Montag, 7. August 2023

Dignity-Statue vor Chamberlain

Wenn man kurz vor Chamberlain von der Interstate 90 auf den dortigen Rastplatz abfährt, erreicht man ein informatives Besucherzentrum und eine beeindruckende, fünfzehn Meter hohe Statue.
Die Statue aus Edelstahl trägt den Namen „Dignity of earth and sky“ (Würde von Erde und Himmel / kurz: „Dignity“) und wurde 2016 hier in Chamberlain zu Ehren der Frauen der Lakota- und Dakota-Nationen errichtet. Sie ist in der typischen Tracht der Native Americans aus den Plains gekleidet und trägt stolz eine bunte Sternendecke über den Schultern.

Dignity

Norman (*1935) und Eunabel McKie (1934-2019) aus Rapid City spendeten anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Staates South Dakota im Jahr 2014 das Geld für die Statue. Es wird erzählt, dass Norman durch ein Lied von Whitney Houston „Greatest Love of All“, in dem es um die Würde geht, die dir niemand wegnehmen sollte, zum Thema für die Statue inspiriert wurde.

Dignity

Für die Herstellung wurde der Bildhauer Dale Claude Lamphere (*1947) aus Spearfish ausgewählt, der mit Unterstützung weiterer Künstler (Tom Trople, Jim Maher, Andy Roltgen, Grant Standard) die Statue erstellte. Zusätzlich erhielt er Hilfe von dem Lakota David Claymore, der für die Sternendecke zuständig war. Ein Spezialist für Autolacke, Brook Loobey, kümmerte sich um die Farben der bei der Sternendecke verwendeten Rauten-Platten. 

Rautenplatten

Dale Lamphere wurde übrigens 2014 zum „Ehrenkünstler des Staates South Dakota“ ernannt. Die Maria- und die Jesus-Statue von Trinity Heights in Sioux City wurden u.a. von ihm erschaffen. Berühmt ist sein „arc of dreams“ (Bogen der Träume), der in Sioux Fall den Big Sioux River überspannt.

Dignity

Vor der Statue befinden sich mehrere Informationstafeln, die ihre Entstehungsgeschichte beschreiben und erklären, was durch die Statue über die Sioux-Kultur vermittelt werden soll.
Die Figur trägt die Kleidung von Frauen der Lakota- und Dakota-Stämme. Über ihren Schultern zeigt sie stolz die bereits erwähnte Sternendecke, die aus über 100 farbigen Metallrauten besteht, die sich im Wind bewegen. Mit einer Sternendecke verbinden die Lakota/Dakota Eigenschaften wie Ehre und Großzügigkeit. Die Sternendecke soll ein Schutz auf der Reise durch das Leben sein und wird einem Menschen zu besonderen Ereignissen (Geburt, Hochzeit, bestandene Prüfungen, Beerdigungen, …) überreicht.

Sternendecke

„Dignity“ soll laut dem Bildhauer Dale Lamphere durch ihre Haltung und ihren Gesichtsausdruck Mut, Ausdauer und Weisheit vermitteln, in der Lakota/Dakota-Kultur wichtige Eigenschaften. Sie soll dem Betrachter zeigen, dass sie mit Eigenschaften wie lebensfroh, robust, stolz, furchtlos und ausdauernd für die Native Americans steht, die sich seit Jahrhunderten allen Ungerechtigkeiten widersetzt haben und trotz aller Widrigkeiten bis heute nicht vollständig verdrängt wurden.

Gesichtsausdruck

Letztendlich wurde als Name für die Statue „Dignity“/Würde gewählt, weil man den Lakota/Dakota während der letzten zwei Jahrhunderte vieles genommen hat, aber sie sagen, dass sie ihre Würde nicht verloren haben.

Neben der Statue sind zu Ehren der Lakota/Dakota auf der Klippe Stangen eines übergroßen Tipis aufgebaut, das an die Zeit erinnern soll, als die Native Americans das Land noch alleine bewohnten. Unterhalb fließt der aufgestaute Missouri-River.

wigwam

Die Statue „Dignity“ und das Tipi stehen auf einer Klippe am Ufer des Missouri, von der man einen wunderbaren Blick auf den Fluss hat.

ausblick
Eisenbahn-Brücke links, neue Highway-Brücke rechts
Chamberlain
Chamberlain mit alter Highway-Brücke

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