Die Stadt hat zurzeit etwa 3.200 Einwohner und wurde 1906 gegründet, nachdem hier die Chicago Milwaukee Pacific Railroad gebaut wurde. Ihren Namen erhielt die Stadt nach der Abkürzung, die von der Eisenbahn für den Ort verwendet wurde - „MO.Bridge“ für Missouri-Bridge.
Am südlichen Ende des Lewis & Clark Interpretive Trails in Mobridge steht ein
interessantes Kunstwerk. Es trägt den Namen „Walleye Up“ und es handelt sich um einen Cowboy, der auf einem Fisch, einem Zander (walleye), reitet.
Die Statue ist sehr ungewöhnlich - einen auf einem Zander reitenden Cowboy findet man wahrscheinlich nicht noch einmal. Beim Anklicken des Bildes vergrößert es sich, so das noch mehr Details sichtbar werden.
Anfang 2000 überlegten Einwohner, welche die Stadt symbolisierenden Themen in einer Statue für Mobridge vorhanden sein müssten. Das Resultat war - ein Fisch für den Fischreichtum im hiesigen Oahe Lake und ein Cowboy für das große, berühmte Rodeo, das jährlich Anfang Juli veranstaltet wird.
Den Zuschlag bekam der Künstler John Lopez aus South Dakota und die Skulptur konnte 2018 eingeweiht werden.
Die Statue ist eine sogenannte Hybrid-Metallskulptur, d.h. dass einige aus Bronze gegossene Elemente verarbeitet sind (beispielsweise das Gesicht und die Hände des Cowboys) und die restliche Figur aus Metallschrott besteht. Da sind alte Zahnräder, Trennscheiben, Winkel, Lochbleche, usw. verwendet. Der Fisch erhebt sich aus einer Welle und springt mit seinem Reiter in die Luft. Auf seinen Flossen sind aus Metall ausgesägte Rinder und Pferde mit Reitern angebracht und es treffen sich bei der Figur tatsächlich Viehzucht und Fischerei.
Eine zweite Figur von John Lopez, ein lebensgroßer Metallschrott-Tiger, befindet sich
seit Mai 2021 an der südöstlichen Ecke der Mobridge-Pollock-Schulen, deren Sportmannschaften unter dem Motto „Home of the Tigers“ antreten. Ehemalige Absolventen der Schule und örtliche Unternehmen unterstützten das Projekt mit Spenden und so kann Mobridge nun stolz mit zwei John-Lopez-Skulpturen werben.
Auch für den Tiger verwendete er ausrangierte Farmmaschinen und nutzte die
verschiedensten Bauteile davon. Wenn man sich anschaut, wie Lopez bei dem Tiger die alten Zahnräder, Profilschienen, Bügel, Beschläge, Schellen, Lochbänder, sogar eine VW-Radkappe, einsetzt, hat man das Gefühl, dass der „Roboter-Tiger“ sofort losspringen könnte.
gesamten USA für seine Hybrid-Metallskulpturen bekannt, die er aus ausrangierten
Teilen von Landmaschinen zusammenschweißt. Gewissermaßen gestaltet er eine Bildhauerei aus Alteisen. Manche beschreiben seine Kunstform mit dem Begriff
„Schrottskulpturen“ und andere ordnen ihm die Kunstrichtung „Steampunk“ zu.
Gleichzeitig existieren von ihm zahlreiche bekannte Bronzeskulpturen, beispielsweise
hat er von 2000 bis 2010 zwölf amerikanische Präsidenten-Figuren auf dem „trail of presidents“ in Rapid City entworfen.
In Mobridge kann man neben diesen beiden Skulpturen den Lewis & Clark Interpretive Trail und das Scherr-Howe-Center besuchen (siehe eigene Artikel). Es gibt noch einen weiteren interessanten Ort - das „Klein-Museum“.
Es wurde 1975 gegründet und startete mit den Sammlungen der Familie Klein aus Mobridge, inzwischen sind viele weitere gespendete Sammlungen und Exponate hinzugekommen.
In diesem Museum zeigt man die Geschichte zweier Kulturen - der europäisch-amerikanischen und die der Sioux.
Man startet den Besuch direkt nach dem Eingang in der Stein- und Geoden- Abteilung, wo man u.a. fluoreszierende Steine in einem Dunkelraum betrachten kann - faszinierend.
Danach folgt ein Raum mit einer Ausstellung zur Lewis & Clark Expedition und einer
weiteren zur Lebensweise und Geschichte der Lakota-Sioux. Dabei hat man einen
Schwerpunkt auf die Zeit von „Sitting Bull“ gelegt. Neben vielen Fotos und historischen Dokumenten kann man schöne Stücke aus dem Alltagsleben der Lakota-Sioux anschauen.
In diesem Rahmen wird eine Kollektion zahlreicher Bronzeskulpturen des amerikanischen Bildhauers Christopher Pardell (*1957) präsentiert, der sich auf die Darstellung von Charakteren amerikanischer Ureinwohner spezialisiert hat.
Viele der nächsten Ausstellungsstücke sind in Raumszenen präsentiert - eine Arzt- und eine Zahnarztpraxis (sogar mit einem Dental-Röntgengerät von 1920), eine Anwaltskanzlei, eine Fallensteller-Hütte, ein Zug-Depot, ein Gemischtwarenladen, ein Friseursalon, und … hunderte historische Artefakte sind in den Raumszenen so angeordnet, dass einem die Zeitreise in die Vergangenheit leicht fällt.
Einige Stücke in der "Bahn-Abteilung" fallen einem besonders ins Auge, wie beispielsweise die Stühle, auf denen die Howe-Gemälde aufgebracht sind.
Im Außenbereich des Museums kann man u.a. ein historisches Postamt, eine kleine Kapelle, die Wayside Pioneer Chapel, für höchstens zehn Besucher, eine Lehm-Hütte und ein historisches Schulhaus besichtigen, zu dem es sogar das dazugehörige „Out-House“
gibt.
Außerdem stehen auf dem Gelände des Klein-Museums noch einige „historical marker“. Einer berichtet über die Geschichte der „Narrensoldaten“ / der „Fool soldiers band“,
denen bereits Oscar Howe ein Gemälde gewidmet hatte. Es ist die Geschichte der
Rettung entführter weißer Frauen und Kinder im Jahr 1862 durch eine Gruppe von
Lakota-Kriegern.
erinnert. Die erste Inschrift erinnert an die Treffen von Lewis & Clark mit den
Arikaras (9. bis 12. Oktober 1804; 21./22. August 1806).
Die zweite Inschrift ist für Nathaniel Pryor, einem ehemaligen Mitglied der Lewis & Clark Expedition. Nathaniel Pryor (1772-1831) war von William Clark beauftragt worden, den Arikara-Häuptling „Big White“ von St. Louis zu seinem Volk zurückzubringen. Dieser war 1806 mit den Kapitänen nach St. Louis mitgefahren und hatte anschließend mit ihnen Präsident Jefferson besucht. Leider wurde die zurückkehrende Reisegruppe in der Höhe des heutigen Mobridge von Sioux überfallen. Es wurden 19 Männer der Pryor- Gruppe getötet und Nathaniel Pryor musste mit den Überlebenden und dem Häuptling schnellstens nach St. Louis zurückkehren. Wenige Jahre später heiratete Nathaniel Pryor eine Frau vom Stamm der Osage im heutigen Oklahoma und lebte mit den Indianern bis zu seinem Tod zusammen.
Die dritte Inschrift erinnert an den Pelzhändler Pierre Chouteau (1789-1865), der hier
am 12. September 1809 mit dem Arikara-Häuptling „Big White“ vorbeikam. Es war der zweite Versuch, den Arikara-Häuptling zurückzubringen und dieser war erfolgreich. Allerdings wurde „Big White“ wenige Wochen später bei einem Sioux- Überfall auf sein Dorf getötet.
Quellen und weiterführende Informationen:
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