Sonntag, 21. Juli 2019

In Flagstaff


Die kurze Strecke (30 Kilometer zwischen dem Bonito-Campground und der Stadt Flagstaff) legten wir auf der Interstate 40 schnell zurück.

Flagstaff, das bereits 1876 gegründet wurde, erhielt, der Legende nach, seinen Namen auf kuriose Weise: Siedler kamen an dem Ort an, wo sich heute die Stadt Flagstaff befindet, und wollten den amerikanischen Unabhängigkeitstag feiern. Es gab keinen Mast, also kletterte kurzerhand ein Mann auf einen Baum und schnitt seine Spitze ab. Daraufhin hatte man einen natürlichen Fahnenmast, den „flagstaff“, und am „geköpften“ Baum wurde die amerikanische Flagge gehisst.

Die Stadt liegt auf 2.100 m Höhe, verfügt über ein bekanntes Skigebiet (Arizona Snowbowl) und hat fast siebzigtausend Einwohner.
Uns fiel schon am Stadtrand auf, dass sich ein Industriegebiet an das andere reiht und man zahlreiche Einkaufs-Center in den äußeren Stadtbezirken findet.
Wichtig für die Stadt ist ihr Bahnhof, einmal für den Personenverkehr - hier halten täglich die Amtrak*-Züge zwischen Chicago und Los Angeles - und den Güterverkehr. Es sollen jeden Tag mehr als 100 Güterzüge über Flagstaff abgefertigt werden. (*Amtrak: national railroad passenger corporation mit dem Markennamen „Amtrak“, die seit 1971 fast den gesamten Personenschienenverkehr in den USA betreiben).

Durch Flagstaff führt die historische Route 66, dementsprechend findet man einige historische Motels und Restaurants. Besonders witzig sind die umfangreichen Verkehrsschilder, die neben dem Verweis auf die Route 66 auch alle weiteren Verbindungsmöglichkeiten zeigen. Schließlich muss man den Touristen zeigen, dass man von Flagstaff auch direkt an den „Grand Canyon“ kommt.


Die Altstadt von Flagstaff, „historic downtown“, ist mit vielen gemütlichen Cafés und Restaurants sehr ansprechend und lädt zu einem Spaziergang, einer „self-guided tour“, ein.

Wir erledigten in Flagstaff unsere Einkäufe und die gesamte Restversorgung, Gas und Benzin tanken, Geld tauschen, etc. und wollten dann eigentlich das „Aboretum& von Flagstaff besuchen. Aufgrund einer extremen „rough road“, Schlagloch an Schlagloch, gaben wir diesen Plan allerdings schnell auf und fuhren wieder zu unserem Übernachtungsplatz „Greer‘s Pine Shadow RV Park“.

Kurz vor unserem Einkauf,
das Feuer war keine halbe Stunde alt
Nach unserem Einkauf
In Flagstaff wurden wir traurige Zeugen einer „kleineren“ Katastrophe. Am Morgen begann ein Waldbrand im Nordwesten des Hinterlandes von Flagstaff, gemäß Feuerwehrmitteilung ausgelöst durch „menschliches“ Fehlverhalten. Wir konnten den ganzen Tag die Löschversuche per Hubschrauber und Flugzeugen beobachten und waren erschreckt über die Rauchentwicklung. Dieser Rauch breitete sich schnell im gesamten Stadtbezirk aus. Es brannte die ganze Nacht weiter, einige  Bewohner mussten evakuiert werden und der Brand war auch am nächsten Tag noch nicht unter Kontrolle. Bis zum Dienstag verbrannten dann 1800 acre Wald und es wird Jahrzehnte dauern bis sich die Natur dort wieder erholt hat.



Flugzeuge "warfen" bereits
"Retarder-Flüssigkeit" (Brandverzögerer) ab.

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