Samstag, 23. August 2025

Die Ryan Premises

Eine National Historic Site in Bonavista

An vielen Orten, vor allem an vielen Häfen der Ostküste von Neufundland konnten wir erfahren, dass die Fischerei, insbesondere der Kabeljau-Fang, über Hunderte von Jahren die Basis-Existenz für viele Menschen in dieser Region bedeutete. Das Leben der Bewohner wurde von allen Vorgängen, die mit dem Fang, der Verarbeitung und der Vermarktung dieses Fisches zu tun hatten, bestimmt.
So war es für uns nicht verwunderlich, dass wir in Bonavista eine große historische, von Parks Canada betreute Stätte vorfanden, die sich mit dieser Thematik beschäftigt.
Ryan Premisses
Es handelt sich um die „Ryan Premises“, wobei man „premises“ mit Gelände, aber auch mit Räumlichkeiten übersetzen kann.
Die Gebäude von „Ryan Premises“ konnten wir bereits aus weiter Entfernung entdecken, denn es sind große, weiß angestrichene, ehemalige Lagerhäuser, die direkt neben dem Hafen von Bonavista stehen.
Ryan
Ryan Premises - hier als Model
Das heutige Museum ist in zwei der ehemaligen Einzelhandelsgeschäfte der  Großhändlerfamilie Ryan, sowie im ehemaligen Fisch- und Salzladen untergebracht.
Außerdem kann man auf der gegenüberliegenden Straßenseite noch ein ehemaliges Wohnhaus der Familie Ryan besichtigen. Alle Gebäude wurden um 1900 errichtet.
Store
Das Handelsunternehmen wurde um 1860 von James Ryan (1842-1917) gegründet.
Er startete anfangs mit seinem Vater mit einem Gasthaus und einem Laden für Fischereibedarf. Nach wenigen Jahren änderte man die Geschäftsidee und stieg in den internationalen Fischhandel ein. James Ryan kaufte sich kurze Zeit später eine eigene Fangflotte und erbaute eine Fabrik für die Fischverarbeitung. Bonavista blieb der Hauptsitz des Unternehmens, aber die Familie Ryan gründete mehrere Niederlassungen an der neufundländischen Küste und eröffnete zahlreiche Tochterunternehmen. Nach dem Tod von James Ryan führte sein Sohn das Unternehmen bis Mitte der 1970er Jahre weiter.
Wir begannen unseren Besuch im Visitor-Center mit einer multimedialen Einführung in die Geschichte der kanadischen Atlantik-Fischerei. Man stelle sich einmal vor, dass das Fischhandelsunternehmen Ryan bis 1890 jährlich etwa 5.000.000 kg Stockfisch (gesalzten Kabeljau) exportierte.
Fischhändler
Danach ging es über eine steile Treppe in den ersten Stock (der Aufzug war leider außer Betrieb), der früher als Lagerfläche diente. Heute ist er wie ein historisches Einzelhandels-Geschäft ↗eingerichtet, mit allen Waren, die Menschen damals so benötigten. Gleichzeitig werden hier verschiedene Gewerbe und generell das Alltagsleben präsentiert. Informieren konnte man sich über den Besuch beim Dentisten oder wie der Postversand organisiert wurde, aber auch welche Musikinstrumente bei Feiern zum Einsatz kamen.
Im nächsten ehemaligen Gebäude durften wir nun absolut in die Welt der Fischerei eintauchen. Es ging um die gesamte Fischverarbeitung in allen Einzelschritten. Es muss eine harte Arbeit gewesen sein. Viele Menschen waren nötig, um den gesamten Prozess zu erledigen.
Vom Fang, der Anlandung, der Spaltung des Fisches und dem Ausnehmen, über das Salzen und Waschen bis hin zum Transport auf die Trockengestelle wurden alle Arbeitsschritte umfangreich gezeigt und erläutert.
ausgelegt
Die gesalzenen Filetteile werden zum Trocknen ausgelegt
Fischverarbeitung
Der Kabeljau wird direkt nach dem Fang
ausgenommen und filetiert

Bootsschuppen
In diesen Schuppen wurden die Vorarbeiten erledigt,
ehe die gesalzenen Filetteile auf die dahinter
befindlichen Hochlager zum Trocknen ausgelegt wurden.

Nach dem Trocknungsprozess wurde der Fisch in Fässern oder Kisten verpackt und in die gesamte Welt verschifft.
Transport
Des Weiteren handelte die Ausstellung vom internationalen Handel, aber auch von internationalen Fischereirechten und von der Überfischung der Meere.

Auch konnte man Details aus "dem Leben des Kabeljaus" erfahren. Es wurde ausführlich auf seinen natürlichen Lebenszyklus eingegangen und ironisch aufgezeigt, dass er eigentlich ein "Allesfresser" im Wasser ist (Würmer, Weichtiere, Krebsen sowie Fische).
Lebenszyklus
allesfresser
Allesfresser
Die Fortpflanzungsreife tritt meist zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr ein, wobei er ein Gesamtalter von 20 Jahren erreichen kann.
Der schwarmbildende Grundfisch, der Kabeljau, der in Tiefen bis zu 200 m lebt, wird bis zu 2 Meter lang und kann dabei ein Gewicht von über 40 Kilogramm erlangen. Meist wird der Fisch aber in der Regel weit vor Erreichen seines Höchstalters gefangen.
Übrigens: der Fisch "Gadus morhua", wie seine lateinische Bezeichnung lautet, wird, wenn er in der Ostsee beheimatet ist „Dorsch“ genannt, während die Fische aus dem Nordatlantik als „Kabeljau“ bezeichnet werden. Er steht heute auf der Liste der gefährdeten Tiere!
Kabeljau

Interessant fanden wir auch die Information, dass man früher selbst aus der Leber des Kabeljaus "Öl" gewonnen hat - den LEBERTRAN.

Cod-liver-oil
Lebertran vom Kabeljau
Der dritte Teil dieser Ausstellung beschäftigte sich mit dem Meer und seiner Ökologie. Strömungen, Ökosysteme, Klimaerwärmung, etc. und welche Auswirkungen diese auf den Kabeljau-Fang hatten und haben, wurden thematisiert.

Angefüllt mit vielen Informationen durften wir im nächsten Raum die Ausstellung „Cod, Seals and Survivors“ (Kabeljau, Robben und Überlebende) besuchen. Erneut waren wir von zahlreichen multimedialen Präsentationen beeindruckt, die ihren Schwerpunkt in der Dokumentation des Robbenfangs hatten. In vielen Modellen wurde gezeigt, dass die indigene Bevölkerung den Robbenfang zum Lebensunterhalt betrieb, während offizielle Robbenfänger auf Profit aus waren  --  und sind!

Fasziniert waren wir von einem Modell eines „Dory-Fischerbootes“. Das etwa 5 Meter lange Boot wurde nur von 2 Mann gerudert oder besegelt und im Kabeljau-Fischfang eingesetzt. Wir stellten uns vor, dass man schon einen gewissen Mut braucht, um mit einem solchen Mini-Boot auf dem Meer zum Fischen unterwegs zu sein.
Boot
Es wurde aber auch noch auf andere Bootsarten eingegangen, die die Einheimischen zum Kabeljaufang nutzten. So z.B. die "Schaluppe", die eine Besatzung von 6-8 Mann hatte und üblicherweise zwischen 7,6 bis 12 Metern lang war.
Am Ende der Ausstellung konnten wir uns auch mit dem Ende der hiesigen Fischindustrie auseinandersetzen, wobei zahlreiche Gründe für den Niedergang angeführt wurden, beispielsweise Einfrieren statt Einsalzen, Hochseefischerei statt kleiner Küstenfischerei, neue Gesetzgebungen, usw..
Ein solcher "Titan der Meere" ist im folgenden Bild wiedergegeben, in dem alle Verarbeitungsprozesse bis hin zum Einfrieren der Fischteile an Bord des Schiffes ablaufen.
Schiff
Zurück auf dem Außengelände machten wir noch einen kleinen Abstecher zum ehemaligen Salzlager, in dem abwechselnd verschiedene Kunstausstellungen gezeigt werden.

Zurzeit konnte man einen metergroßen Hummer bewundern, der aus Knöpfen und Perlen von Larry Weyand gefertigt wurde. Die Hummerschere lieferte die Künstlerin gleich mit.
Hummer
Außerdem bot sich nach so vielen Informationen zum Abschluss noch ein kleiner Spaziergang im Hafengelände an.

Freitag, 22. August 2025

Puffins - überall Puffins

In dem kleinen Ort Elliston sind sie überall anzutreffen, Puffins!
In jedem noch so kleinen Laden, Museum oder gar der Tankstelle - hier werden sie verkauft als Aufkleber, Aufnäher, Anstecker, Lutscher, auf Andenkengläsern und Tassen, als Ohrstecker oder -anhänger, aufgestickt auf Mützen, Handschuhen oder auch Socken, als Plüschtiere und vielem mehr. Die kleinen Vögel zieren selbst Bettwäsche und Stickkissen.
In diesem Ort ist man so stolz auf die Nähe zum Beobachtungsfelsen für Papageientaucher, der „Elliston‘s Puffin Viewing Site“, dass man überall, aber auch wirklich überall, mit viel Liebe gestaltete Puffin-Kunstwerke an Hausfassaden bzw. in den Vorgärten, als Windspiel im Baum und auch einfach nur auf der Wiese neben den Häusern findet.
Puffin
Puffins
Die Ideen, die allerdings die Bewohner von Elliston bei der Erstellung ihrer zahlreichen Puffin-Werke zeigen, sind kreativ und originell. Der "Renner" ist jedoch der Puffin-Stuhl!
Puffins
Come dine with us
Garagentor
Garagentore bieten sich geradezu an
Puffin
Auch von flachen Dächern grüßen sie
Sitzgelegenheit
Manche stehen einfach nur auf der Wiese neben dem Haus,
andere wiederum vor einen Geschäft zum Erwerb,
Puffins
Bank
andere in liebevoll arrangierten Vorgärten.
Vorgarten
Sitzgelegenheit
Sie stehen auch einfach nur am Strand,
um auf ihnen in die Ferne zu sehen.

Natürlich gibt es hier auch den "größten Puffinstuhl der Welt“  - 
neben dem Visitor-Centre. 

Pagageientaucher

Beobachtungen von Papageientauchern in Bonavista und Elliston

Sowohl bei der Stadt Bonavista als auch bei der nur wenige Kilometer entfernt liegenden kleinen Gemeinde Elliston befinden sich küstennahe Inseln, auf denen Papageientaucher von Mai bis Mitte September nisten bzw. anschließend ihre Jungtiere aufziehen.

Eines unserer großen Ziele bzw. Hoffnungen der diesjährigen Reise war, dass wir das Glück haben dürften, diese faszinierenden Vögel aus nächster Nähe beobachten zu können.
Wir starteten mit dem Besuch des Cape Bonavista, das nicht nur wegen der Papageientaucher-Insel, sondern vor allem wegen dem dort stehenden Leuchtturm bekannt ist. Das Cape Bonavista Lighthouse ↗ gibt es schon seit 1843. Der Betrieb wurde 1966 eingestellt und heute dient der Turm nur noch als Ausstellungsgebäude. Um den Stahlskelettturm ist ein zweistöckiges Haus herum gebaut, das dem Leuchtturmwärter als Wohnhaus diente. Auf dem zylindrischen Turm befinden sich oben ein Balkon und die Laterne.
Leuchtturm

Rechts neben dem Nebengebäude vom „Lighthouse“ befindet sich eine Klippe, von der man auf die gegenüberliegende nahe Insel schauen kann - „Bird Island“. Die Insel ist durch einen schmalen, steilen Kanal vom Festland getrennt. Eine kleinere Papageientaucher-Kolonie wohnt auf dieser Insel und hier konnten wir die Vögel recht gut beobachten.

Puffins
Puffins
95 % der nordamerikanischen Papageientaucher leben in den Sommermonaten auf Inseln rund um Neufundland. Da braucht man sich nicht wundern, dass der Papageientaucher auch der „Provinz-Vogel“ ist.
Einige Fakten zu diesen wunderschönen Vögeln. Zunächst einmal nennt man sie wegen ihrer bunten Schnäbel „Clowns der Meere“, während ihr lateinischer Name „fratercula arctica“ (Bruder der Arktis) ist, wohl wegen ihres schwarz-weißen Gefieders, was durchaus an ein Mönchsgewand erinnert. Man geht übrigens davon aus, dass ein Papageientaucher durchschnittlich etwa 20 Jahre alt wird.
Sie sind keine Pinguine, sondern sie gehören zu den „Alk-Vögeln“, denn erstens können sie im Gegensatz zu den Pinguinen fliegen und zweitens leben sie in der Arktis im Norden und nicht wie die Pinguine in der Antarktis. 
Bezüglich ihrer Flugkünste waren wir beeindruckt – solch ein Vogel muss bis zu 400 Mal in der Minute mit seinen kurzen Flügeln schlagen, um in der Luft zu bleiben. Allerdings können sie Geschwindigkeiten bis 80 km/h erreichen. Dabei sind sie recht kleine Vertreter. Sie werden nur etwa 40 Zentimeter groß und wiegen bis 600 Gramm.
Puffins
Ihr zweites großes Talent ist das Tauchen. Sie können bei einem Tauchgang bis zu zwei Minuten unter Wasser bleiben und erreichen Tiefen von über 50 Metern. Dabei setzen sie erneut ihre Flügel ein, dieses Mal wie eine Art Propeller. Sie fangen kleine Fische, indem sie die Fische mit ihrer großflächigen Zunge festhalten und dann gegen einen Stachel drücken, den sie im Gaumen haben. So können sie mehrere Fische gleichzeitig im Schnabel festhalten.
Zurück zur Brutkolonie – die Puffins gehen lebenslange Partnerschaften ein. Das Männchen baut eine Bruthöhle, die bis zu einem Meter tief sein kann. Das Paar bebrütet dort abwechselnd nur ein Ei. Das geschlüpfte Puffin-Küken wird dann von beiden Eltern etwa 45 Tage ernährt, wobei sie ihm bis zu hundertmal am Tag Fische bringen.
Die Jungvögel verlassen danach die Kolonie, leben für mindestens fünf Jahre auf dem Wasser der Nordmeere und kommen dann zu ihrem Geburtsort zurück, um den Kreislauf des Lebens fortzusetzen.
Mit diesem Wissen schauten wir lange und bewundernd auf die wild "herumwuselnde  Truppe“. Es war so putzig, einigen von ihnen zuzuschauen, wie sie teilweise zu zweit liebevoll nebeneinander hockten oder in einer Reihe watschelnd unterwegs waren.
Auch konnten wir eine ihre Fressfeindinnen beobachten – eine Möwe, die fast doppelt so groß ist und der vor allem Jungtiere zum Opfer fallen.
Möwe
Auf unserem Weg von Bonavista zum Ort Elliston mit seiner „Puffin ViewingSite“ ↗ kamen wir an der traumhaften Sandy Cove vorbei, wo wir ein wenig verweilten, einige Steinmännchen und „Inukshuks“ bewunderten und den Wellen zuschauten.
Wellen
Steinmännchen
Einen Kilometer hinter der Sandy Cove beginnt der Weg zur „Puffin ViewingSite“ ↗.
Puffins
Anfangs läuft man über eine Wiese, danach wird es steiniger und der Weg führt nah an einer steilen Klippe entlang. An zwei Stellen wird es ziemlich eng. Da ist die Breite des Weges noch knapp einen Meter und auf beiden Seiten geht es direkt steil hinunter zum Meer.
Puffinstation
Der Weg
Der Weg zur "Puffin Site"
Danach folgt eine kleine "Kletterpartie" über ein paar Felsen, aber das Stück ist nur kurz und nicht sehr gefährlich. Der Rest des Weges bis zum Aussichtspunkt führt über ein Felsenplateau und schon ist man angekommen. Man wird mit einem spektakulären, relativ nahen Blick auf eine große „Puffin-Kolonie“ belohnt.
Kletterpartie
Diese Hürde galt es zu nehmen
Ein interessanter Blick bot sich uns, als wir einen Felsen rechts im Meer neben unserem Weg Richtung „Viewing Site“ entdeckten. Seine Gestalt erinnert ein wenig an einen Papageientaucher und er trägt den Namen „Puffin King“. Wenn man ihm phantasievoll eine Krone aufsetzen würde, kann man sich den Felsen tatsächlich als „Papageientaucher-König“ vorstellen.
Puffinking
Angekommen am Aussichtspunkt setzten wir uns gemütlich auf einen Stein und ließen das Bild der zwar recht lauten, aber auch sehr putzigen Tiere auf uns wirken. Wir waren uns bewusst, dass es ein absolutes Privileg ist, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um einem seiner Träume folgen zu können.

Im Dungeon Provincial Park

Dungeon Provincial Park
Vom Cape Bonavista Lighthouse waren wir über die Cape Shore Road Richtung Südosten knapp 8 Kilometer unterwegs, um den Dungeon Provincial Park ↗ zu erreichen. Amüsant war der letzte Teil der Strecke, denn häufig mussten wir erst einmal warten, bis ein paar Schafe unseren Fahrweg überquert hatten.
Schafe
Schafe
Die Schafe gehören der Wildshire Horn-Rasse an, eine alte britische Fleisch- und Haarschafrasse, die keine Wolle produziert, sondern ein weißes Fell besitzt, das im Frühjahr natürlich abgeworfen, also nicht geschoren werden muss. 
Bekannt ist diese Schafrasse für ihre Robustheit. Früher wurden sie insbesondere zur Erzeugung hochwertiger Lammfleischprodukte gezüchtet. Eine weitere Besonderheit: beide Geschlechter sind gehörnt, wobei Böcke allerdings markante Schneckenhörner tragen.
Dungeon
Man erinnere sich, dass „dungeon“ ein düsterer Begriff ist, er bedeutet Verlies oder Kerker. Diesen Eindruck hatten wir auch von der Klippe, die wir hier besuchten. Der erste Blick war eher malerisch. Die Klippe war grasbewachsen, mit einem kleinen Wanderweg und man hatte einen herrlichen Blick auf Meer und Küste. Wenn man jedoch näherkam, schaute man in einen dunklen Wasserkrater mit zwei Öffnungen Richtung Ozean. Immerhin hatte der Krater eine in etwa herzförmige Gestalt. Man hörte ein lautes, bedrohendes Rauschen und man konnte sich den Vergleich mit einem dunklen Kerker durchaus vorstellen.
Dungeon
Dungeon
Wie ist dieser „dungeon“ entstanden? Seit 10.000 Jahren prallen die Wellen des Atlantiks hier an die Küste und erodieren das Gestein. Es handelt sich um Sedimentgestein aus verfestigtem Sand und Schlamm, das sich vor 600 Millionen Jahre bildete. Im Laufe der Jahre gruben die starken Wellen des Atlantiks ein Höhlensystem in die Klippen, das sich nach weiterer Erosion zu einer Höhle verband. Das Gewicht des darüber liegenden Gesteins wurde zu schwer und die Höhle stürzte ein. Das Wasser transportierte im Laufe der Zeit das Einsturzmaterial ins Meer zurück. Dabei bildete sich das sogenannte „blowhole“, also der Wasserkrater mit den zwei Meeresöffnungen, den wir heute sehen können.
Irgendwann werden die Kraft der Meereswellen und die Erosion dazu führen, dass auch dieses Gebilde einstürzt.
Dungeon
Dungeon
Wir waren recht beeindruckt, von dem Bild an sich und dem Tosen des Meeres und von der gesamten Kulisse generell.
Der „dungeon“ ist die Hauptattraktion und der Namengeber des hiesigen Provincialparks. Aber an der gesamten Küste der Bonavista-Halbinsel gibt es weitere solche Höhlen in Felsen und Klippen und weitere interessante Fels- Formationen. Geologisch ist dieses Areal so interessant, dass die UNSECO es als Global Geopark-Welterbe anerkannte. Gleichzeitig ist der Dungeon Provincial Park  auch ein Teil des Discovery Global Geoparks, der alle geologischen Stätten rund um die Bonavista-Halbinsel betreut.
Dungeon