Er wird
auch Großer Rennkuckuck oder Erdkuckuck genannt. Er war dunkelbraun mit hellen
Sprenkeln, hatte ein lustige, dunkle Scheitelhaube, sehr lange, dünne Beine und
einen langen Schwanz, der fast die Hälfte des ganzen Körpers ausmachte. Es ist
bekannt, dass die „Roadrunner“ bis 30 km/h schnell laufen können. Der Eine oder
Andere erinnert sich vielleicht noch an den Zeichentrick-Klassiker „The
Roadrunner and Will. E. Coyote“,
die im Rahmen der „Bugs Bunny-Filme“ gezeigt
wurden; also: wir sahen diesen „Kultvogel“.
Unser heutiges Etappenziel am Donnerstag, dem 11. Juli,
sollte das Städtchen Parker (3.200 Einwohner) am Colorado-River in Arizona
sein.
Zum Abschied fuhren wir heute erneut durch die Stadt Twentynine Palms und sahen uns viele
Häuser an, an denen zumindest eine lange Hauswand mit der Lokalgeschichte in Bildern verewigt wurde.
Ab Twentynine Palms fuhren wir über den Highway 62 Richtung Osten. Dieser Straßenabschnitt wurde dem restlichen California State Route 62, die nordwestlich von Palm Springs beginnt und in Parker/Arizona endet, erst 1970 hinzugefügt.
Uns warnte, kurz nachdem wir
Twentynine Palms verlassen hatten, ein Schild: „Next service 100 miles.“ (also: erst in 160 Kilometern gibt es wieder etwas, für Mensch und Maschine)
Während der ersten Kilometer konnten wir verschiedene „Aussteiger-Häuschen“ rechts und links der Straße registrieren. Einige waren ganz ordentlich, andere waren regelrechte Müllhalden - fast alle waren eingezäunt.
Wasser stand meistens in großen Tanks neben den Häusern, Stromversorgung war gegeben, aber ansonsten nur Wüstensand, einige Büsche und z .Z. tropische Temperaturen. Es müssen schon sehr spezielle Menschen sein, die hier wohnen.
Aber auch viele Hinterlassenschaften
waren zu sehen,
z. B. von ehemaligen Gruben, leere,
verfallene Holzhütten , ...
Die Fahrt während der nächsten achtzig Kilometer führte durch eine regelrechte Mondlandschaft - im Süden entlang des Joshua Tree National Parks, im Norden die Mojave-Wüste mit einigen breiten Tälern, einigen niedrigen Bergen und immer wieder ausgetrockneten Seen.
Oft führte die Straße kilometerlang durch das flache Land geradeaus.
Allein das Farbenspiel sorgte für eine interessante Abwechselung.
Gelber Sand, weiß schimmernder Granit und rotes Vulkangestein, oft auch in den bizarrsten Formen.
Und immer wieder um diese Jahreszeit ausgetrocknete kleine Seen.
Die Straße an sich zeigte sich aber auch abwechslungsreich.
Interessant und viel Aufmerksamkeit verlangten die vielen "Dips"
Sie dienen zu Regenzeiten als Überflutungsmöglichkeiten, so dass sich das Wasser von einer Seite der Straße zur anderen seinen eigenen Weg suchen kann.
Eine kleine Abwechslung stellte ein am Straßenrand aufgestellter einsamer „Sign Post“ dar, der uns ein wenig an den „Sign Post Forest“ in Watson Lake am Alaska Highway erinnerte.
Kurz nach der Kreuzung, an der der Highway 177 zur Interstate 10 abbiegt, trafen wir auf das Colorado River Aquaeduct, das hier unter dem State Route 62 hindurchgeführt wird.
Das Aquädukt bringt Wasser vom Colorado River am Lake Havasu durch die Wüsten von Mojave und Colorado über 390 Kilometer bis zum Lake Matthews westlich von Los Angeles. Von dort werden über 19 Millionen Süd-Kalifornier in 6 Counties mit Wasser versorgt. Der Bau an dem Aquädukt wurde 1933 gestartet, 1939 eröffnet und beschäftigte mehr als 30.000 Arbeiter über acht Jahre. Das „technische“ Wunderwerk ist auch heute noch die wichtigste Wasserversorgungsmöglichkeit im Süden Kaliforniens.
Bei dem ehemaligen Ort „Freda“,
von ihm ist nur sehr wenige erhalten, trafen wir auf ein „Eisenbahnlinien-Dreieck“ (eine Nord-Süd-Linie, und eine Linie, die aus dem Osten ankommt).
Hier standen 1942 tausende Soldaten Schlange, nachdem sie aus dem Zug ausgestiegen waren, um in dieser Wüste im "Southern California’s World War II Desert Training Center" sich für den Afrika-Krieg vorbereiten zu können.
Während unseres Besuches standen auf dem Ausweichgleis nur leere Tankwagen;
an das kurzfristige, aber sehr rege militärische Treiben erinnert sonst nichts mehr!
Nach wenigen Kilometern erreichten wir Rice, ehemals "Blythe Junction" genannt, da von hier die Eisenbahnroute nach Süden, nach Blythe und Ripley abbog. Der Ort erhielt vor 1919 seinen Namen nach Guy R. Rice, einem Eisenbahningenieur.
Die Stadt entwickelte sich an dem Verbindungsbahnhof der Santa Fe Eisenbahnstrecke.
Hier trafen wir auch auf den “Rice Shoe Fence“ und die mit Schuhen behängten Reste der ehemaligen Tankstelle von Rice. Teilweise hängen nicht nur Schuhe sondern auch Unterwäsche hier. Die „Kuriosität“ ist in den letzten Jahren bereits zweimal abgebrannt, wurde aber von Touristen, die Unterwäsche und Schuhe hinterlassen, immer wieder neu belebt.
Hier verlief der Haupteingang zum „Rice Army Airfield“ &, das von 1942 bis 1944 zu Übungszwecken für den zweiten Weltkrieg genutzt wurde. Die Landebahnen sind heute noch sichtbar.
Das Wüstentrainingsgebiet in der Nähe des Flugplatzes Rice Army galt einst als Standort für den weltweit ersten Atombombentest ("Trinity") und war jedoch erst zweite Wahl. Stattdessen wurde ein Standort in der Nähe von Alamogordo, New Mexico, ausgewählt.
Dass diese Gegend für Armee-Trainingszwecke ausgesucht wurde, konnten wir verstehen. Besser kann man auf eine militärische Auseinandersetzung in der Wüste nicht vorbereitet werden. Im März 1942 entsandte das amerikanische Kriegsministerium General George Patton Jr., um das Desert Training Center hier zu errichten. Hier sollte die Operation „Torch“, die Invasion in Nordafrika, die für Juli 1942 geplant war, vorbereitet werden. 1943 wurde das „California-Arizona-Maneuver Area“ (CAMA) als das größte militärische Übungsgelände in der Geschichte der militärischen Manöver bekannt. 1944 wurde es geschlossen.
Weiter ging es über ziemlich flaches Land mit kargem Buschbewuchs und die Straße verlief die nächsten 40 Kilometer schnurgerade aus.
Dann verließen wir Kalifornien und erreichten am Colorado-River den Ort Parker im Westen des Bundesstaates Arizona. Eine imposante Eisenbahnbrücke überspannt den Fluss.
Das Städtchen Parker ist nach Ely Samuel Parker (1828-1895), einem Häuptling des Wolf-Clans der Seneca-Indianer, benannt, der als Hasanoanda geboren wurde, und nach Besuchen verschiedener Schulen in New York (1842-1846), seinen amerikanischen Namen erhielt. Immer wieder konnte er seine Lebensziele nicht erreichen, weil er als Indianer die amerikanische Staatsbürgerschaft nicht zuerkannt bekam. So verweigerte man ihm beispielsweise, trotz absolviertem Jura-Studium, die Zulassung als Rechtsanwalt. Erfolgreich arbeitete er im „Büro für Indianerangelegenheiten“ und konnte einige Verbesserungen für verschiedene erreichen.
Seine langjährige Freundschaft mit Ulysses S. Grant ermöglichte ihm, trotz fehlender Staatsbürgerschaft, Hauptmann eines Freiwilligenkorps zu werden und Grant beschäftigte ihn jahrelang als persönlichen Adjutant. Als Grant zum Präsidenten gewählt wurde, ernannte er Parker zum Kommissar für indianische Angelegenheiten.
Auf dem Riverview Mobilhome & RV Park in Earp verbrachten wir die Nacht, die sich selbst nach Mitternacht nicht unter 36° abkühlte.
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Heute gefahrene Kilometer: 190
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