Donnerstag, 25. Juli 2019

Petrified Forest National Park

Vor etlichen Wochen besuchten wir den Gingko Petrified Forest State Park am Westufer des Lake Wanapum bei Vantage im Staat Washington und waren dort schon von den versteinerten Baumstämmen, dem farbintensiven "Holz" und den Petroglyphen, in Stein gearbeitete Felsbilder aus prähistorischer Zeit, recht beeindruckt.
Nun stand der Besuch des Petrified Forest National Parks im Staat Arizona, in der Nähe von Holbrook, an (34 Kilometer von Holbrook bis zum Rainbow Forest Museum).
Die Landschaft dorthin war flach, die Straße wellig.

Im Park ist es strengstens verboten, irgend einen noch so kleinen Stein mitzunehmen.
Es gibt sogar Fahrzeugkontrollen an den Ausfahrten und harte Strafen. Umso witziger fanden wir, dass auf der Anfahrtsstrecke zum Park zahlreiche Händler versteinertes Holz und aus diesem gearbeitete Gegenstände zum Verkauf anboten.

Kurz vor dem Park gibt es ein von den Navajo-Indianern geführtes Museum, einen Verkaufsladen und eine Übernachtungsmöglichkeit für Zelte und Wohnmobile.






















Wir fuhren weiter zum Südeingang  des Nationalparks und nutzten erneut unseren „America The Beautiful Pass“. Der Park wurde bereits 1962 gegründet und umfasst eine Fläche von fast 900 km².






Zunächst besuchten wir das Rainbow Forest Museum und Visitor Center,  das uns mit einer interessanten Ausstellung und einem hochwertigen Film, in dem phantasievoll mit dem Thema „Zeit“ umgegangen wurde, über den Park informierte.

Dimorphodon
Hier durften wir erfahren, dass das Gebiet des heutigen Nationalparks im Trias vor etwa 225 Millionen Jahren ein von vielen Reptilien, Amphibien und kleineren Dinosauriern bewohntes und von Baumfarnen und Nadelbäumen bewachsenes Schwemmland war, durch das viele Flüsse mäanderten. Gestorbene Tiere und umgefallene Bäume wurden von Sedimentgesteinen unter Luftabschluss abgedeckt und versteinerten im Laufe der Jahrmillionen. Dementsprechend hat man bereits zahlreiche Fossilien im Park entdeckt.












Der „Dimorphodon“ war ein kleiner Flugsaurier, der etwa zwei Kilogramm wog, eine Flügelspannweite von einem Meter besaß  und mit zwei „Arten von Zähnen“ ausgestattet war.







Der „Placerias Hesternus“, ein Landwirbeltier; er war ein bis zu drei Meter langer und rund eine Tonne schwerer Pflanzenfresser, der dem heutigen Flusspferd ähnlich sah.





Der „Metoposaurus“ war eine zu den Amphibien gerechnete „Großeidechsenart“ (mindestens 450 kg) mit einem auffallend breiten Kopf und scharfen Zähnen.







Gute Erklärung, wie das Holz überhaupt versteinert werden konnte, lieferten detaillierte Schautafeln.
Nachdem das abgestorbene Holz mit Sedimenten bedeckt worden war, sickerte Kieselsäure haltiges Grundwasser in die Baumstämme ein.
Es lagerte sich in die Hohlräume des Holzes und die Kieselsäure kristallisierte zu Quarz aus. Nach und nach wurde das Zellgewebe des Holzes durch Quarz ersetzt, gleichzeitig versteinerte das Holz in seiner ursprünglichen Struktur. So kann man nun heute „versteinertes“ Holz in allen Farben bewundern, je nachdem welche Elemente der Kieselsäure beigefügt waren  -  rot, gelb, orange und lila für Eisenoxyd, schwarz und grau für Manganoxyd, ….

Direkt hinter dem Visitor Center ist ein 600 Meter langer Rundweg angelegt, auf dem besondere Exemplare des versteinerten Holzes gezeigt werden. Der Rundweg trägt den Namen „Giant Log Trail“. Der Rundweg liegt im „rainbow forest“, da das versteinerte Holz durch seine Farbenvielfalt an einen Regenbogen erinnert.



















Auf der gegenüberliegenden Seite hätten wir einen 3,2 Kilometer langen Rundweg zum „Agate House“, ein aus „petrified wood“ konstruierter pueblo, laufen können, was wir aber wegen der Temperaturen um 38° ausließen.
Wir nutzten hingegen die 42 Kilometer lange Parkstraße bis zum nächsten Halt - „chrystal forest“.
Hier kann man einen 1,2 Kilometer langen Rundweg laufen, der wiederum tolle Exemplare von sehr farbenfrohem versteinertem Holz zeigt.












Agate Bridge“ war ein weiterer Stopp, wo man auf einen 34 Meter langen, versteinerten Holzstamm trifft, der über einem ausgetrockneten Bachbett liegt. Er ist heute mit etwas Beton unterstützt, damit er auch noch die nächsten Jahrhunderte in seiner Gesamtheit „überlebt“ und nicht durchbricht.

Der folgende „Sightseeing-Point“ an der Parkstraße war eines der absoluten Highlights -
Blue Mesa“. Unter „Mesa“ versteht man geologisch eine Art „Tafelberg“ oder ein „Plateau“, der/das nach Erosionen mit steilen Klippen zu einem Tal abfällt.

[Bitte die Bilder zum Vergrößern anklicken]

Man fährt bei „blue mesa“ einen 5,6 Kilometer langen Loop und schaut an verschiedenen Stellen in ein Tal mit den buntesten kleinen Hügeln und Bergen, die man sich überhaupt vorstellen kann. Deutlich kann man die unterschiedlich gefärbten Gesteinsschichten erkennen und damit die Geologie über Jahrmillionen verfolgen. Man kann auch in das Tal hinabsteigen und einen 1,6 Kilometer langen Rundweg laufen und auch hier wieder versteinertes Holz entdecken.





































Zurück auf der Parkstraße folgten „The Teepees“ - kleinere Berge, die durch ihre Gestalt an die „Tipi-Zelte“ der „Native Americans“ erinnern.




















Nach „The Teepees“ kam der „Newspaper Rock“. Von einer Aussichtsplattform schaut man auf einen großen Stein, der an zwei Seiten über 650 Petroglyphen aufweist, einige über 2000 Jahre alt.
Petroglyphen sind keine Felszeichnungen, sondern sie sind in den Stein eingeritzt. Der „Newspaper Rock“  liegt an einem alten Handelsweg und wurde gewissermaßen zum Austausch von Informationen genutzt.













Befremdlich für uns war, dass wieder einmal einer der anwesenden Touristen seine wie ein ganzer Bienenschwarm dröhnende Drohne nutzte und sie nah an dem Newspaper Rock herumfliegen ließ.

Wir fuhren vorbei an ein paar Pueblo-Ruinen („Puerco Pueblo“), querten dann die durch den Park fahrende Eisenbahnlinie (Burlington Northern Santa Fé Railway) und die Interstae 40.
So erreichten wir den „Memorial Point“ für die Route 66 im Petrified Forest National Park. Im Rahmen der Idee, „Get your kicks on Route 66“, brachte die so genannte „Mother-Road“ einst viele Touristen in den Park. Deshalb bedankt sich der Park mit einem kleinen der Erinnerungen und einer modernen Sitzbank.








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gefahrene Kilometer: 80

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