Sonntag, 14. Juli 2019

In Seligman

Ab 1886 wurde das Gebiet "Mint Valley", in dem der heutige Ort Seligman liegt, als Prescott Junction bezeichnet. Von hier aus führte nämlich eine Eisenbahnlinie, die "Prescott and Central Arizona Railroad" ("Peavine"), nach  Prescott. Nur wenige Siedler waren damals hier ansässig.
1893 bereits erwies sich die Eisenbahnlinie jedoch als nicht rentabel und wurde wieder zurück gebaut.
1897 wurden die Verwaltungsbereiche der Eisenbahnlinie in Williams und Peach Springs hier in Prescot Junction gebündelt und der Ort nach dem deutschstämmigen Jesse Seligman von der J. & W. Seligman Co. aus New York benannt, um ihn für die Beiträge seiner Firma zur Finanzierung der Eisenbahnstrecken in der Region zu ehren. Die Brüder Seligman waren außerdem bereits seit 1884 Teilhaber der Aztec Land and Cattle Company (Hashknife Outfit).
Der Ort Seligman war auch ein Endpunkt für den Crewwechsel zwischen Winslow und Needles gewesen. Die Eisenbahner mieteten Räume und die örtlichen Cafés und Geschäfte boomten. In den späten 1970er Jahren umging die neue Autobahn die Stadt und im Februar 1985 stellte die Santa Fe Railroad ihren Betrieb sogar ein. Heute "rauschen" die Züge durch Seligman, ohne anzuhalten.

Seligman wäre nach dem Umgehen des Ortes durch die Interstate 40 und der kurz darauf folgenden Betriebseinstellung der Sante Fé Railroad fast zu einer Geisterstadt verkümmert, wenn es nicht die beiden Brüder Angel und Juan Delgadillo gegeben hätte. Sie und einige Gleichgesinnte gründeten die „Route 66 Association“, die darum kämpfte, dass der Arizona-Teil der Route 66 als „Historic State Route“ anerkannt wurde.
1987 hatten sie schließlich Erfolg mit der Anerkennung, hatten aber durch ihr engagiertes Verhalten in der Zwischenzeit längst eine Nostalgiewelle für die Route 66 ausgelöst. Nun kamen zwar nicht mehr nur die Durchreisenden nach Westen, nun kamen auch die Touristen und der Ort wurde zum „rebirth of Route 66“.








Angel betrieb einen „Barber-Shop“,
den örtlichen Friseurladen. Der Barber-Shop ist inzwischen ein Andenkenladen und wurde von tausenden Touristen mit Postkarten, Geldscheinen, Visitenkarten und Nummernschildern dekoriert.






































Das Schnellrestaurant „Delgadillo‘s Snow Cap“ gehörte Juan und hat inzwischen Kultstatus. 
















Viele weitere Geschäfte profitierten vom Engagement der Delgadillo-Brüder und können inzwischen wieder erfolgreich existieren.




So gibt es am westlichen Stadteingang den „Historic Route 66 General Store“,








und das „Roadkill Café
(„you kill it, we grill it“)










Originell ist auch der „OK-Saloon“ mit einer „Western town - Fassade“










und einem „Jailhouse“ (Gefängnis) von 1860.











Touristen können zahlreiche weitere Angebote von urigen Lokalen und interessanten Souvenirläden nutzen.

So werden in dieser ehemaligen Tankstelle nicht nur Souvenirs verkauft, sondern auch etwas für das leibliche Wohl (fastfood).
















Auch an Übernachtungsmöglichkeiten fehlt es nicht.
























































Interessant ist noch, dass der Pixar-Animationsfilm „Cars“ (2006) eine enge Verbindung zu Seligman hat.
Der Ort „Radiator Springs“ im Film orientiert sich an Seligman und seinem einstigen Niedergang. „Lightning“, der berühmte Rennwagen, strandet auf seiner Fahrt nach Los Angeles in Radiator Springs und erfährt, warum der Ort so heruntergekommen ist, nämlich auch durch eine neue Interstate.
Er „rettet“ den Ort am Ende, indem er dort sein neues „Rennhauptquartier“ eröffnete und den Ort so wieder attraktiv macht. Motive aus dem Film sind an etlichen Fassaden im Seligman zu finden.


Seligman:
ein skuriler Ort, zu dem das funktionstüchtige "outhouse" passt.






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