wurde durch mehrere Pfeile tödlich verwundet. John Colter ereilte ein anderes Schicksal  -  die Indianer wollten mit ihm eine Art sportlichen Wettkampf bzw. ein in ihren Augen lustiges Spiel veranstalten. Sie nahmen ihm seine Waffen ab und zogen ihn nackt aus. Dann gaben sie ihm einen kleinen Vorsprung, um ihn dann zu verfolgten. Auf einer Distanz von etwa fünf Meilen Richtung Madison River über den mit Kakteen (Prickly Pear) bewachsenen Boden konnte Colter den Indianern im sogenannten „run of life“ davonlaufen und sich im Fluss in einem Biber-Bau verstecken. Die enttäuschten Indianer konnten ihn nicht mehr finden. In der Dunkelheit konnte sich Colter davonstehlen, schwamm eine größere Strecke im Fluss und erreichte nach einem anstrengenden Marsch innerhalb von elf Tagen nackt und völlig entkräftet das 500 Kilometer Richtung Nordosten entfernte Fort Raymond.

Heute wird jeden Spätsommer in Three Forks (Start und Ende ist im Missouri Headwaters State Park) ein etwa 12 Kilometer langer querfeldein „John-Colter-Gedächtnis-Lauf“ veranstaltet, allerdings treten die Teilnehmer/innen mit Kleidung an.

Bei dieser Geschichte darf man nicht vergessen, dass John Colter bereits im Jahr 1808, fast an derselben Stelle, in einen Konflikt mit den Blackfoot-Indianern verwickelt war. Damals führte er eine große Gruppe von Crow- und Flatheads- Indianern Richtung Fort Raymond. Die Gruppe wurde von den mit ihnen verfeindeten Blackfoot angegriffen. John Colter mischte sich in den Kampf ein und wurde dabei schwer verwundet. Die Schlacht ging allerdings zu Ungunsten der Blackfoot-Indianer aus.

Abgesehen von diesen Erzählungen ist John Colter als der Entdecker des vulkanischen Gebietes / der heißen Quellen im Yellowstone Park bekannt. Er wird als der erste Weiße angesehen, der diesen Ort im Yellowstone erreichte. Ebenfalls hat er als Erster vom Yellowstone Lake berichtet.

Während der Lewis & Clark-Expedition soll er übrigens einer der besten Jäger und Spurensucher gewesen sein. Immer wieder wurde er ausgesendet, meistens sogar alleine, um neue Wege für die Gruppe zu finden und um Nahrung für die Gruppe zu besorgen. Auch berichteten Lewis und Clark des Öfteren, dass er sehr gut mit den Indianern umgehen konnte. Er verließ die Gruppe bereits frühzeitig im August 1806 auf der Rückreise des Expeditionskorps nach St.Louis und arbeitete anschließend mehrere Jahre für die Missouri Fur Company von Manuel Lisa.

1810 soll er endgültig in die Zivilisation zurückgekehrt sein, in New Haven/Missouri eine Farm gekauft und eine Frau namens Sally geheiratet haben. Im Mai 1812 oder November 1813, die historischen Angaben variieren, soll er an Gelbsucht gestorben sein.
In den USA wird die Geschichte seines Lebens - meist etwas „verklärt“ - in einem Mythos als „the fearless mountain man“ dargestellt. Es gibt einige Bücher und Filme über sein Leben und seine Abenteuer.

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